„Vom Kasernengelände zur gewerblichen Konversionsfläche“

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Im Rahmen der Tage der Industriekultur Rhein-Main wurden auch Führungen über den Fliegerhorst angeboten, die innerhalb weniger Tage restlos ausgebucht waren.


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Dr. Eveline Grönke informierte in dem an vier Tagen stattgefundenen jeweils dreistündigen Rundgang vom Bau des Fliegerhorstes im Jahr 1936, über seine Bedeutung als Stützpunkt der US-Streitkräfte in der Konfrontationszone zwischen NATO und Warschauer Pakt, dem Besuch von Präsident J. F. Kennedy im Jahr 1963 bis hin zur im Jahr 2013 gestarteten Konversion in einen Logistikstandort. Die jeweils 40 Teilnehmer pro Führung trafen sich zunächst am letzten noch erhaltenen Bogenhangar, den heute eine Baumaschinenfirma nutzt. Anhand von Plänen und Fotos gab Dr. Eveline Grönke einen Gesamtüberblick über das Gelände und einen zeitlichen Abriss.

1936 wurde von den Nationalsozialisten mit dem Bau des Fliegerhorstes begonnen und 1939 eröffnet. Damals wurde in keinem Medium darüber berichtet, erst auf einem damaligen Busfahrplan wurde eine neue Haltestelle Fliegerhorst erwähnt. Von 1945 bis 2007 wurde er von den US-Streitkräften genutzt. 2011 erfolgte die Gründung des Zweckverbandes Fliegerhorst durch die Kommunen Erlensee und Bruchköbel. Seit 2013 ist der Fliegerhorst Konversions-Projekt und heute „Gewerbepark Fliegerhorst“. Über diese Entwicklung und die erfolgten und noch geplanten Firmenansiedlungen informierte Bürgermeister Stefan Erb (SPD) die Teilnehmer.

Das Gelände des Fliegerhorstes ging vor dem Bau von Privatbesitz in Staatsbesitz über. Der Fliegerhorst war danach immer in deutschem Staatsbesitz, das Nutzungsrecht lag jedoch seit 1945 bei den Amerikanern. Nach deren Abzug ging dieses an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurück. Mit der Entwicklung des Gewerbeparks sind die einzelnen Grundstücke wieder in Privat – bzw. Firmenbesitz. Dies gilt jedoch nur für den Bereich des Zweckverbandes von rund 100 ha Größe. Der Rest besteht aus Naturflächen mit einer Größe von rund 170 ha und befindet sich im Besitz des Bundesforstes. Die Teilnehmer wurden anschließend zum Towergebäude geführt, welches derzeit saniert wird und zukünftig als Bürogebäude dienen soll. Die Towerkanzel wird vom Außenaufbau her wieder originalgetreu aufgebaut.

Anschließend ging der Gang zur Alten Wache, die jetzt Sitz einer Rechtsanwaltskanzlei ist, und von dort mit einem kurzen Zwischenstopp an der Kirche zum noch nicht verkauften früheren Gebäude der Militärpolizei. Dieses rund 250 Meter lange Gebäude fand besonderes Interesse bei den Teilnehmern, zumal hier noch durch die Verzierungen der Wände der Hauch der amerikanischen Nutzung nachgespürt werden konnte. Zu jeder Station wurden eine Vielzahl an Informationen gegeben. Insgesamt konnten die Teilnehmer während der Führung rund 85 Jahre Zeitgeschichte Revue passieren lassen.


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