Stilles Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

Erlensee
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Besondere Tage und Corona-Maßnahmen dürfen sich aus Sicht der politisch Verantwortlichen in Erlensee nicht behindern.



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So trafen sich am Volkstrauertag der Stadtverordnetenvorsteher Uwe Laskowski, Bürgermeister Stefan Erb (SPD), Pfarrerin Ulrike Stellmacher und Pfarrer Andreas Weitzel im kleinen Kreis zum Gedenken auf dem Rückinger Friedhof. Bürgermeister Stefan Erb und Stadtverordnetenvorsteher Uwe Laskowski ist der Volkstrauertag ein wichtiges Anliegen und so legten sie gemeinsam einen Kranz an der Gedenktafel nieder.

Zuvor sprach die evangelische Pfarrerin Ulrike Stellmacher ein kurzes Gebet und der katholische Pfarrer Andreas Weitzel einen Segensgruß. Der Volkstrauertag soll mahnen und daran erinnern, wie kostbar ein Leben in Frieden ist. Gerade in diesen Zeiten, darf das nicht vergessen werden. In dieser Pandemie-Zeit mit vielen Einschränkungen werden insbesondere von älteren Mitbürger/innen Vergleiche herangezogen mit der Nachkriegszeit. Dazu passt eine Aussage einer älteren Dame vor wenigen Wochen gegenüber Herrn Laskowski, an die er sich gerade an diesem Tag erinnerte: Corona sei nicht so schlimm wie der Krieg. „Viele von uns fühlen sich schon allein durch den Mund-Nasenschutz beeinträchtigt. Ich glaube, die ältere Dame hat in wenigen Worten beschrieben, was in der Vergangenheit passiert ist und sogar um uns herum noch heute passiert. Da darf man sich nicht über so geringe Einschränkungen beschweren“, so der Stadtverordnetenvorsteher.

Seit 1945 wird am Volkstrauertag auch der zivilen Opfer des Krieges gedacht. So treten neben die toten Soldaten auch Frauen, Kinder und Männer, die in den besetzten Ländern und in Deutschland zu Opfern von Krieg, Gewalt und NS-Verfolgung wurden. Es wird auch an die Opfer der Diktatur erinnert, an Menschen, die aus politischen, religiösen oder sogenannten rassistischen Gründen verfolgt werden. Gleichzeitig wird zu Versöhnung, Verständigung und Frieden gemahnt.

Vor 75 Jahren endete der Zweiten Weltkrieg. „Für uns heute lebende Menschen hat der Krieg einen festen Rahmen aus Jahreszahlen, er dauerte von 1939 bis 1945. Aus dem Rückblick ergibt das die beruhigende Gewissheit: Zwischen diesen beiden Daten, in diesem zeithistorischen Kasten steckt der Krieg. Danach kam der Frieden, in dem wir, zumal in den westlichen Demokratien, gut leben. Aber das als selbstverständlich anzusehen und den Krieg als mit Jahreszahlen abgehakt abzutun; das darf nicht in unseren Köpfen passieren. Die Schrecken dieser Zeit und das Wissen darum, wie wertvoll Frieden ist, muss deshalb lebendig gehalten werden“, so Bürgermeister Stefan Erb. Alle Anwesenden waren sich einig darüber, dass es nie wieder Krieg geben darf.

Foto: Zum Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt legten Bürgermeister Stefan Erb (zweiter v. l.) und Stadtverordnetenvorsteher Uwe Laskowski (rechts) einen Kranz auf dem Rückinger Friedhof nieder. Gebete und einen Segen sprachen die Pfarrerin Ulrike Stellmacher und Pfarrer Pfarrer Andreas Weitzel aus. Foto: Petra Behr


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