Freie Wähler gegen Ausweitung der Wasserförderung

Die Vertreter der Freien Wähler Brachttal, der Freien Bürgergemeinschaft Birstein und des Kreisverbandes sowie der Kreistagsfraktion der Freie Wähler Main-Kinzig an dem neuen Brunnen des Wasserverbandes Kinzig an der Schächtelburg in Brachttal.

Neuenschmidten
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Vertreter der Freien Wähler Brachttal, der Freien Bürger Birstein und des Kreisverbandes sowie der Kreistagsfraktion der Freien Wähler Main-Kinzig (FW) trafen sich vergangene Woche in Brachttal-Neuenschmidten, um sich zum Thema Wasserförderung im Vogelsberg und zu dem aktuellen Stand des Antrages des Wasserverbandes Kinzig auszutauschen.

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Während die Freien Wähler Brachttal berichteten, dass das Regierungspräsidium Darmstadt bisweilen dem Wasserverband Kinzig immer noch keine neue Genehmigung zur Wasserförderung in der Gemeinde Brachttal erteilt habe, wussten die Freien Bürger aus Birstein zu berichten, dass der von der Interessengemeinschaft zum Schutz des Wasserhaushalts im Vogelsberg e. V. beauftragte Gutachter bei einer ersten Begehung vor Ort augenscheinlich Mängel und Schwachstellen in den Gutachten des Wasserverbandes ausgemacht habe.

Die Freien Wähler betonen erneut, dass sie sich weiterhin für eine angemessene, das heißt keine Ausweitung der Wasserförderung durch den Wasserverband Kinzig im Vogelsberg aussprechen. Keine Kommune habe ein Recht am eigenen Wasser, Wasser sei für alle da. Trotzdem dürfe nicht außeracht gelassen werden, dass nach offiziellen Messungen der Grundwasserspiegel in Birstein und Brachttal in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gesunken sei. Einen 30-jährigen Vergleichszeitraum der Wasserentnahme, wie ihn der Wasserverband Kinzig als Datenbasis für seinen Neuantrag verwende, trage der aktuellen und wohl auch zukünftigen Grundwassersituation in den beiden Kommunen keine Rechnung. Dieses Zahlenmaterial könne in den Augen der Freien Wähler nicht als Entscheidungsgrundlage über eine Weitergewährung der Wasserförderung durch den Wasserverband Kinzig und schon gar nicht für die beantragte Erhöhung der Fördermenge herhalten, so der FW-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Carsten Kauck, und sein Brachttaler Kollege Torsten Gast.  

Die Freien Wähler sehen daher das unter grüner Führung stehende Regierungspräsidium in Darmstadt in der Verantwortung, die aktuellen Gegebenheiten in den Kommunen Birstein und Brachttal bei der Entscheidung über den Wasserförderantrag zu berücksichtigen. Die Freien Wähler halten daher an ihren bisherigen Forderungen fest und benennen diese ganz konkret

So fordern die Freien Wähler eine stufenweise Rückführung der jährlichen Gesamtmenge in der Wasserentnahmegenehmigung. Das neue, zu genehmigende Niveau soll die Erholung der Grundwasserstände ermöglichen – auch, wenn der Klimawandel weitere Trockenjahre erbringt. Eine Laufzeit von maximal acht Jahren für neue Förderbescheide, um die gebotene regelmäßige Neubetrachtung der tatsächlichen Belastung zu ermöglichen. Eine angemessene finanzielle Kompensation für Kommunen in den Trinkwasserliefergebieten, wie z.B. Brachttal, Birstein. Landesweite gesetzliche Regelungen zur Errichtung von Zisternen im gesamten Bausektor. Gesetzliche Regelungen zur Errichtung von Brauchwasserleitungen in den Städten, wie Frankfurt und Hanau. Gesetzliche Auflagen zur Reduzierung von Leitungsverlusten.

An die Kreisspitze gerichtet, erwarten die Freien Wähler daher, dass Landrat Thorsten Stolz (SPD) als Aufsichtsratsmitglied im Wasserverband Kinzig bereits intern auf eine Neuregelung der Wasserförderung des Verbandes in den Gemeinden Birstein und Brachttal hinwirkt und somit die politischen Gremien der beiden Kommunen in ihren Bemühungen um eine verträgliche und schonende Wasserförderung unterstützt.

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