Barrierefreiheit für Elektromobile und Rollstühle

Bruchköbel
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Der Bruchköbeler BürgerBund (BBB) möchte für die Fahrerinnen und Fahrer von Elektromobilen und Rollstühlen die ungehinderte Durchfahrt durch die in der Stadt vorhandenen sogenannten "Umlaufsperren" erreichen.



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"Diese Sperren sind teilweise so eng aufgestellt, dass sie entweder eine Durchfahrt behindern oder sogar ganz unmöglich machen und so zu einer Gefährdung der Passanten führen" begründet BBB-Stadtverordneter Patrick Baier die Initiative. Auf kombinierten Rad- und Gehwegen stehen die Absperrungen zudem einer allseits gewünschten Ausweitung des Radverkehrs entgegen. Gerade die zunehmend beliebten Lastenräder seien mit ihren langen Abmessungen hier teilweise nicht durchzubekommen.

"Wir wollen deshalb den Magistrat beauftragen diese Umlaufsperren/Absperrungen auf den Geh- und Radwegen der Stadt zu prüfen, und erforderlichenfalls baulich so zu verändern, dass eine ungehinderte Durchfahrt von Elektromobilen für Senioren und Rollstühlen in der Stadt Bruchköbel gewährleistet ist", sagte Joachim Rechholz für die BBB-Stadtverordnetenfraktion.

Die kontinuierlich alternde Gesellschaft lässt sich statistisch auch für Bruchköbel eindrucksvoll belegen: Im Jahr 2050 wird die Hälfte der Bevölkerung über 50 Jahre alt sein, ein Drittel über 60 Jahre und jeder Zehnte sogar über 80 Jahre. Schon heute ist der Anteil der älteren Einwohner in Bruchköbel überdurchschnittlich hoch. Dies hat nach Ansicht des BBB für die Stadtentwicklung Konsequenzen: Die Gruppe mobilitätseingeschränkter Personen, aber auch die Elektromobilität für Senioren auf den Straßen nimmt weiter zu. Deshalb muss auch eine entsprechende Barrierefreiheit erreicht werden. "Bereits aktuell reagiert die Verwaltung der Stadt Bruchköbel sehr positiv auf den Wunsch einzelne Absperrungen insbesondere von Fußwegen für Elektromobile umzurüsten", sehen Patrick Baier und Joachim Rechholz erste Schritte zu mehr Barrierefreiheit in Bruchköbel.

Es sollte jedoch nicht bei einem Flickwerk und Einzelmaßnahmen bleiben, sondern alle Straßen und Wege der Stadt darauf überprüft und entsprechende Umbaumaßnahmen durchgeführt werden. Hierbei ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Elektromobile nicht nur zunehmen, sondern sich in den letzten Jahren auch von den Maßen her geändert haben. Gleiches gilt für die Benutzung von Rollstühlen. Barrierefreiheit bedeute schließlich, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Die meisten Menschen verstehen unter Barrierefreiheit Rampen statt Treppen, breite Türen und absenkbare Busse. Vieles muss so gestaltet sein, dass es für alle ohne fremde Hilfe zugänglich ist. Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung für die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben. "Sie nutzt nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Senioren, Kindern, Eltern mit Kinderwagen und Menschen, die nur vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind", so die Vertreter des Bruchköbeler BürgerBunds abschließend zu ihrem Anliegen.

Foto: BBB-Stadtverordneter Patrick Baier an einer zu engen Umlaufsperre an der Ecke Hammersbacher Straße/Fliederstraße.


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