Bruchköbel: Doris Ritschel feiert 100. Geburtstag

Doris Ritschel an ihrem 100. Geburtstag mit Tochter Ingrid und Schwiegersohn Dieter Greulich sowie Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeisterin Sylvia Braun und Pfarrer Dr. Martin Abraham aus Bruchköbel.

Bruchköbel
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Doris Ritschel lächelt vergnügt und wechselt mit jedem der Gäste, die ihr zum Geburtstag gratulieren, ein paar liebe Worte. Die Freude über diesen besonderen Tag (5.10.) ist bei allen Gästen groß, denn es ist nicht irgendein Geburtstag, sondern das 100. Wiegenfest der betagten Jubilarin. Zusammen mit der Familie und Freunden sowie den Mitarbeiterinnen der Sozialen Pflegedienste Bruchköbel feierte Doris Ritschel im kürzlich fertiggestellten Stadthaus in Bruchköbel, ihrer zweiten Wahlheimat.



Auch Landrat Thorsten Stolz (SPD) und Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) beglückwünschten die Jubilarin. „Den 100. Geburtstag mit lieben Menschen und einem schönen Fest feiern zu können, das ist ein besonderes Geschenk, das nur wenigen Menschen vergönnt ist. Daher ist es mir eine große Freude, Ihnen heute zu diesem besonderen Tag zu gratulieren“, sagte Landrat Stolz. Bürgermeisterin Braun freute sich, die Jubilarin, die erst 2017 von Frankfurt-Riederwald nach Bruchköbel umgezogen ist, als Neubürgerin begrüßen zu können. „Doris Ritschel ist die erste 100-Jährige, die hier in unserem neuen Stadthaus feiert“, sagte sie.

Der Tag stand für Doris Ritschel ganz im Zeichen des Dankes. Nach einem schlimmen Sturz und Aufenthalten in Krankenhäusern und Pflegeheimen war sie schließlich 2017 in die Nähe ihrer Tochter Ingrid und ihres Schwiegersohnes Dieter Greulich gezogen, wofür sie sich herzlich bei den beiden bedankte. Seit einer schweren Erkrankung 2018 ist sie sehr auf die unterstützende Tagespflege der Sozialen Pflegedienste der Stadt Bruchköbel angewiesen. Hier lobte sie insbesondere auch das Ärzteteam am Klinikum Hanau. Durch all die tolle Unterstützung, aber auch ihren Glauben, habe sie die Kraft gefunden, sich gesundheitlich zu erholen, so dass sie nun mit all ihren Lieben ihren 100. Geburtstag feiern konnte. Als besonderen Gast erwartete sie ihr einstiges Wickelkind, um das sie sich im Alter von 17 Jahren zwei Jahre lang gekümmert hatte und das heute 84 Jahre alt ist.

Doris Ritschel kam am 5. Oktober 1922 als Doris Hachenberg in Oberdreis im Westerwald zur Welt und besuchte dort acht Jahre lang die Dorfschule. Das damals übliche Pflichtjahr absolvierte sie 1937 in einem Haushalt, nachdem sie 1936 ihre Konfirmation gefeiert hatte. Sie erlebte die bedrückende und entbehrungsreiche Kriegszeit voller Unwägbarkeiten, in der Väter an die Front mussten und die Mütter mit den Kinder allein zu Hause zurechtkommen mussten. Zur Unterstützung einer solchen alleinerziehenden Mutter wurde Doris Ritschel 1938 nach Frankfurt geschickt. Der Kontakt zur Familie dauerte all die Jahrzehnte an. Ihren Mann Max lernte die Jubilarin mit 17 in Frankfurt kennen und lieben. Das Paar heiratete 1941. Einige Monate vor der Geburt ihrer einzigen Tochter im Jahr 1944 kehrte Doris Ritschel in ihren Heimatort zurück – denn auf Frankfurt fielen die Bomben und Ehemann Max sorgte sich um die Sicherheit seiner Frau und des ungeborenen Kindes. Nach dem Ende des Krieges kehrte sie zu ihrem Mann zurück – die Tochter blieb bei der Oma, bis die Eheleute sich in Frankfurt wieder ein Leben aufgebaut hatten. 1980 starb Ehemann Max und Doris Ritschel übernahm im VdK Ortsverband Frankfurt bis 2005 mehr Aufgaben. Mit ihrem Mann war sie bereits 1959 in den Verein eingetreten. Sie erhielt als Anerkennung für ihr langjähriges Wirken im Vorstand, beim Besuchsdienst und anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten die Goldene Medaille des VdK-Verbandes.

Dorits Ritschel blickt auf ein ganzes Jahrhundert zurück, in dem vor allem die ersten Jahrzehnte herausfordernd und belastend waren. Sie hat diese schweren Phasen im Leben jedoch mit viel Vertrauen in Gott und das Leben gemeistert, hat einen Kleingarten bewirtschaftet, ist viel gereist, und hat sich im Karnevalverein „Die Spinner“ in Frankfurt engagiert. Wenn sie vergnügt mit blitzenden Augen lacht, ist in ihrem vom Alter gezeichneten Gesicht deutlich das junge Mädchen von einst zu erkennen, das sein Leben in die Hand genommen hat und trotz der Widrigkeiten ihren Humor und ihren Lebenswillen bis heute nicht verloren hat. Obwohl sie körperlich eingeschränkt ist, bleibt sie weiterhin aktiv und liest viel und löst Kreuzworträtsel.

Als Dankeschön an das Team der Sozialen Pflegedienste der Stadt Bruchköbel überreichte sie Bürgermeisterin Braun einen Scheck über 1000 Euro, um den Mitarbeiterinnen, die ihr tagtäglich zur Seite stehen, eine schöne Feier zu ermöglichen.

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Doris Ritschel an ihrem 100. Geburtstag mit Tochter Ingrid und Schwiegersohn Dieter Greulich sowie Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeisterin Sylvia Braun und Pfarrer Dr. Martin Abraham aus Bruchköbel.


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