Geplante Windkraftanlagen: Zuschauen oder einsteigen?

Bad Soden-Salmünster
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Auf reges Interesse stieß die Veranstaltung der Stadt Bad Soden-Salmünster zum Thema Windenergie, die am 4. Mai im Spessart-Forum stattfand und live via Youtube übertragen wurde.

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Zirka 200 Interessierte informieren sich umfassend in öffentlicher Veranstaltung in Bad Soden-Salmünster.

Ulrich Fischer von der RES Deutschland GmbH präsentierte die Planungen auf dem Gelände von HessenForst im Wald zwischen Alsberg und Seidenroth (Steinau). Dort sind demnach aktuell drei Windräder geplant. Sollte die Stadt ihre eigenen, direkt angrenzenden Flächen im Vorranggebiet 3-73 ebenfalls für die Windenergienutzung verpachten, könnte ein weiteres Windrad dazu kommen. Darüber hinaus plant RES auf weiteren Flächen von HessenForst, die aber auf der Gemarkung Steinau (Gebiet 3-309) liegen, vier Anlagen. Mit Hilfe von Fotomontagen zeigte Fischer auf, wie die Windräder von verschiedenen Standorten voraussichtlich in der Landschaft aussehen werden. Fischer betonte, dass dies Anfangsplanungen sind, sowohl bei der Anzahl der Anlagen als auch bei deren Standorten sind noch Veränderungen möglich. Das Genehmigungsverfahren für die Anlagen auf den HessenForst-Flächen soll 2023 beantragt werden. Bis dahin werden Untersuchungen vor allem im Bereich Natur- und Artenschutz durchgeführt. Auch die Modelle zur finanziellen Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie weitere Elemente der Wertschöpfung (Zahlungen an die Kommunen laut § 6 EEG und ggf. Pachtzahlungen) würden weiter konkretisiert.

Bürgermeister Dominik Brasch (parteilos) dazu: „Es ist deutlich geworden, dass die Anlagen auf den HessenForst Flächen auf jeden Fall geplant und, sofern es zu keinen größeren Überraschungen bei der Untersuchung der Flächen kommt, auch genehmigt werden. Wir kommen also gar nicht darum herum, uns zügig mit der Frage zu beschäftigen, ob wir dabei nur zuschauen möchten oder selbst einsteigen, um konkret an der Wertschöpfung zu partizipieren.“ Rund um die Stadt liegen noch weitere Vorranggebiete, das hatte Brasch in seiner Begrüßung aufgezeigt. „Auch mit den weiteren Flächen sollten wir uns auseinandersetzen. Je nach Besitzverhältnissen und Lage sind die Voraussetzungen dabei sehr verschieden und – wie die heutige Diskussion gezeigt hat - viele Bürgerinnen und Bürger auch nur bis zu einem gewissen Grad bereit Windenergieanlagen rund um unsere Kurstadt zu akzeptieren.“

Kritisch beurteilt wurden die Planungen von der Bürgerinitiative Gegenwind Bad Orb, für die Heinz Josef Prehler nach Bad Soden-Salmünster gekommen war. Er griff in seinem Vortrag verschiedene Themen auf, von denen einige in einer Podiumsrunde mit Bürgermeister Brasch, Klaus Eichenauer vom Vogel- und Naturschutzverein Bad Soden-Salmünster, Raymond Grant, Geschäftsführer der Hamm Klinik Gruppe, Dieter Holk vom Verein für Tourismus- und Wirtschaftsförderung und Harald Schwarz vom Forstamt Schlüchtern vertieft wurden. Eines davon war das Thema Tourismus. Während Prehler sinkende Besucherzahlen durch Windenergieanlagen befürchtete, teilten die anderen Vertreter auf dem Podium die Einschätzung ausdrücklich nicht. Raymond Grant griff das Beispiel heraus, dass Patienten mit Krebsleiden nicht auf Windanlagen achten, wenn sie einen Behandlungsort wie Bad Soden-Salmünster auswählen. In dem Zusammenhang konnte Bürgermeister Brasch zusichern, dass das Prädikat „Bad“ nicht durch die Errichtung von Windenergieanlagen aberkannt wird. Dies sei mit dem Regierungspräsidium geklärt worden.

Die Bedeutung des Waldes als Natur- und Erholungsraum und mögliche Auswirkungen behandelte das Podium ebenfalls. Nach Einschätzung von Herrn Schwarz und Herrn Eichenauer ist das Gebiet 3-73 forstlich und naturschutzfachlich eher unbedenklich – dennoch seien sorgfältige Untersuchungen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens unbedingt erforderlich. Bei der Zuwegung sollten vorhandene Wege genutzt werden und Vorkehrungen getroffen werden, Wasser von den versiegelten Flächen im Wald zurückzuhalten. Rückfragen an die Vortragenden kamen zu noch zu weiteren Themen aus dem Publikum. Die Moderatorin Carla Schönfelder vom Landesprogramm Bürgerforum Energiewende Hessen griff zudem Fragen auf, die live aus dem Internet eingebracht wurden. Abschließend fanden noch angeregte Gespräche an den Gesprächs-Ecken mit der Bürgerenergiegenossenschaft Main-Kinzig, der Bürgerinitiative, der LandesEnergieAgentur Hessen, dem Regierungspräsidium Darmstadt und der Firma RES Deutschland statt.

Foto: De Podiumsrunde. Ein Stuhl war reserviert für Mitdiskutierende aus dem Publikum. Bildquelle: Bürgerforum Energiewende Hessen


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