Baier: Steigende Baukosten durch Niedrigzins der EZB

Bruchköbel
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Mit Engin Eroglu konnte Bürgermeisterkandidat Patrick Baier einen Fachmann zu den Folgen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) begrüßen.



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Engin Eroglu ist Vorsitzender der Freien Wähler Hessen und seit dem Sommer 2019 neuer Abgeordneter im europäischen Parlament. Dort arbeitet er im Ausschuss für Wirtschaft und Währung an zentraler Stelle an den Themen zur Geld- und Beschäftigungspolitik mit.

"Das billige Geld der EZB hat auch in Bruchköbel dazu geführt, dass die Immobilienpreise deutlich gestiegen sind und Mietpreise einen größeren Teil des Monatseinkommens ausmachen", sieht Patrick Baier hauptsächlich negative Auswirkungen der auch von der Bundesregierung zugelassenen Geldmarktpolitik der EZB. "Deswegen und wegen der jahrelang vor Ort verschlafenen Baugebietsentwicklung können junge Bruchköbelerinnen und Bruchköbeler immer schwieriger in Bruchköbel bauen oder ihre erste eigene Wohnung beziehen" fordert Patrick Baier dringend eine Änderung dieser Politik.

Dies konnte Engin Eroglu auch als studierter Volkswirt nur unterstützen. Die Maßnahmen der EZB würden eindeutig von den nordeuropäischen Volkswirtschaften finanziert. "Gleichzeitig ist der erhoffte Umbau der südeuropäischen Wirtschaft nicht oder zumindest nicht ausreichend erfolgt", sagte Engin Eroglu. Mit den zusätzlich zu den Niedrigzinsen begonnenen Ankäufen von Staatsanleihen, nehme die EZB den Lebensversicherungen und Pensionskassen der Betriebsrenten die erforderliche, sichere Anlagemöglichkeit.

So werde es für deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend unmöglich, dass diese erfolgreich für eine private Absicherung der Lücke zwischen staatlicher Rente und vorherigem Einkommen sorgen könnten. Die angeblich niedrige Inflationsrate gehe dabei an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei. "Kaum jemanden ist es bewusst, dass die Miete kein Bestandteil des Warenkorbs zur Ermittlung des Wertverlustes des Geldes ist", kritisiert Engin Eroglu diese politische Inflationsrate. Mit dieser Methode sollten die Sparer beruhigt werden, damit diese den tatsächlichen, realen Verlust ihrer Spareinlagen als nicht so dramatisch ansehen würden.

Die Bundesregierung müsse endlich ihrer Verantwortung gegenüber der eigenen Bevölkerung gerecht werden und mit einer klaren finanzpolitischen Strategie auf europäischer Ebene wieder für die deutschen Interessen eintreten. Zudem führe das billige Geld zu einer zunehmenden Verantwortungslosigkeit vor Ort. "Ich bin 22 Jahre in der Kommunalpolitik tätig. Dabei habe ich noch nicht erlebt, dass wie hier in einer Stadt mit rund 21.000 Einwohnern für ein neues Rathaus annähernd 40 Millionen Euro ausgegeben werden sollen. Das hätte sich bisher nicht nur niemand getraut, sondern das hätte auch die Kommunalaufsicht und das Fernsehen für eine Mustersendung zur Steuerverschwendung auf den Plan gerufen", wünscht sich Engin Eroglu einen Erfolg für Patrick Baier. Mit ihm als Bürgermeister sei gewährleistet, dass endlich wieder mit Sachverstand und Augenmaß die Politik in Bruchköbel gestaltet wird.

Foto (von links): Engin Eroglu mit Bürgermeisterkandidat Patrick Baier und Harald Hormel (Bruchköbeler BürgerBund).


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