Öffnung mit „Click und Meet“ kam zu spät

Der Erfahrungsaustausch der rund 20 UnternehmerInnen verschiedener Branchen ergab, wie nicht anders zu erwarten, dass die Krise vor allem die HändlerInnen ohne Lebensmittel oder Produkte des täglichen Bedarfs sowie die Gastronomie und Hotelbranche hart trifft. Viele müssen auf private Rücklagen zurückgreifen, um zu überleben. Die staatlichen Hilfen sind zu wenig und dabei an zu viele Bedingungen geknüpft.

Kritik wurde an der aus Sicht der Händler ungleichen Behandlung von Discountermärkten und dem Einzelhandel geübt. Wo die einen monatelang schließen mussten, konnten die großen Lebensmittelhändler öffnen und Sortimente der Fachhändler mit verkaufen - vom Buch bis zur Yogamatte. Auch die Abwanderung in den Onlinehandel habe sich verstärkt. „Wie unter dem Brennglas haben sich die Probleme des Einzelhandels und der Innenstädte durch die Krise verstärkt“, bedauerte Andrea Weber vom Stadtmarketing, die mit ihrem Team wichtige Unterstützung leistet. Bürgermeisterin Sylvia Braun dankte den Unternehmern für die Einblicke und zeigte Verständnis für den Unmut in dieser angespannten Situation. „Auf der anderes Seite hat die Krise aber auch neue Wege der Vermarktung aufgezeigt, die sicher auch in der Zukunft weiter eine Rolle spielen werden. Es ist schön zu sehen, mit welchem kreative Engagement hier die Geschäfte mit spannenden Aktionen am Laufen gehalten werden konnten“, zeigt sich Bürgermeisterin Braun trotz allem optimistisch.

Die Anwesenden freuten sich über die Nachricht, dass die Stadt das Stadtmarketing beauftragt hat, zusammen mit dem Marketing- und Gewerbeverein (MGV) eine gemeinsame Einkaufskarte aufzulegen. Diese wird noch im Frühling den Handel und die Dienstleister am Ort unterstützen. Auch werde für den lokalen Onlineshop auf dem Marktplatz Bruchköbel weitergearbeitet und nach außen geworben. Für einige HändlerInnen eine große Hilfe in dieser Zeit. Ein individuelles Coaching für Social-Media und Onlinemarketing wird zudem von der städtischen Gesellschaft angeboten, ergänzt deren Geschäftsführerin. Der Vorsitzende des MGV, Volker Meyer, wünschte sich von der Bürgermeisterin, dass sie die Situation des kleinen Fach- und Einzelhandels und die Dringlichkeit der benötigen Hilfe an die Politik in Land und Bund weitergibt. Die Bürgermeisterin sagte dies selbstverständlich zu, rief aber auch auf, diesen Unmut direkt an den verantwortlichen Stellen kundzutun. Die erfolgreiche Informationsrunde wurde von allen Beteiligen positiv aufgenommen. Die Unternehmer und Unternehmerinnen bedankten sich für die Möglichkeit, sich austauschen zu können und für die gute Unterstützung der Stadt und des Stadtmarketings hier am Standort.

Aktionen wie das Gewinnspiel zu Weihnachten, der digitale Marktplatz und die neue Einkaufskarte, die noch im Frühsommer erscheinen soll, helfen Handel und Gewerbe, so die einhellige Meinung. Der Austausch untereinander ist allen wichtig und soll auch digital fortgesetzt werden. Gerade ein Online-Meeting ist problemlos mal in der Mittagspause zu organisieren. Dies ist eine der positiven Erfahrungen aus dieser Zeit, da ist sich Bürgermeisterin Braun sicher und freut sich auf die kommenden Dialoge.