Schutz der Mopsfledermaus im Hessischen Spessart verbessern

Breitenborn/Lützel
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Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat in diesem Jahr das Projekt „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“ für die seltene und streng geschützte Mopsfledermaus gestartet.

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Ziel des Projekts ist, diese Fledermausart und ihren Lebensraum künftig besser zu schützen und zu fördern. Umfangreiche Untersuchungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass sich im Hessischen Spessart ein bedeutendes Verbreitungsgebiet der Mopsfledermaus befindet. Hierbei liegt der Schwerpunkt der Wochenstubenkolonien in den Gemeinden Biebergemünd, Linsengericht und Flörsbachtal, der Hotspot an Winterquartieren in den Gemeinden Sinntal und Schlüchtern. Um eine Integration unserer Region in das bundesweite Schutzprojekt voranzubringen, hat in der vergangenen Woche auf Initiative der BI Windkraft im Spessart – In Einklang mit Mensch und Natur in Biebergemünd / Breitenborn der Workshop „Mopsfledermaus im Hessischen Spessart“ stattgefunden. 30 Teilnehmer aus der Forstbewirtschaftung, aus den Behörden und den Naturschutzverbänden im Main-Kinzig Kreis waren der Einladung zum Workshop gefolgt. Neben Berthold Andres von der BI waren auch Markus Dietz, der hessische Projektleiter für das BfN Schutzprojekt und Yvonne Walter von der HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz) maßgeblich an der Ausrichtung des Workshops beteiligt.

Den Start in den Workshop machte Markus Dietz vom Institut für Tierökologie und Naturbildung mit einer Übersicht über die Lebensraumanforderungen und das Verhalten von Fledermäusen im Wald mit einem Schwerpunkt auf der Mopsfledermaus. Danach stellte Berthold Andres von der BI die bisherigen Untersuchungen zur Mopsfledermaus im Hessischen Spessart vor. Bei mehreren Netzfängen seit 2012 wurden in diesem eng abgegrenzten Gebiet weit über 100 Quartiere der Mopsfledermaus nachgewiesen. Den Abschluss der Vortragsrunde machte wieder Markus Dietz mit der Vorstellung des BfN Schutzprojekts „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“ und mit mehreren konkreten Vorschlägen für eine Projektbeteiligung vor Ort.

Nach einem kleinen Mittagsimbiss wurden die möglichen Schutzmaßnahmen sowie eine Beteiligung am BfN Schutzprojekt ausführlich diskutiert. Als Ergebnis wurden folgende Aktivitäten vereinbart: Im nächsten Jahr soll ein Screening des Mopsfledermausvorkommens durchgeführt werden, um die Übersicht zum Vorkommen der Mopsfledermaus im Spessart zu vervollständigen. In einem weiteren Schritt sollen an den bereits bekannten Aktivitätszentren weitere Netzfänge mit genetischer Beprobung und Raumnutzungstelemetrie der besenderten Tiere durchgeführt werden. Das Ziel dabei ist, die Lebensraumansprüche bzw. die Interaktionen der lokalen Populationen besser zu verstehen, damit anschließend Schutzmaßnahmen möglichst effektiv umgesetzt werden können. Als weitere kurzfristige Maßnahme wurde auch die Unterstützung von Kommunen für die Ausweisung von Schutzgebieten mit einer Entschädigung über Ökopunkte vorgeschlagen. Die sehr hohe Beteiligung und die intensiven Diskussionen haben gezeigt, dass ein entsprechendes Schutzprojekt auf breites Interesse stößt. Es wurde vereinbart, mit der Planung von Schutzmaßnahmen umgehend zu starten.

Den Abschluss des Workshops bildete eine Exkursion zu einem nahegelegenen Quartierbereich südlich von Roßbach. Anhand konkreter Beispiele stellten Yvonne Walther und Markus Dietz den Habitatanspruch an Quartierzentren und Jagdhabitate der Mopsfledermaus vor.


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