Kein Geld mehr: Caritas-Zentrum in Bad Orb schließt

Bad Orb
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Von der Allgemeinen Sozialberatung über Beratungsangebote für Senior*innen oder Migrant*innen bis zu Angeboten der Familien- und Jugendhilfe oder der Fachambulanz für Suchtkranke: Im Caritas-Zentrum fanden die Bürgerinnen und Bürger Bad Orbs bisher Rat und Unterstützung in allen Lebenslagen. Allerdings nicht mehr lange: Zum Ende des Monats schließt die Beratungsstelle in der Frankfurter Straße dauerhaft.



Eine schwierige Lebenssituation, aus der man alleine nicht herausfindet, Fragen zu Rente oder Pflege, ein Brief vom Amt, den man einfach nicht versteht: Die Fragen, mit denen die Menschen in das Caritas-Zentrum gekommen sind, waren vielfältig und sehr verschieden. „Die Idee war es, die verschiedenen Beratungsangebote unseres Verbandes unter einem Dach zu bündeln“, blickt Ingo Bischoff, Leiter der Beratungsdienste des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, zurück. 2015 ging es los, damals noch auf der anderen Straßenseite in den Räumen der König-Ludwig-Stiftung. Seitdem habe sich viel entwickelt. Inzwischen ist aus dem Caritas-Zentrum ein wichtiger Knotenpunkt in der lokalen Beratungslandschaft geworden, der von den Klient*innen sehr geschätzt wird. Besonders die offenen Sprechstunden, zu denen man einfach ohne Termin vorbei kommen konnte, erfreuten sich regem Zuspruch. So suchten hier allein im vergangenen Jahr mehr als 380 Männer und Frauen im Alter von 17 bis 88 Jahren Rat zu verschiedensten Themen, der größte Teil von Ihnen in der Allgemeinen Sozialberatung, der Migrationsberatung und der Seniorenberatung. „Durch die gute Vernetzung sowohl intern als auch zu den zuständigen Stellen vor Ort konnten wir den Menschen hier gut helfen.“ Die Ratsuchenden seien dabei nicht nur aus Bad Orb sondern auch aus dem weiten Umkreis gekommen. Neben den vielfältigen Beratungsangeboten fanden unter dem Dach des Caritas-Zentrums auch viele besondere Projekte ein Zuhause, wie beispielsweise das Kunstprojekt „Kunst von Frauen“ oder der Chor Unlimited, der sich hier regelmäßig zum Proben traf. Im großen Gruppenraum fanden die Treffen zweier Selbsthilfegruppen statt und auch die gemeinsamen Begegnungsnachmittage mit den Bewohnern der benachbarten Seniorenwohnanlage sorgten immer wieder für vergnügliche Stunden. Auch das im Herbst 2020 gestartet Begegnungscafé, das zu den Zeiten der offenen Sprechstunden für alle Interessierten offen war, wurde gerne genutzt, um Kontakte zu knüpfen und in Austausch zu kommen. „Das Caritas-Zentrum war mehr als eine Beratungsstelle, es sollte immer auch ein lebendiger Treffpunkt für die Menschen in Bad Orb sein“, stellt Bischoff fest.

Die Entscheidung, keine Beratungsstelle mit eigenen Räumlichkeiten mehr in Bad Orb vorzuhalten, sei dem Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis deshalb auch nicht leicht gefallen, wie Geschäftsführer Robert Flörchinger betont. Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage sei die Entscheidung aber leider unumgänglich gewesen. „Auch wir als Caritas spüren den Rückgang bei den Kirchensteuermitteln deutlich“, so Flörchinger. Gerade Angebote wie die Allgemeine Sozialberatung oder die Seniorenberatung werden aber zu einem erheblichen Teil aus diesen Mitteln finanziert. Bei gleichzeitig kontinuierlich steigenden Kosten sei es nicht mehr möglich, das Angebot in dieser Form aufrecht zu erhalten. Noch bis zum 31. Januar laufen die Beratungen im Caritas-Zentrum Bad Orb weiter, dann bleiben die Türen hier geschlossen. Künftig werde der Beratungsschwerpunkt des Verbandes in Gelnhausen liegen. Mit ambulanten Angeboten zur sozialen Unterstützung der Bevölkerung wolle man aber weiter in Bad Orb präsent sein. So wurden bereits entsprechende Gespräche mit der Stadt zu einer möglichen Fortführung der Allgemeinen Sozialberatung im Rathaus einmal wöchentlich geführt. Für die Seniorenberatung ist eine ambulante Sprechstunde im Alfons-Lins-Haus angedacht. Sobald es hierzu etwas Konkretes gebe, werde der Caritas-Verband entsprechend informieren. „Es ist für uns ein Abschied mit schwerem Herzen, aber wir hoffen, ihn auf diesem Weg zumindest ein wenig abmildern zu können“, fasst Ingo Bischoff zusammen.

zentrumcaritasbadorb az


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2