Hallenbad Erlensee: Noch keine endgültige Schließung

Erlensee
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Das Hallenbad in Erlensee schließt im Sommer 2023 – aber noch nicht für immer. Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend beschlossen, dass das Bad inklusive Sauna zunächst stillgelegt werden und parallel versucht wird, doch noch eine Lösung für den Weiterbetrieb zu befinden. Der Beschluss wurde mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen getroffen.



Die Schließung erfolgt zum 1. Juli 2023, bereits zu Jahresbeginn soll eine Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufnehmen. Ziel ist es, alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, beispielsweise über einen Zweckverband oder einen Förderverein. Zudem soll geprüft werden, ob finanzielle Unterstützung von Bund, Land und Kreis möglich sind. Grundstück und Liegenschaft sollen für fünf Jahre bevorratet werden, möglicherweise auch für einen Neubau. Der Magistrat soll sich zudem für eine Petition angesichts der schwierigen Lage von vielen Bädern einsetzen.

Die Schließung des Hallenbades war im Oktober im Rahmen der Beratungen des Haushaltsentwurfes 2023 bekannt geworden. Der Grund waren ein jährlicher Zuschussbedarf von circa 1,5 Millionen Euro, außerdem stehen Sanierungsmaßnahmen an, die zwischen 15 und 20 Millionen Euro kosten sollen. Auf einer Bürgerversammlung war großer Protest gegen die geplante Schließung deutlich geworden, zudem wurden mehrere Alternativen vorgeschlagen. Daher sollen der Arbeitsgruppe nun auch sechs Bürgerinnen oder Bürger angehören.

Das Hallenbad der Stadt Erlensee war 1976 eröffnet worden, nach 34 Jahren wurden 2010 Sanierungsarbeiten an der Technik durchgeführt. Die Kosten lagen damals bei circa sieben Millionen Euro, der jährliche Zuschussbedarf bei 500.000 Euro. Wie bei anderen Bädern auch, hat sich dieser in den vergangenen Jahren weiter enorm erhöht. Um nicht andere Leistungen streichen zu müssen, hatte sich der Magistrat daher zunächst dafür entschlossen, das Hallenbad zu schließen. Diese Entscheidung steht zwar jetzt weiterhin, allerdings bleibt die Option, einen Weiterbetrieb oder einen Neubau unter veränderten Rahmenbedingungen zu ermöglichen.


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