Neue Stadtmitte: SPD spricht sich für Vergabevorschlag aus

Bruchköbel
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Nach einem sich über knapp sieben Jahre erstreckenden Prozess des Planens für ein neues, nachhaltig belebtes und zukunftsorientiertes Stadtzentrum, unter Einbindung der Bruchköbeler Bürgerinnen und Bürger, wurde vor rund zwölf Monaten eine EU-weite Ausschreibung eingeleitet, um einen Partner zur Realisierung des Gesamtvorhabens zu finden.



Im Rahmen des sogenannten Wettbewerblichen Dialogs (WeDi) zum Bau der Neuen Stadtmitte gingen insgesamt drei verbindliche Angebote ein. Durch ausgiebige und gründliche Beratungen im WeDi-Ausschuss wurde schließlich ein Vergabevorschlag herausgearbeitet. Nun soll im ersten Schritt die pauschale Angebotsvergabe für das neue Stadthaus, die Außenanlagen und die komplette Tiefgarage als Generalunternehmerleistung erteilt werden.

„Das ausgewählte Angebot entspricht unseren Anforderungen und setzt das Bauvolumen für die Stadt als Pauschalpreis fest. Dadurch entsteht Kostensicherheit. Aber auch die sehr günstigen Finanzierungskonditionen mit einer Zinsfestschreibung von 30 Jahren garantieren transparente und nicht zuletzt kalkulierbare Kosten“, betonte Stadtrat und SPD-Vorsitzender Norbert Viehmann. Seit einiger Zeit nun würden vor allem die Kosten des Projekts kritisiert und mit dem Bekanntwerden von rund 5,7 Millionen Euro „Mehrkosten“ habe sich die Diskussion darum zum Teil von den entscheidenden Sachfragen entfernt. „Bei all dem Getöse, insbesondere seitens des BBB, um die Kosten, empfiehlt sich zunächst ein genauerer Blick auf deren Verwendungszweck“, unterstrich Viehmann und führte aus: „Die Kosten beziehen sich weniger auf das eigentliche Bauvolumen. Hierbei werden trotz Übernahme der gesamten Tiefgarage durch die Stadt die eingeplanten rund 27 Millionen nicht überschritten. Die Kosten werden anschließend für die Stadtkernsanierung am Inneren Ring, Brückenbaumaßnahmen und baubegleitende Dienstleistungen anfallen. Also im Wesentlichen unabhängig vom Bauauftrag, um den es nun geht“, fügte Viehmann ergänzend hinzu.

Die große Bandbreite des Gesamtkonzepts sei es letztendlich, die überzeugt habe und für die Zustimmung der SPD zu diesem Vorschlag entscheidend sei. Die rund 27 Millionen seien zweifelsohne eine umfangreiche Investition in die Zukunft der Stadt, die dafür im Gegenzug allerdings eine ganze Menge erhalte. „Bruchköbel wird für das Geld eben nicht nur ein neues Rathaus erhalten, sondern ein Stadthaus mit vielfältigen Möglichkeiten für kulturelle Angebote, eine Gastronomie samt Außenbewirtung, Räume für die Verwaltung, ein Familien- und Sozialzentrum, einen Stadtplatz mit Bühne für Veranstaltungen mitten in der Stadt, Fahrradstellplätze, eine Tiefgarage mit über 220 Stellplätzen und E-Ladesäulen. Zudem soll die Neue Mitte im letzten Bauabschnitt um neue Wohnungen und Platz für weitere Geschäfte sowie Gesundheitsversorgung ergänzt werden. Wir halten es für sehr wichtig, dass das gesamte neue Stadtzentrum das Leben der Menschen in Bruchköbel nachhaltig verbessert, zukunftsfähig macht, die Versorgung zentral stärkt und das soziale Miteinander fördert. Wir stehen damit zu unserem Wahlversprechen und für eine zukunftsorientierte Entwicklung Bruchköbels“, so Viehmann.

Viehmann zeigte sich verärgert über die teilweise verzerrte Darstellung des Projekts durch die Opposition. „Die genannten 33,4 Millionen Euro Gesamtkosten stehen nicht, wie es der BBB gerne darstellt, alleinig für das Stadthaus, sondern für das gesamte Projekt der Neuen Mitte inklusive sämtlicher Nebenkosten, Innen- und Außenausstattung sowie Straßen- und Brückenbauarbeiten am Inneren Ring und der Hauptstraße. Die Menschen mit reißerischen und sachlich komplett unfundierten Kostengespenstern von 40 Millionen oder mehr zu verwirren und auszuspielen halte ich gelinde gesagt für verantwortungslos“, so Viehmann weiter.

Wie in den letzten Monaten vielfach durch die Presse ging, sei es auch kaum mehr ein Geheimnis, dass sich spätestens seit der Abstimmung zur Aufstellung des Bürgermeisterkandidaten bei der CDU interne Differenzen vertieft und zu veritablen Grabenkämpfen ausgeweitet haben. „Wir Sozialdemokraten nehmen die gemeinsamen Koalitionsvereinbarungen selbstverständlich sehr ernst und erwarten nichts Geringeres auch von unserem Partner.“ Interne Meinungsverschiedenheiten bei der CDU dürften keinesfalls auf dem Rücken der Menschen in Bruchköbel ausgetragen werden, betonte Viehmann.


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