"Wald, Wandern und Windkraft schließen sich nicht aus"

Bad Orb
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Das Neue Forum im Stadtparlament hat die Bad Orber Haushaltslage unter die Lupe genommen.



Ralf Meinerzag, Fraktionsvorsitzender, erklärt: “Die finanzielle Lage von Bad Orb ist desaströs. Der Haushalt wird in diesem Jahr ein Defizit in Millionenhöhe aufweisen. Das ist auch dem Regierungspräsidiums bekannt, das schon vor Monaten auf die schlechte Haushaltslage aufmerksam machte und Empfehlungen aussprach. Das bedeutet, dass der Haushalt für das kommende Jahr entweder viele Streichungen beinhaltet, so könnten unter Umständen wichtige Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen nicht verwirklicht werden, oder aber die Grundsteuer B als auch die Gewerbesteuer müssen drastisch erhöht werden. Beide Wege sind für Bad Orb nicht zumutbar. Die Haushaltslage ist nicht allein wegen Corona so schlecht, sondern es zeigt sich, dass Einnahmen in jeglicher Hinsicht fehlen. Hinzu kommt der jahrelange Sanierungsstau, so dass jetzt überlegt gehandelt werden muss."

Und weiter: „Jeder Kaufmann sieht sich nicht nur die Ausgaben an, sondern vor allem die Einnahmen. Da Bad Orb keine große Industrie hat und der Tourismus in Bad Orb stark eingebrochen ist, sollte man neue Wege bestreiten. So wäre durch Windkraft die Möglichkeit gegeben die nötigen Einnahmen zu generieren und Bad Orb als klimaneutrale Kurstadt zu vermarkten. Da aufgrund der neuen Bundesregierung Windkraft deutschlandweit in den nächsten Jahren ausgebaut werden wird, sollte man jetzt die Chance nutzen, für die möglichen Windkraftflächen Einnahmen zu generieren, denn in einigen Jahren wird es für die Flächen wohl keine finanzielle Unterstützung mehr geben. Gleichzeitig wäre Bad Orb klimaneutral und könnte hiermit Vorbild als Kurort werden.

Klimaneutralität habe oberste Priorität. Gleichzeitig zeige sich, dass man dadurch auch ein komplett neues Image kreieren könne, von Bad Orb als verschlafene Kleinstadt zu einem fortschrittlichen Kurort. Und Meinerzag erklärt weiter: “Die Zeiten von Atomkraft und Kohle sind vorbei. Wir können uns jetzt entweder kaputt sparen oder aber auf neue Strategien setzen, zumal sich Touristik und Windkraft nicht ausschließen. Ein Teil des Orber Waldes ist am Absterben und wird es in ein paar Jahren in dieser Form nicht mehr geben. Monokulturen und nicht heimische Bäume sind der Grund, so dass wir hier die Möglichkeit haben, Windkraft im Einklang mit der Natur und Naturliebhabern zu positionieren. Wald, wandern und Windkraft schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern werden in den nächsten Jahren Usus. Jetzt können wir zeigen, dass Bad Orb Umwelt- und Klimaschutz betreibt und ein innovativer Standort für Touristik und Energie ist. Außerdem wäre die Einnahmeseite für die nächsten Jahren gesichert. Andere Orte im Main-Kinzig-Kreis haben bereits die richtige Richtung eingeschlagen“, so der ehemalige Bürgermeisterkandidat der Grünen abschließend.


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