Flüchtlingsunterkunft in Birstein: Eltern fordern Turnhalle zurück

Birstein
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Ein Elternabend in Birstein hat für kontroverse Diskussionen im Kreistag gesorgt. Die Eltern hatten dagegen protestiert, dass die Turnhalle weiterhin nicht für den Schulsport zu Verfügung steht. Seit März wird die Halle für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt. „Verstecken“ nannte es Carsten Kauck (Freie Wähler), dass sich die Kreisspitze nicht vor Ort der Diskussion stellte. Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) hingegen verwies auf eine intensive Kommunikation mit den Schulleitungen im Vorfeld.

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„Die Bürger vor Ort erwarten, dass die Kreisspitze nicht auf dem Weihnachtsmarkt ist, sondern vor Ort Rede und Antwort steht“, musste Kauck, in Birstein auch Teil der Elternschaft, offenbar einigen Unmut in seiner Funktion als Kreistagsabgeordneter ertragen. „Es hat mich massiv frustriert, dass da keiner da war“, sei es verständlich, dass die Eltern nach der Corona-Zeit fragen, wann die Halle wieder frei wird.  Nicht nur Eltern haben laut Kauck die Situation vor Ort kritisiert, auch Anwohner würden sich zunehmend beschweren. Außerdem sollen Kinder angesprochen worden sein. „Wenn wir vor Ort nicht erscheinen, erwecken wir den Eindruck, dass wir das nicht mehr in der Hand haben“, forderte er auch mehr Unterstützung von den Vertretern in Berlin: „Wo sind unsere Bundestagsabgeordnete? Ich nehme sie auch in der Presse nicht wahr.“

„Politik-Klamauk“ bezeichnete die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) die Vorwürfe von Kauck: „Wir haben im Vorfeld sehr intensiv mit den beiden Schulleitungen die Situation besprochen.“ Laut dem Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann (CDU) sei dabei auch geklärt worden, dass die Kreisspitze erst in der zweiten Eskalationsstufe vor Ort auftreten werde. Auch Landrat Thorsten Stolz (SPD) wehrte sich gegen die Vorwürfe von Kauck: „Uns drei kann niemand vorwerfen, dass wir uns beim Thema Unterbringung von Flüchtlingen wegducken oder nicht sichtbar wären. Wir beziehen seit Monaten klar Position und befindet uns im permanenten Austausch mit Bürgern oder Vereinen, die sich an uns wenden.“ Stolz erwartet aber, dass vor Ort lösungsorientiert diskutiert wird: „Mir stinkt, wenn die parteipolitische Keule herausgeholt wird, um den Bürgermeistern eins auf die Fresse zu hauen, weil sie gezwungen sind, Notunterkünfte einzurichten.“ Bei diesem Thema stehe jeder Kreistagsabgeordneter in der Verantwortung.

Wann die Turnhalle in Birstein wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden kann, bleibt indes ungewiss: Zwar werden aktuell weitere Unterkünfte für Geflüchtete im Kreis gebaut, die Nutzung der von insgesamt vier Turn- und Mehrzweckhallen, außer Birstein noch Langenselbold, Wächtersbach und Hanau-Mittelbuchen - im gesamten Kreisgebiet ist aber weiterhin notwendig.


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