Grußwort zu Weihnachten 2021 von Bürgermeister Stefan Erb (SPD)

Erlensee
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"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein weiteres Jahr, in dem wir mit der Pandemie leben, ist vergangen.



Ich möchte an dieser Stelle nicht sagen, ein weiteres Jahr in dem uns die Pandemie weiter im Griff hat. Nein - ich möchte an dieser Stelle gerne sagen, ein Jahr, in dem wir gelernt haben, mit der Pandemie zu leben; mit ihr umzugehen, das veränderte Leben und das veränderte Umfeld anzunehmen und zu meistern.

Das bedeutet ganz und gar nicht, dass wir glücklich und zufrieden sind mit den Einschränkungen, die wir erleben. Nein, es bedeutet, dass wir als Menschen fähig sind, uns dieser neuen Lebenssituation anzupassen, die Veränderung mitzugehen. Jeder tut das auf seine individuelle Art. Aber das zeigt auch, welche Kraft in uns allen steckt, und was wir alle durchaus in der Lage sind zu leisten und zu bewältigen. Es zeigt auch, welch Vertrauen in uns allen lebt. Vertrauen in unsere Zukunft. Eine Zukunft, in der unsere Kinder wieder uneingeschränkt und ohne jede Vorsicht miteinander spielen können. Eine Zukunft, in der wir wieder frei und ohne Regeln und Maßnahmen miteinander zusammen sein können.

Aber wie viel Vertrauen bedarf es noch, diesen neuen Erfahrungen und Herausforderungen weiter standzuhalten? Insbesondere wenn Geduld und Kraft bei dem ein oder anderen im Reservemodus angelangt sind. Können wir dann noch weiter vertrauen? Oder neigen wir dazu, uns einfach der übermächtigen Situation hinzugeben und zu kapitulieren? Fangen wir an, den Glauben daran zu verlieren, dass in Allem, was wir tun, ein Sinn steckt? Dass Alles, was wir tun, sei es eine noch so kleine Tat, etwas ändern kann? Ich hoffe, dass wir nicht in ein Gefühl der Ohnmacht und Resignation verfallen und möchte Ihnen an dieser Stelle deshalb gerne die Geschichte vom Jungen und dem Seestern ins Gedächtnis rufen. Sicher ist den meisten von Ihnen diese wundervolle Metapher nach der Erzählung “The Star Thrower” von Loren Eiseley in irgendeiner Form bekannt:

Es gab einmal einen starken Sturm über dem Meer. Als das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Im Sand aber lagen unzählige Seesterne, die von der Strömung an den Strand gespült worden waren. Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf einen nach dem anderen zurück ins Meer. Ein Mann kam vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: “Junge, was du da machst, ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!” Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zum nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn zurück ins Meer. Zu dem Mann sagte er: “Für ihn ändert es alles!“

In diesem Sinne möchte ich Sie ermutigen weiter mit offenem Herzen Ihre Mitmenschen und Ihr Umfeld wahrzunehmen und den Blick auf das „Machbare“ nicht das „Unmögliche“ zu richten und es im übertragenen Sinne dem kleinen Jungen aus der Geschichte gleichzutun. Ich wünsche Ihnen mit den Worten von Mahatma Ghandi Seien Sie selbst die Veränderung, die Sie sich für diese Welt wünschen ein Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, von ganzem Herzen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Für das Neue Jahr 2022 wünsche ich Ihnen schon jetzt viel Zufriedenheit, Glück und vor allem Gesundheit.

Ihr

Stefan Erb
Bürgermeister der Stadt Erlensee"


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