Birstein: Letzte Geflüchtete aus Turnhalle ausgezogen

Birstein
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Aus der Schulturnhalle in Birstein sind in dieser Woche die letzten Geflüchteten ausgezogen. Seit Ende Dezember hatte der Main-Kinzig-Kreis die Bewohnerinnen und Bewohner im Einvernehmen mit den Städten und Gemeinden dezentral und dauerhaft unterbringen können. Die Kabinen wurden dabei nicht mit neu im Kreisgebiet Ankommenden belegt. Damit setzt der Main-Kinzig-Kreis seine Ankündigung von Dezember, dass die Belegung Ende Januar endet, verbindlich um.



Die letzten elf Personen haben die Halle am Dienstag (24.1.) verlassen. Die Rückbaumaßnahmen in der Schulturnhalle beginnen damit zeitplangemäß zum Ende des Monats Januar. Die beauftragte Betreiberfirma Musleh aus Hanau zeichnet dafür verantwortlich. Im ersten Schritt müssen die Kabinen abgebaut, die Büroräume ausgeräumt und das Mobiliar und Inventar gesichert werden. Im nächsten Schritt kann der Main-Kinzig-Kreis die Instandsetzungsmaßnahmen in die Wege leiten. Eine erste Begutachtung der Halle hatte ergeben, dass nur kleinere Arbeiten zu erledigen sind. Bis Ende Februar dürfte die Halle wieder für den Sport nutzbar sein. Eine anstehende Dachsanierung der Turnhalle wird in den kommenden Monaten vorbereitet, inklusive Ausschreibungen für die Fachplanung und die Gewerke. Bis zur konkreten Bauphase kann die Halle dann jedoch wieder genutzt werden.

Landrat Thorsten Stolz (SPD), Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann (CDU) in seiner Funktion als Schuldezernent haben sich in den vergangenen Wochen eng mit der Schulleitung über die Reihenfolge dieser Schritte abgestimmt. Landrat Stolz hatte als Ausweichort für den Schulsport ein spezielles, beheiztes Sportzelt vermittelt. „Wir tun alles dafür, damit der Schulsport schnellstmöglich wieder auf oder immerhin neben dem Schulgelände stattfinden kann“, so Stolz. Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, als Dezernentin unter anderem zuständig für die Bereiche Migration und Integration, bedankte sich zum Ende des Notunterkunfts-Betriebs bei den Beteiligten. „Wir wissen, dass das für die Schulgemeinde keine leichte Zeit war. Wir haben uns darüber in vielen Gesprächen mit Schulleitungen, Eltern, Vereinsvertretern und auch dem Bürgermeister ausgetauscht. Alle haben uns und unsere Kolleginnen und Kollegen bei unserer Arbeit sehr gut unterstützt, und das, obwohl eine Schulturnhalle alles andere als der richtige Ort ist, um Menschen unterzubringen“, sagte Simmler.

Der Verwaltungsstab des Main-Kinzig-Kreises hatte die Birsteiner Halle als erste zur Notunterkunft umfunktioniert. In der zweiten Märzhälfte 2022 wurde sie bezogen. „Zeitweise haben uns in der Woche weit über 200 Menschen erreicht, die von jetzt auf gleich ein Obdach benötigt haben. Im letzten halben Jahr waren es dann dauerhaft über 100 Personen pro Woche. Ohne flexible Hallenunterkünfte wären wir in dieser Zeit schwerlich zurechtgekommen“, blickte Simmler zurück. Die wöchentlichen Zuteilungszahlen bewegten sich zuletzt weiter im dreistelligen Bereich. „Die Zuweisungszahlen machen es deutlich, wir können nicht sofort und zur gleichen Zeit auf alle Hallen-Notunterkünfte verzichten. Wir brauchen diese Plätze, und wir errichten sie an anderen Stellen außerhalb von Hallen“, erklärte Winfried Ottmann.

Der Main-Kinzig-Kreis hat in Gelnhausen eine neue Notunterkunft in Betrieb, in Bad Soden-Salmünster und Hanau werden ebenfalls Notunterkünfte errichtet. In Bad Soden-Salmünster werden seit dieser Woche bereits Busse aus der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung empfangen, bevor die Menschen von da aus in die weiteren Liegenschaften gebracht werden; die eigentliche Notunterkunft wird dort jedoch erst im Laufe des Frühjahrs eröffnet. Zudem bereitet der Kreis an den Standorten Freigericht, Erlensee und Maintal neuen, dauerhaften Wohnraum vor. Wenn alle Einrichtungen am Netz sind, werden die Kapazitäten der Hallen-Notunterkünfte erreicht sein, nur eben außerhalb der Hallen.


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