Großsporthalle Birstein: Ein Schildbürgerstreich?

Rückbau der Leichtbauhalle an den Birsteiner Schulen.

Birstein
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"Als Schildbürgerstreich könnte man die Geschehnisse rund um die Sanierung der Birsteiner Großsporthalle bezeichnen", so zumindest sehen es die Freien Wähler Main-Kinzig. Bereits mit Bau der Mensa an der Haupt- und Realschule in Birstein habe der Main-Kinzig-Kreis als Eigentümer der Schulliegenschaften, zu denen auch die Großturnhalle zählt, deren Sanierung angekündigt. Insbesondere das Dach und der Schwingboden der Halle hätten ihre besten Jahre hinter sich.

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"Immer wieder verschob sich das angekündigte und damals mit 3,5 Millionen Euro bezifferte Sanierungsvorhaben. Zuletzt weil die Großsporthalle durch den Main-Kinzig-Kreis als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern genutzt wurde. Als sich zur Jahreswende Unmut in der Bevölkerung über die fehlende Nutzung der Sporthalle für Vereine und den Schulsport regte, stellte der Main-Kinzig-Kreis auf dem Verkehrsübungsgelände der Schule eine beheizbare Leichtbauhalle als Ausweichmöglichkeit, zumindest für den Schulsport zur Verfügung. Kostenpunkt 250.000 Euro Miete für sechs Monate. Mehr oder weniger zeitgleich wurde auch die Notunterkunft in der Großsporthalle geräumt und die Halle stand und steht in den Frühlings- und Sommermonaten wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Parallel dazu nahm das Liegenschaftsamtes der Main-Kinzig-Kreises auch wieder sein Vorhaben der Sanierung der Großsporthalle auf und trieb Planung und Ausschreibung der einzelnen Gewerke voran. Diese scheinen nun erfolgreich abgeschlossen zu sein, da der Main-Kinzig-Kreis aktuell die Schulen, Gemeinde und Sporttreibende Vereine über die anstehenden Sanierungsmaßnahmen informierte", beginnt genau hier der von den Freien Wählern gesehene Schildbürgerstreich.

Während aktuell sowohl Vereine wie auch die Schulen in Birstein auf Grund des sommerlichen Wetters ihre sportlichen Aktivitäten ins Freie verlegt hätten, soll nun die Hallensanierung im September beginnen und sich über die Wintermonate bis längstens Anfang März 2024 hinziehen: "Der Kreis weißt zwar ausdrücklich darauf hin, dass immer nur ein Drittel der Halle von den Sanierungen betroffen sei und die verbleibenden zwei Drittel weiterhin von den Schulen und Vereinen genutzt werden könne", bezweifeln trotzdem nicht nur die Freien Wähler, sondern auch viele Vereinsvorstände, dass dies über den Winter hinweg eine glückliche Lösung ist.

"Wenn immer ein Drittel der Halle eine Baustelle mit geöffnetem Dach ist, kann ich mir eine Hallennutzung in den Wintermonaten schwer vorstellen", so der FW-Fraktionsvorsitzende Carsten Kauck. Und weiter: "Vom Baulärm ganz zu schweigen. Viele Vereine haben ihre Turniere und Trainingsabende deshalb schon in andere Hallen im Kreis oder in Nachbarkreisen verlegt, insbesondere, da den Vereinen zwei Drittel für sachgerechte Turniere nicht ausreichen."

Die Freien Wähler Main-Kinzig fordern den zuständigen Dezernenten, Winfried Ottmann (CDU), auf, den Sanierungsplan nochmals zu überdenken und Anregungen der Vereine bei der Planung mit einzubeziehen. Es spreche nach so vielen Jahren des Wartens auf Sanierung der Halle nichts dagegen, jetzt noch ein halbes Jahr zuzuwarten und die Sanierung im kommenden Frühjahr und Sommer in einem Rutsch zu vollziehen. Zu einer Zeit, in der Vereine und Schule wieder Sport im Freien treiben würden.

Mit großer Verwunderung haben die Freien Wähler zudem den Abbau der Leichtbauhalle durch den Main-Kinzig-Kreis im vergangenen Monat zur Kenntnis genommen: "Wenn der Kreis schon eine Hallensanierung über die Wintermonate vornehmen möchte, so hätten wir doch darauf vertraut, dass die Leichtbauhalle als Ausweichturnhalle zumindest für den Schulsport über die kommenden Wintermonate zur Verfügung steht", so Kauck, der nochmals darauf hinweist, wie wichtig Schul- und Vereinssport gerade nach der Coronazeit und für die Integration ist.

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Rückbau der Leichtbauhalle an den Birsteiner Schulen.


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