Tradition fortführen und langsam zusammenwachsen

Somborn
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Grundpflege, Behandlungspflege, palliative Versorgung: Wenn die professionellen Fachkräfte der ambulanten Hauskrankenpflege St. Anna ausrücken, um den rund 160 Menschen in Freigericht und Hasselroth zu helfen, auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben zu können, sitzt jeder Handgriff.

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Seit vielen Jahren ist das eingespielte Team der Pflegestation im Einsatz. Dass die Trägerschaft für den ambulanten Pflegedienst dabei zum ersten April von der Pfarrgemeinde auf den Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis übergegangen ist, dürfte nur wenigen auffallen. Auch wenn es für diesen Wechsel hinter den Kulissen einiges zu tun gibt: Nach außen läuft die Arbeit wie gewohnt weiter. Es freuen sich darüber auch Diözesancaritasdirektor Dr. Markus Juch und Regionalgeschäftsführer Robert Flörchinger.

Der Name ist geblieben, nur ein Hinweis zur Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis ergänzt den gewohnten Schriftzug. Auch das Team hat sich nicht verändert. Alle 33 Mitarbeiter haben dem Wechsel zugestimmt und arbeiten weiter für die Ambulante Hauskrankenpflegestation St. Anna. Die betreuten Personen werden gewohnt zuverlässig versorgt. Trotzdem gibt es hinter den Kulissen so manches zu regeln, wie Caritas-Geschäftsführer Robert Flörchinger verrät. Fast täglich sei er in Kontakt mit Pflegedienstleiterin Andrea Dowengerds. Briefköpfe müssen verändert und Rechnungen umgestellt werden, im Verwaltungsbereich gibt es einiges zu organisieren. Doch auch wenn einiges sofort erledigt werden müsse, wolle man sich für den Übergang insgesamt Zeit nehmen. Insgesamt zwei Jahre habe man für diesen Prozess eingeplant, denn: „Manches geht einfach nicht so schnell“, erklärt er wissend.

Der Pflegedienst St. Anna ist 1974 von den ortsansässigen Vinzentinerinnen ins Leben gerufen worden. Allen voran Schwester Josefine habe diesen sehr geprägt, erinnert Pfarrer Christoph Rödig an die Geschichte des Pflegedienstes, der zuletzt der einzige Pflegedienst in Trägerschaft einer Pfarrgemeinde im gesamten Bistum Fulda gewesen sei. Aus diesem Grund habe man sich die Entscheidung auch nicht leicht gemacht, wie er feststellt. Als er nach dem plötzlichen Tod von Pfarrer Schäfer im vergangenen Sommer dessen Aufgaben übernommen habe, sei aber schnell deutlich geworden, dass sich hier etwas ändern müsse. „Wir sind froh, dass die Caritas jetzt an diese Tradition anknüpfen wird“, stellt er fest. Neben dem Caritas-Verband habe es auch private Interessenten für diese Übernahmen gegeben, wie Rendantin Hilde Klein berichtet. Neben der Fortführung der christlichen Tradition sei bei der Wahl des neuen Trägers auch die Sicherheit der Mitarbeiter ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung gewesen. „Uns war wichtig, dass die Sicherheit der Mitarbeiter auch langfristig gewährleistet ist und diese so weiterbeschäftigt werden, wie sie es gewohnt sind.“

Alle Mitarbeiter sind auch nach dem Trägerwechsel dabei geblieben, freut sich der Vorsitzende des Caritas-Verbandes, Ludwig Borowik über das entgegengebrachte Vertrauen. Der Pflegedienst in Freigericht sei dabei auch eine Chance für den Verband, sich hier breiter aufzustellen. Der Bereich der ambulanten Pflege sei kein Neuland für den Verband, der bereits seit langen Jahren den ambulanten Pflegedienst in Bad Soden-Salmünster betreibt. „Wir können unsere Erfahrungen und unser Knowhow einbringen und haben gleichzeitig die Chance uns zu erweitern“, fasst er zusammen. Dabei nutzte er auch die Gelegenheit, allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit zu danken und den Verantwortlichen ein großes Lob für die gute Arbeit, die bisher bei der ambulanten Hauskrankenpflege geleistet wurde, auszusprechen: „Wir übernehmen hier eine sehr gut aufgestellte Pflegestation“, hebt er hervor. „Wir wollen den Namen St. Anna in der Tradition von Schwester Josefine weiter voranbringen.“

Dabei werden sicherlich auch die 20 Ehrenamtlichen der Pfarrgemeinde St. Anna weiter helfen, die sich in der Betreuung demenzkranker Menschen engagieren und so eine wertvolle Ergänzung zur Arbeit der professionellen Pflegekräfte darstellen. Seitens des Verbandes sollen die beiden Pflegedienste in Freigericht und Bad Soden-Salmünster in einem gemeinsamen Fachbereich zusammengefasst werden. Neben den Synergieeffekten zwischen den beiden Pflegediensten gebe es des Weiteren wertvolle Verknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Fachbereichen im Verband, beispielsweise das Angebot der Seniorenberatung im Fachbereich der Beratungsdienste.

Foto: Geschäftsführer Robert Flörchinger und Vorsitzender Ludwig Borowik vom Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis, Pflegedienstleiterin Andrea Dowengerds, Rendantin Hilde Klein, Pfarrer Christoph Rödig und Michael Weckmann von Verwaltungsrat der katholischen Pfarrgemeinde St. Anna freuen sich gemeinsam über die gelungene Übergabe der Trägerschaft für die ambulante Hauskrankenpflege St. Anna.


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