Krimi, Comedy & mehr in der Konzerthalle

Mit an Bord: Badesalz, Bees Denäwe, Andy Ost und Dietrich Faber. Drei Lesungen ergänzen das hochkarätige Programm, das vom Kultursommer Main-Kinzig/Fulda gefördert wird.

Los geht es am Freitag, 8. September, um 19.30 Uhr mit einer Lesung der Moderatorin Uta Rosa Schmidt, die vielen als Reporterin des hessischen Privatsenders FFH ein Begriff sein dürfte. „Das Mädchen aus der Eiche“ heißt der Buchtitel auf der Ankündigung – tatsächlich handelt es sich jedoch gleich um zwei Bücher, die die Autorin vorstellen wird: Der zweite Teil der Reihe um Henry und Nic trägt den Untertitel „Verraten und verkauft“ und ist erst vor wenigen Wochen erschienen. Die beiden Hauptfiguren bleiben somit dieselben, der Handlungsort allerdings ändert sich: Während im ersten Teil die Geschichte vorwiegend in Nordhessen im 18. Jahrhundert stattfindet, verschlägt es die Protagonisten im zweiten Teil nach Amerika. Nic ist dort als Soldat der hessischen Armee… Wieder steht Henry eine Zeitreise bevor. Der Ausgang? Ungewiss… Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Gleich zwei Krimi-Autoren laden am Samstag, 9. September, ab 19.30 Uhr zur langen Kriminacht ein, und sie könnten unterschiedlicher kaum sein: Leo Born, ein unter Pseudonym schreibender Frankfurter Autor und früher in der Immobilienbranche tätig, und Erwin Müller, pensionierter Beamter der Hessischen Kriminalpolizei. Bei Leo Born mischt in den bislang sieben Krimis stets Kommissarin Mara Billinsky mit, eine ruppige Ermittlerin mit einer schwierigen Familiengeschichte und einer unorthodoxen, eigenwilligen Art. Verglichen wurde die Hauptfigur gleich von Anfang an mit Lisbeth Salander aus Stieg Larssons Millennium-Reihe. Im neuesten Krimi „Schwarzer Schmerz“ geht es um die grausame Ermordung mehrere Immobilienmakler in Frankfurt. Zugleich bitten eine Ermittlerin aus Frankreich und ein schwedischer Kollege Maras Unterstützung bei der Jagd nach einem scheinbar seriösen Geschäftsmann, der quer durch Europa eine blutige Spur hinterlässt. Erwin Müller dagegen räumt ein: „Zum Schreiben kam ich eher aus Zufall, als beabsichtigt war, wegen eines Umzugs der Kriminalpolizeidienststelle die Drittschrift einer Mordermittlungsakte dem Reißwolf zu überlassen. Zu schade fand ich und hatte den Hintergedanken, aus dem Stoff eine Geschichte zu weben, die den damals ungeklärten Fall endlich (wenn auch nur virtuell) löst.“ Herausgekommen ist dabei „Todestransit. Die Mordsache Stippbachtal“, ein Kriminalroman aus Ermittlersicht. Authentische Einblicke in die Ermittlerarbeit dürfen erwartet werden an diesem spannenden Abend.

Seit über drei Jahrzehnten strapaziert das hessische Comedy-Duo Badesalz gehörig die Lachmuskeln der Zuschauer. Jetzt sind Gerd Knebel und Henni Nachtsheim wieder auf den Comedy-Bühnen zu sehen und präsentieren ihr Programm „Kaksi Dudes“. Am Samstag, 16. September, gastieren sie um 20 Uhr in der Konzerthalle. Ihre abwechslungsreichen Bühnenshows sind voll hintergründigem Witz und hemmungslosem Klamauk. Mit großartiger Alltagskomik und amüsanten musikalischen Einlagen erfreuen sie stets ihr Publikum. Und damit der Besucher schon mal so ein bisschen darüber Bescheid weiß, um was es bei „Kaksi Dudes“ geht, hier einige erste Infos: »Zwei Typen gehen sich seit vielen Jahren (eigentlich schon seit der Schulzeit) aus dem Weg. Nicht ohne Grund… Dies ändert sich aber schlagartig, als ein Vermächtnis die Beiden dazu zwingt, doch wieder Kontakt aufzunehmen.«

Am Freitag, 22. September, wird es um 19.30 Uhr dann ebenso spannend wie köstlich: Uwe Ittensohn liest aus „Winzerblut“ und bietet dazu auch eine kleine Weinverkostung an. Der Autor, in Landau/Pfalz geboren, ist vielseitig engagiert: Krimischriftsteller, Autor für Weinliteratur, anerkannter Berater für deutschen Wein, Kultur- und Weinbotschafter der Pfalz sowie Dozent an einer Hochschule. Er lebt in Speyer, wo er ein denkmalgeschütztes Stiftsgebäude sanierte und sich um den historischen Klostergarten kümmert, in dessen schattigen Winkeln er auch die Muße zum Schreiben findet. Mit seinem schriftstellerischen Wirken will er die Kultur, Lebensart und den im Herzen der Pfälzer verankerten Hang zu Wein und Genuss über die Grenzen der Region hinaus bekannt machen. »Winzerblut« ist eine gelungene Symbiose zwischen Pfalz, Wein und Spannung. Die Weinverkostung ist bereits im Eintrittspreis berücksichtigt.

Nochmal richtig lustig auf erstklassigem Niveau wird es einen Abend später, also Samstag, 23. September, um 20 Uhr, mit „Bees Denäwe“: Die beiden Vollblutmusiker, die für ihre Musik all das zur Hand nehmen, was in irgendeiner Form Töne zu machen imstande ist, unterhalten vortrefflich mit Hessisch Kokolores und Musik Comedy. „Bees denäwe“, das Mundart-Kultduo aus Südhessen, seit Jahrzehnten in Sachen „Dialektrettung“ unterwegs, greift in einem Parforceritt durch alle möglichen Musikstile aberwitzige Themen auf und versucht den täglichen Wahnsinn mit allen Mitteln geradezurücken. Die beiden Musiker Klaus Lohr und Franz Offenbecher, machen dabei vor keiner noch so banalen Begebenheit halt, geben Antworten auf Fragen die keiner stellt, und sind sich zu keinem Blödsinn zu schade. Dabei zelebrieren sie ausgiebigst die südhessische Mundart: Von „Abeemick“ bis „Zwiwwelschlott“. Wem während der Coronazeit das Lachen vergangen ist, der ist hier genau richtig. Ein Auftritt ohne Strom, ohne elektronische Verstärkung und ohne Hochdeutsch.

Weiter geht es nicht minder humorvoll im Oktober: In seinem aktuellen Bühnenprogramm „Ost In Translation“ geht der Comedian Andy Ost solch elementaren Fragen auf den Grund, wie: · Ist Imkern das neue Yoga? Lohnt sich der Workshop „Endlich Raucher - von der Gelegenheit zur Kette in 14 Tagen“? Was hat Leonard Cohen mit Gartenarbeit zu tun? Wie würde es klingen, wenn Lady Gaga in Niederbayern zur Welt gekommen wäre? Fragen über Fragen…. Andy Ost verbindet auf charmante Art und Weise tiefgehenden Humor mit fesselnder Musik, grandiose Albernheiten mit Ostschem Charme und ganz persönlichen Momenten. Auch wenn Andy Ost gerne mal selbst zum Instrument greift, wird er auf der Bühne von zwei exzellenten Musikern, Jürgen Wüst an den Tasten und Thomas Dill an der Gitarre begleitet.  All das zu erleben am Freitag, 13. Oktober, um 20 Uhr.

Und zum Abschluss kommt noch ein „alter Bekannter“ in die Konzerthalle: Dietrich Faber ist Kabarettist, Komiker, Autor, Schauspieler und Musiker. Seit fast 30 Jahren ist er auf den deutschsprachigen Bühnen unterwegs, zunächst im preisgekrönten Duo FaberhaftGuth, später mit seinen genresprengenden Shows zu seiner erfolgreichen Bestseller-Krimikomödienreihe rund um den Hauptkommissar Henning Bröhmann. Die sechs Bände erschienen alle im Rowohlt-Verlag und wurden auf Anhieb ein Bestseller. Seit diesem Jahr geht Dietrich Faber nun mit einer neuen Bühnenshow auf Tournee. Und zwar positiv! Voller Kraft, voller Energie und hoffentlich immer dabei gesund. Faber erfindet sich mit und in dieser Show neu und bleibt sich doch dabei im Grundsatz treu. Unzählige Figuren lässt er einmal mehr die Bühne stürmen und macht daraus eine schauspielerisch virtuose Bühnenperformance, die bestes, intelligentes, mitreißendes Entertainment verspricht. Er reflektiert die Themen unserer Zeit und sucht dabei so ganz nebenbei nach Wegen, den immer mehr werdenden Dauernörglern und Überalles-Meckerern etwas entgegenzusetzen. Faber erzählt, spielt und singt, manchmal an der Gitarre, manchmal am Klavier, dabei immer voller Präsenz und schreckt vor Nonsens und Slapstick-Einlagen genauso wenig zurück wie vor leisen und tiefgründigen Momenten. Am Samstag, 28. Oktober, ist es um 20 Uhr soweit.