Sozialausschuss besucht Seniorenzentrum Biebergemünd

Biebergemünd
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Während eines Besuchs im Seniorenzentrum informierten sich die Mitglieder des Sozialausschusses Biebergemünd und Bürgermeister Manfred Weber (parteilos) über die aktuelle Situation in der Pflegeeinrichtung und sprachen mit der Geschäfts- und Pflegedienstleitung über die Rahmenbedingungen in der Altenpflege.



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Zu Beginn der Zusammenkunft, bedankte sich die Ausschussvorsitzende Martina Glaab (SPD) für die Gelegenheit, einen Einblick in den Alltag einer Pflegeeinrichtung zu erhalten und erklärte: „Der Informationsaustausch mit der Geschäftsleitung und den Verantwortlichen der Einrichtung, ist für unser Gremium sehr wichtig.“ Daneben verwies Glaab auf einen Initiativantrag der SPD-Fraktion zur niederschwelligen Unterstützung der Arbeit im Seniorenzentrum.

Gemeinsam mit der Pflegedienstleitung der Einrichtung, Liane Geis, und dem Geschäftsbereichsleiter Altenpflege, Robert Steingrübner, begrüßte der Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises, Dieter Bien, die Gäste und sprach sich ebenfalls für eine offene Kommunikation aus. So ging Bien gleich auf die Probleme in der Struktur- und Prozessqualität ein, von denen die Arbeit in der Einrichtung in den Jahren 2017 und 2018 geprägt war. Als einen Grund für die Probleme, nannte er den häufigen Wechsel in der Einrichtungs- und Pflegedienstleitung – so sei durch die Besetzung der Stelle der Pflegedienstleitung durch Frau Geis wieder etwas Ruhe ins Haus eingekehrt. In diesem Zusammenhang erklärte Bien: „Wir befinden uns auf einem guten Weg, auch wenn noch einiges an Arbeit vor uns liegt.“

Neben der Situation in der Einrichtung, sprach Bien über die aktuellen Rahmenbedingungen in der Altenpflege – insbesondere die Auswirkungen der Pflegesatzerhöhungen für die betroffenen Bewohner und Angehörigen. So sei die Pflegeversicherung, laut Bien, in den Kinderschuhen stecken geblieben: „Die Hauptlast in der Versorgung in einem Heim zahlt wieder der Bürger – trotz Pflegeversicherung. Deshalb ist die Anzahl der Sozialhilfeempfänger unter den Bewohnern seit Einführung der Pflegeversicherung auch wieder auf ca. 50 % angestiegen. Was die Menschen aber brauchen ist keine Teilkaskoversicherung, die sich nicht an Kostensteigerungen beteiligt, sondern einen begrenzten Eigenanteil – ähnlich wie in der Krankenversicherung.“ Eine Meinung die von den Ausschussmitgliedern geteilt wurde – so waren sich alle einig, dass sich der Bund stärker für die Belange der Pflege einsetzen muss.

Anschließend stellte Bürgermeister Weber, die Finanzierung eines niederschwelligen Angebots zur Unterstützung von Pflege und Betreuung in Aussicht und erklärte: „Wir als politische Gemeinde sind bereit, in Absprache mit dem Geschäftsführer und der Pflegedienstleitung, materielle Unterstützung an das Seniorenzentrum zu leisten, um die Betreuungssituation vor Ort zu verbessern.“ Zum Abschluss des gemeinsamen Gedankenaustausches, bedankte sich die Ausschussvorsitzende Martina Glaab, im Namen des Gremiums für die Gastfreundschaft und betonte: „Wir haben wichtige Informationen zu den Themen Pflege und Betreuung von Älteren sowie viele interessante Anregungen für unsere politische Arbeit mitnehmen können. Gerne nehmen wir das Angebot von Herrn Bien an, uns regelmäßig zum Gedankenaustausch zu treffen.“ Dem schlossen sich auch die anwesenden Fraktionsvorsitzenden an.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Berthold Schum, unterstrich dabei das „hohe Fachwissen und die deutschlandweit in Fachgremien erarbeitete Erfahrung Biens“ von der das Gremium profitieren kann. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Sebastien Buch, betonte, dass fraktionsübergreifend daran gearbeitet werden muss, um die betroffenen Menschen in Biebergemünd zu unterstützen und zeigte sich besorgt „in welch tiefem Ausmaß, emotionaler und finanzieller Art, die Angehörigen von einem Pflegefall in der Familie in Anspruch genommen werden.“ So stelle die Eigenbeteiligung von bis zu €1.900 monatlich „gewiss ein als existentiell wahrgenommenes Bedrohungsszenario für viele Angehörige dar.“ Der Fraktionsvorsitzende der FWG, Herbert Richter bedankte sich ebenfalls für das offene Gespräch, bei dem „auch Probleme des Seniorenheims angesprochen wurden“, und erklärte: „Die Anregung auch in Biebergemünd eine Tagespflege über einen freien Träger zu organisieren, werden wir als weiteren Punkt, mit in unsere zukünftige politische Arbeit aufnehmen.“

Foto: Gemeinsame Sitzung des Sozialausschusses Biebergemünd, Bürgermeister Manfred Weber, Geschäftsführer Dieter Bien, Geschäftsbereichsleiter Altenpflege Robert Steingrübner und Pflegedienstleitung Liane Geis.


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