Bezahlbarer Wohnraum: „Es wurde eine große Chance vertan“

Bruchköbel
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Landrat Thorsten Stolz (SPD) bedauert die Entscheidung im Bruchköbeler Stadtparlament gegen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.



Für das auf einem städtischen Grundstück an der Hauptstraße vorgesehene Projekt gab es in der Sitzung am Dienstagabend nicht die erforderliche Mehrheit. Favorisiert wurden stattdessen die Planungen für betreutes Wohnen.

„Hier wurde nach ausführlichen Diskussionen und langen Vorbereitungen eine große Chance vertan“, sagt der Landrat, der bereits entsprechende Fördermittel des Kreises in Aussicht gestellt hatte. Konkret waren 240.000 Euro für die zwölf Wohneinheiten reserviert. Aus seiner Sicht wäre es auch angesichts der Problematik der Bittner-Immobilie ein gutes Signal gewesen, hier ein kommunales Angebot zu schaffen. Entsprechende positive Beispiele für erfolgreiche Bauvorhaben gibt es unter anderem in der direkten Nachbarschaft in Maintal und Erlensee, wo schon insgesamt vier Projekte auf den Weg gebracht wurden. Auch in Rodenbach, Hasselroth und Wächtersbach wurde das Angebot des Main-Kinzig-Kreises bereits erfolgreich genutzt. Auf diese Weise wurden bereits mehr als 350 Wohnungen durch den Kreis gefördert.

Thorsten Stolz ist überzeugt, dass gerade in der wachsenden Stadt Bruchköbel ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Familien oder Rentner besteht. Daher sollte diese Option nicht aus den Augen verloren werden, wirbt der Landrat für das Konzept. Auch wenn die für Bruchköbel vorgesehen Gelder nun zunächst in andere Projekte gehen, sei der Weg weiterhin grundsätzlich offen, appelliert er an den Magistrat sowie die Fraktionen im Bruchköbeler Stadtparlament, nicht nur über die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu reden, sondern auch zu handeln. Das Thema beschäftigt auch außerhalb des Parlamentes viele gesellschaftliche Gruppen und Institutionen in der Stadt, berichtet der Landrat. „Lippenbekenntnisse helfen allerdings niemandem weiter und dieses Thema sollte daher ganz oben auf der politischen Agenda stehen, so Thorsten Stolz abschließend.


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