Holzernte rund um Dicke Tanne hat begonnen

Somborn
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Im Waldgebiet rund um die Dicke Tanne zwischen Freigericht und Rodenbach beginnt der Holzeinschlag.

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Die Holzernte wird allerdings durch die schwierigen klimatischen Entwicklungen und daraus resultierenden ökologischen Zwänge wesentlich beeinflusst. „Wegen der langanhaltenden Trockenheit und den viel zu geringen Niederschlägen sind alle Baumarten in einen physiologischen Stress geraten. Bei der Baumart Fichte hat dies ab August auch im Freigerichter Wald – wie in ganz Hessen – zu einem massiven Borkenkäferbefall und in der Folge zu entsprechenden Schadholzmengen geführt. Die Preise am Nadelholzmarkt sind daraufhin vollkommen eingebrochen“, erklärt Revierförster Markus Betz.

Aus diesem Grund wird der Holzeinschlag mit Schwerpunkt im Laubholz durchgeführt, insbesondere in Beständen mit Buchendominanz. Dabei spielen nicht nur ökonomische Ziele eine Rolle, sondern auch ökologische Gesichtspunkte. „Schließlich wird auch der Erholungswert des Freigerichter Waldes durch den Aufbau arten- und strukturreicher Wälder sowohl für die stille Walderholung wie auch für aktive Freizeitbeschäftigungen, wie Laufen, Wandern oder Radfahren, sichergestellt und weiter verbessert“, so Betz weiter.

Bürgermeister Lucas machte sich zusammen mit dem stellvertretenden Leiter des Forstamtes Hanau-Wolfgang, Dr. Stefan Willems, ein Bild von den gerade begonnenen Holzerntearbeiten und besichtigten die Fällung von starken Buchenstämmen im Somborner Wald. „Was jedes Jahr erneut bei Bürgern ohne Hintergrundkenntnisse oft vorschnell zu Verärgerung bei Waldbesuchen zur Erholung und Freizeitgestaltung führen kann, sind Schlamm und Äste auf den Waldwegen. Der Einsatz großer, aber dennoch bodenschonender Holzernte- und Holzrückemaschinen, die das gefällte Holz aus den Waldbeständen schleppen und über die Waldwege zu den Lagerstellen fahren und ziehen“, führe dies laut Betz bei feuchter und nasser Witterung zu dieser vorübergehenden Beeinträchtigung.

Das meiste Holz muss von November und bis Ende März geerntet werden. Am liebsten, sagen die Förster, würden sie mit dem Holzeinschlag warten, bis Waldboden und Wege trocken oder gefroren sind. In früheren Jahren waren Spätherbst und Winter durch Schnee und Forstperioden geprägt, aber in Zeiten des Klimawandels seien solche Witterungsphasen selten geworden. „Wir versuchen schon, ein günstiges Zeitfenster zu nutzen, um Schmutz, Schlamm und damit Ärger gering zu halten“, ergänzte Dr. Willems, „aber irgendwann müssen wir handeln, auch unter suboptimalen Bedingungen. Sonst ist die Phase, in der das Holz als nachhaltiger, aber auch verderblicher Rohstoff vom Kunden gesucht wird, wieder vorbei.“

Bürgermeister Lucas ist sich des Spagats, in dem sich die Gemeinde als Waldbesitzer und die betreuenden Forstleute befinden, durchaus bewusst. „Wir legen als Waldbesitzer großen Wert darauf, dass die Waldbesucher sich im Gemeindewald erholen und entspannen können. Auch der Waldnaturschutz spielt eine große Rolle; so wurden circa 2000 Habitatbäume in Altbeständen ausgewiesen, die nicht mehr geerntet werden, sondern Tier- und Pilzarten, die auf alte, zerfallende Bäume angewiesen sind, Lebensraum bieten. Aber neben Erholung und Naturschutz wollen wir auch den Wald zukunftsgerecht pflegen und Holz ernten.“ Aus den Erlösen für Nutz- und Brennholz bezahlt die Gemeinde die Pflege von Waldwegen und Anpflanzungen im Wald. „Außerdem halten wir es für umweltpolitisch sinnvoll,  Holz als umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoff in den Wirtschaftskreislauf zu bringen“, betont Lucas. Auf den absehbaren Ärger durch verschlammte Waldwege angesprochen, wirbt der scheidende Bürgermeister um Verständnis für die Situation. Denn aufgestapeltes Holz und gesperrte oder verschmutzte Waldwege bleiben nicht Dauerzustand. Bei jeder Maßnahme werden am Ende der Arbeiten die betroffenen Wege möglichst schnell wieder glattgezogen und normal begehbar gemacht. „Größere Schäden werden wir beseitigen, sobald die Waldwege im Frühjahr abgetrocknet sind.“


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