„Märchenbürgermeister? Für mich ein Kompliment“

Biebergemünd
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„Ja, ich möchte Märchenbürgermeister werden“ - mit dieser selbstironischen Aussage wirbt Simon Beck, Biebergemünder CDU-Bürgermeisterkandidat, in den sozialen Medien für die Etablierung einer Biebergemünder Tourismusmarke.

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„Am heutigen Sonntag hat es mich in unsere Nachbarregion, um genau zu sein nach Lohr am Main, gezogen. Seit Beginn meiner Kandidatur setze ich mich dafür ein, den Tourismus in Biebergemünd anzukurbeln. Jeder kennt das Märchen "Schneewittchen und die Sieben Zwerge" - dass sich die historische Vorlage für diese Geschichte in unserer Region, genauer gesagt in Bieber, abgespielt hat, wissen allerdings die wenigsten!“, teilt der geschichtsaffine Beck mit.

In seinem Wahlprogramm unter https://beck-simon.de/programm/ bietet Simon Beck konkrete Projekte im Falle eines Sieges bei der Bürgermeisterwahl an – so auch für den Tourismus. Neben der Entwicklung eines Biebergemünder Natur- und Geschichtspfads und dem Aufbau von digitalgeführten Wanderwegen sei die zielgerichtete Vermarktung des Biebergrundmuseums und der gesamten Geschichte der Gemeinde für Beck ein wichtiger Punkt.

Als stellvertretender Museumsleiter des Biebergrundmuseums und Mitglied des Geschichtsvereins Biebergemünd habe man bereits mehrmals die geschichtlichen Aspekte des Märchens besprochen – über die Ideenentwicklung ging es aber nie hinaus. Privat hat Simon Beck diese Idee nicht losgelassen, weshalb er jetzt medial und in Flyern aktiv für das zugrundeliegende Potential wirbt. Über die Historizität Schneewittchens und der Sieben Zwergen bestünden zudem keine Zweifel mehr, so Beck. Der „wilde Wald“, in dem Schneewittchen ausgesetzt wurde, ist der Spessart – in welchem sowohl Lohr als auch Biebergemünd beheimatet sind. Der Fluchtweg Schneewittchens „über die sieben Berge“ ist ein alter Höhenweg – die sogenannte „Wieser Straße“, wo bereits heute der Schneewittchenweg vorbeiläuft. Auf diesem Höhenweg konnte man von Lohr aus über die Spessartberge zu den Bergwerken bei Bieber gelangen. „Die ‚sieben Zwerge, die nach Erz hackten und gruben‘, wie es in dem Märchen heißt, waren einfache und zum Teil kleinwüchsige Bergleute, die wegen ihrer schweren Arbeit unter Tage nicht besonders groß wurden; teilweise wurden auch schon Kinder im Bergwerk eingesetzt. Lohr am Main hat die geschichtlichen Aspekte des Märchens aufgegriffen und floriert nun vor Tourismusanfragen. Junge Familien, Senioren mit Enkelkindern und Geschichtsinteressierte sind dort aktiv auf den Spuren von Schneewittchen. Die lokale Wirtschaft wie Souvenirläden und die Gastronomie wie Cafés und Restaurants profitieren von den internationalen Besuchern. Bereits zu Beginn meiner Kampagne habe ich aus diesem Grund Gespräche mit der Tourismuszentrale in Lohr geführt, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, die gemeinsame Geschichte Lohrs und Biebergemünd auszubauen und um in enger Zusammenarbeit in Zukunft gemeinsame Feste und Informationsveranstaltungen zu organisieren“, so der gebürtige Bieberer.

Dass sich Simon Beck selbst als Märchenbürgermeister bezeichnet, war allerdings keine eigene Erfindung: „Nach der Vorstellungsrunde der Biebergemünder Bürgermeisterkandidaten durch die KAB Kassel nutzte ein Biebergemünder Kommunalpolitiker und Parteivorsitzender diese Bezeichnung in den sozialen Netzwerken, um die Differenzen zwischen den beiden Kandidaten herauszustellen – der eine sei ein ‚gelernter Verwaltungsfachmann‘, während der andere Kandidat bloß ein ‚Märchenbürgermeister‘ sei. Im ersten Moment hat mich dieser Kommentar enttäuscht: Er untergräbt die sachliche und inhaltliche Auseinandersetzung zwischen Demokraten, zieht das Thema ins Lächerliche und disqualifiziert sich von einem fairen Meinungsaustausch. Im zweiten Moment habe ich es aber als Kompliment angesehen: Dass es mich zu einem Märchenbürgermeister macht, wenn ich mich für die Förderung von Familien und Kindern, den Ausbau des Tourismus, die damit einhergehende Unterstützung der bestehenden Gastronomie und die zielgerichtete Vermarktung unserer Geschichte einsetze, dann bin ich gerne ein Märchenbürgermeister – diese Ziele sollten allerdings den Konsens der Mitglieder der Biebergemünder Gemeindevertretung haben“, erklärt Simon Beck selbstsicher.

Seit der Veröffentlichung seines Wahlprogramms und dem Verteilen seiner Flyer habe Simon Beck viele E-Mails und Anrufe erhalten und Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern während der von ihm organisierten Wanderungen und Vereinstreffen geführt. Diese Gespräche haben ihn in seiner Überzeugung, sich für die zielgerichtete Vermarktung der Geschichte Biebergemünds einzusetzen, bestätigt. „Vereinzelt werden meine Pläne belächelt“, sagt Beck und fügt hinzu, „aber jede große Innovation hat mit einer simplen Überzeugung begonnen. Dass Teile Biebergemünds, wie Roßbach, als staatlich anerkannte Erholungsorte bereits über Jahrzehnte Menschen über die eigene Region hinaus angezogen hat, wird in der Diskussion oftmals ignoriert. Biebergemünd hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass es das nötige Potential hat. Und auch wenn die Geschichte Schneewittchens ihren geographischen und geschichtlichen Platz eigentlich in Bieber hat, so werden von der Tourismusmarke Biebergemünd alle anderen Ortsteile gleichermaßen profitieren. Bereits jetzt kommen Menschen aus der ganzen Region über das Wochenende in unsere Gemeinde, um zu wandern, sich in der Natur zu besinnen und abzuschalten. Wieso sollten wir hier aufhören? Als Vertriebsingenieur liegt es in meiner Natur, bestehende Projekte zu überprüfen und auszubauen – Biebergemünd stellt hier keine Ausnahme dar“, führt Simon Beck aus.

Unabhängig vom Ausgang der Biebergemünder Bürgermeisterwahl am 26. September bleibt Simon Beck optimistisch: Mit seiner aktiven Bewerbung dieser Idee sei das Thema bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nun erst richtig präsent und es gelte jetzt, darauf aufzubauen und in Gesprächen mit den Einwohnern, dem Geschichtsverein Biebergemünd und der Gemeindeverwaltung über die zukünftige Vermarktung zu sprechen. Dazu Simon Beck: „Ich bleibe diesem Thema treu – egal ob als Bürgermeister oder als einfaches Mitglied der Gemeindevertretung. Ich werde mich auch in Zukunft für dieses Thema starkmachen. Das volle Potential Biebergemünds gilt es auszuschöpfen – dem ist bisher noch nicht so.“

Abschließend erklärt Beck: „Der Grund für meine gesamte Kampagne war von Anfang an klar: Ich möchte mich für ein starkes und regional führendes Biebergemünd einsetzen und die Geschicke der Gemeinde aktiv mitgestalten. Biebergemünd ist seit meiner Kindheit meine Heimat, der ich Vieles zu verdanken habe. Mein Wahlkampfslogan ist deshalb auch zugleich meine tiefste innere Überzeugung: ‚Biebergemünd im Herzen‘“.

Foto: Simon Beck in Lohr am Main, wo die Historizität Schneewittchens und der Sieben Zwerge belegt wurde – und Bieber namentlich genannt wird.


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