Widerstand gegen geplantes Güllebecken

Birstein
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

In der Diskussion um die Errichtung eines Güllebeckens in der Gemarkung Untersotzbach schaltet der Birsteiner Kreistagsabgeordnete Carsten Kauck (Freie Wähler) nunmehr den Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz (SPD), ein.



kauckguellebecken.jpg

In einem Brief an Stolz bittet Kauck diesen um Unterstützung und Vermittlung in der Angelegenheit.

Vor rund drei Wochen wurde bekannt, dass die Rahn-Farr GbR aus Rinderbügen im Wetteraukreis bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde des Main-Kinzig-Kreises einen Antrag auf Errichtung eines Güllebeckens in der Gemarkung Untersotzbach gestellt hat. Dies führte in dem kleinen Ort wie auch in den Nachbarorten Obersotzbach und Katholisch-Willenroth zu größten Bedenken und mittlerweile auch zu heftigen Protesten. Auf einer Informationsveranstaltung am Donnerstag vergangener Woche im Dorfgemeinschaftshaus Untersotzbach, auf der das Planungsbüro Herget aus Wolferborn das Bauvorhaben der Rahn-Farr GbR vorstellte, machten die anwesenden Bürger ihrer Wut Luft und meldeten ihre Bedenken gegen das Vorhaben an. Ein Einlenken der Rahn-Farr GbR blieb jedoch aus, was wiederrum vier Tage später zur Gründung einer Interessengemeinschaft gegen das geplante Güllebecken führte.

Die Bürger vor Ort fürchten neben Geruchsbelästigungen und den Lärmbelästigungen durch die Zunahme von Schwerlastverkehr durch die anliefernden und abfahrenden LKWs vor allem einen weiteren Anstieg des Nitratwertes im Trinkwasser durch möglicherweise verstärktes Ausbringen von Gülle in der Gemarkung. Auch weisen sie darauf hin, dass das geplante Güllebecken in der Nähe des Brunnens liege aus dem die Bürger von Untersotzbach derzeit ihr gesamtes Trinkwasser beziehen. Nicht auszudenken, wenn es hier am Rande des Wasserschutzgebietes zu einem "Störfall" am Güllebecken käme, so die Einwände. Ein solcher hätte auf Grund der Hanglage des möglichen Standortes auch Auswirkungen auf den Ort direkt.

Carsten Kauck teilt all diese Bedenken der Bevölkerung. Als Gemeindevertreter sieht er zudem noch eine starke Schädigung der gemeindeeigenen Feldwege durch die zum Güllebecken fahrenden LKWs. Kauck fragt: "Wer kommt am Ende des Tages für diese Schäden auf? Die Feldwege sind für Schwerlastverkehr nicht ausgelegt." Da die Bauaufsicht des Main-Kinzig-Kreises für die endgültige Genehmigung zuständig ist, regt Kauck eine erneute Bürgerversammlung an, auf der neben dem Planungsbüro und der Rahn-Farr GbR auch Landrat Thorsten Stolz sowie Vertreter der Bauaufsicht und des Amtes für den ländlichen Raum teilnehmen. Hier sollte den Bürgern aus Unter- und Obersotzbach sowie Katholisch-Willenroth Gelegenheit gegeben werden, ihre Bedenken direkt gegenüber den Entscheidungsträgern anzumelden. Er habe daher den Landrat in seinem Schreiben gebeten einen entsprechenden Termin mit der Gemeinde Birstein noch vor der endgültigen Entscheidung der Bauaufsichtsbehörde über das Projekt abzustimmen. Kauck ist zuversichtlich, dass eine Entscheidung über das Bauvorhaben nicht vor einer erneuten Bürgerversammlung getroffen wird.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de