Sofort nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine wurden viele Menschen in Deutschland aktiv, um zu helfen. Das war auch in Birstein und Brachttal der Fall, wo einige Helfer dann durch private Vernetzung schnell zusammengefunden haben. Gemeinsam konnten zwischenzeitlich drei Touren mit insgesamt 9 Kleinbussen an den slowakisch-ukrainischen Grenzübergang in Vysne Nemecke durchgeführt werden. Dabei wurde jeweils jeder Transporter auf der Hinfahrt mit Hilfsgütern gefüllt, auf der Rückfahrt wurden Geflüchtete mitgenommen.
Anzeige
Durch diese Initiative sind mittlerweile 62 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Viele sind in verschiedenste Regionen Deutschlands weitergereist, um Freunde oder Verwandte aufzusuchen, es sind aber auch viele im MKK geblieben. Durch Aufbau eines steten Kontakts zu Hilfskräften im ukrainischen Grenzgebiet ist es gelungen, zielgerichtet die Güter mitzunehmen und abzugeben, die gebraucht werden. Mit dauerhaftem Kontakt zu den Behörden hier zu Hause konnten die geflüchteten Menschen jeweils direkt nach Ankunft sicher untergebracht werden.
Zwischenzeitlich wird dem Team durch Manfred Reidelbach in Schlierbach ein Lager zur Verfügung gestellt, an welchem Montag bis Freitag jeweils von 17 – 19 Uhr Hilfsgüter abgegeben werden können. Gesammelt werden medizinische Produkte, Hygiene- und Sanitärartikel, sowie haltbare Lebensmittel. Da in den ersten Tagen auch viel Kleidung abgegeben wurde, hat man von der Gemeinde Brachttal die Möglichkeit erhalten im ehemaligen Kühlhaus des DGH Spielberg ein Kleiderlager einzurichten. Das Kleiderlager wird nach einer ersten akuten Phase wieder aufgelöst werden, die Bedürftigen sollen sich dann an die bewährte Struktur von Kleiderkammern, wie zum Beispiel in Hellstein wenden. Kleiderspenden können nach Absprache noch abgegeben werden, Sachspenden werden nur noch notiert und beim Spender belassen. Sofern sich jemand meldet, der genau das Angebotene sucht, wird beim potentiellen Spender abgefragt, ob der Artikel wie zum Beispiel Kinderbettchen, Laufräder oder Fahrräder noch verfügbar ist.
Der Verein Bürger für Bürger Generationenhilfe hat die Ukrainehelfer „adoptiert“. Die Zusammenarbeit ermöglicht es, dass für eingehende Geldspenden Spendenquittungen ausgestellt werden können. Wer eine Spende leisten kann, soll den Beitrag bitte überweisen an die Bürger für Bürger, IBAN DE85 5006 9146 0000 0919 10 mit dem Stichwort „Ukrainehilfe“. Es ist sinnvoll parallel zur Spende eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu schreiben, und die Daten anzugeben, an wen die Spendenquittung per Mail als PDF-Datei gesandt werden soll. Das Spendengeld wird genutzt, um die Kosten der Transporte abzudecken und darüber hinaus noch benötigte Hilfsgüter einzukaufen.
Für die Fahrten stellen Vereine, Firmen und Kommunen ihre 8- bzw. 9-Sitzer kostenfrei zur Verfügung. Dies sind bisher die Gemeinden Birstein, Linsengericht und Kefenrod mit ihren Bürgerbussen, die Firmen KW Holz Bad Orb, Susen-Reisen Brachttal, Theresa Seniorenstift Großkrotzenburg, Kalinka Pflegedienst und Paco aus Steinau sowie der Verein JFV Kinzigtal und der Verein Bürger für Bürger Generationenhilfe mit seinen Bürgerbussen aus Grebenhain und Freiensteinau.
Im Fahrerpool gibt es aktuell 38 Freiwillige, sie kommen aus verschiedensten Kommunen, von Erbach im Odenwald bis Grebenhain (von Süd nach Nord) sowie Weilmünster bis Fulda (von West nach Ost).
Um die Hilfe zu strukturieren, haben die Helfer Koordinatoren eingesetzt: Judith Stork – Kleiderkammer und Sachspenden Jan Luca Woratschek – Lager Schlierbach Stefan Kroll – Spendengelder Kai Günther – Fahrzeugpool Christian Klas – Fahrerpool Leon Roskoni - Touren Nadija Nagelberg – Ankommende Geflüchtete
Spender, weitere Fahrzeuge, Fahrer und Helfer sind herzlich willkommen.
