Windkraft-Industrialisierung im östlichen Main-Kinzig-Kreis

Bad Orb
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Kürzlich führte Gegenwind Bad Orb e.V. eine Veranstaltung durch, welche sich gegen die Windkraftindustrialisierung und die Landschaftszerstörung von 460 Hektar Wald bei Bad Orb wendete. "Zuhörer waren über den bereits jetzt übermäßigen Windkraftausbau des östlichen Main-Kinzig-Kreises überrascht. Uns wurden Fragen gestellt, wie viele Anlagen gibt es hier schon, wie viele sind noch zu befürchten, woher kommt die einseitige Verteilung der Windindustrie im Regierungsbezirk Darmstadt. Uns als Vereinsvorstand wiederum überraschte, wie wenig dies in der Bevölkerung bekannt ist. Deshalb hier der aktuelle, uns bekannte Stand der Windkraft-Industrialisierung im östlichen Main-Kinzig-Kreis", so der Verein in einer Pressemitteilung.

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Und weiter: "Östlich deshalb, da der Windkraftbau – sieht man von den zwölf Anlagen bei Schöneck, Nidderau ab - bei Gründau mit den Windrädern an den Vier Fichten massiv losgeht. Siebzehn Anlagen stehen dort häufiger, als dass sie sich drehen. So zieht sich das hin bis zum Distelrasen, der Grenze zum Landkreis Fulda. Die Grenzgebiete sind besonders belastet. Blickt man von Alsberg Richtung Vogelsberg sieht man über hundert Anlagen. Der Distelrasen ist weitestgehend Wind-industrialisiert. Auch vor dem größten Mischwaldgebiet Deutschlands kennt die Landschaftszerstörungswut keine Grenzen. Sechs Anlagen der Naturenergie in Gelnhausen laufen mit fragwürdigen wirtschaftlichen Ergebnissen auf dem Rosskopf bei Flörsbachtal im Spessart. Hinzukommen sollen noch drei weitere Anlagen auf Flörsbacher Gebiet und zwei auf privatem Eigentum. Die Anlagen stehen an der hessisch-bayrischen Grenze. Die bisher standhaften Bayern beginnen bereits zu wanken und es ist zu befürchten, dass auch sie dem brüchigen deutschen Energiewendekonzept nachgeben und ihren bisher naturbelassenen Spessartteil der Landschaftszerstörung überlassen. Auf der Homepage des Regierungspräsidium Darmstadt finden sich 17 Standorte im Main-Kinzig-Kreis, auf denen Anlagen in Betrieb sind. Zusammen 111 Windindustrieanlagen, die Strom erzeugen, jedoch nur dann, wenn der Wind weht. Das sind fast 50 Prozent aller Anlagen im südlichen Hessen, also im Regierungsbezirk Darmstadt. Dass in den Ballungsgebieten keine Anlagen stehen und auch nicht in den niedrig gelegenen Flusslandschaften ist nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist jedoch die ungleiche Belastung vergleichbarer Landkreise. Hierüber möge sich der geneigte Leser seine eigenen Gedanken machen. Weiterhin ist der Homepage des RP zu entnehmen, dass der Bau von rund 30 Anlagen an fünf Standorten beantragt wurden. Am massivsten trifft es die Gemeinde Birstein mit den Ortsteilen Mauswinkel und Wettges, wo zu befürchten ist, dass 21 Anlagen genehmigt werden. Im Spessart bei Flörsbachtal sind drei Anlagen beantragt."

Aus Presse und anderen öffentlich zugänglichen Quellen würden weitere erschreckende Planungen hervorgehen: "Bei Bad Orb hat Hessenforst 460 Hektar zur Windkraftindustrialisierung freigegeben. Nach den von uns veröffentlichten Visualisierungen ( https://www.gegenwind-bad-orb.de/ ) könnten ca. 25 der derzeit größten Anlagen von rund 260 m Höhe gebaut werden. Weiterhin im Gespräch sind im Freigericht an der bayrischen Grenze ca. acht Anlagen, bei Alsberg ca. fünf, bei Seidenroth ca. vier, bei Pfaffenhausen im Spessart zwei und mehrere Anlagen an drei weiteren Standorten. Im Main-Kinzig-Kreis wurden 49 Windvorranggebiete ausgewiesen. Auf 30 Flächen befinden sich bereits Anlagen, sind beantragt oder sind im Gespräch. Die Massivität dessen, was uns noch bevorstehen könnte, lässt sich am Gutsbezirk Spessart darstellen. Der Gutsbezirk ist 8930 Hektar groß. Er gehört zu keiner Gemeinde, sondern er wird direkt von Hessenforst im Auftrag des Landes Hessen verwaltet. Ca. 10 Prozent der Fläche davon ist Windvorranggebiet. Diese Fläche gehen oft sehr nahe an Ortschaften heran. Bei Alsberg z. B. ist die nächste geplante Anlage von 260 m Höhe gerade mal 1000 m von der Wohnbebauung entfernt."

Abschließend teilt der Verein mit: "Wer sich gegen die rücksichtslose Zerstörung unserer Landschaft wehren will, muss sich an die Politiker in Wiesbaden wenden. Naturschutzverfahren sind unter Grüner Federführung weitestgehend reduziert. Zurzeit wird der hessische Koalitionsvertrag CDU - SPD verhandelt. Fordern Sie, dass diese Landschaftszerstörung ein Ende haben muss. Im Januar kommenden Jahres plant Gegenwind Bad Orb e.V. gemeinsam mit Vernunftkraft Hessen eine weitere Veranstaltung gegen die Zerstörung unserer Heimat in Bad Orb. Achten Sie auf die Veröffentlichungen und lassen Sie sich zuverlässig informieren, nicht nur über die regionale Natur- und Landschaftszerstörung, sondern auch über die einzigartige deutsche Energiewende."

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