Freigericht: Neue Flüchtlingsunterkunft für "Menschen-Tetris"

Altenmittlau
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Anfang Februar werden in die neue Gemeinschaftsunterkunft im Freigerichter Ortsteil Altenmittlau die ersten geflüchteten Menschen einziehen. 80 Personen finden in dem Containerdorf auf dem Parkplatz der Freigericht-Halle Platz, damit hat der Main-Kinzig-Kreis dann insgesamt elf Gemeinschaftseinrichtungen in Betrieb. Zu Beginn der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 war es mit Hof Reith in Schlüchtern nur eine einzige.

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9.202 Menschen hat der Main-Kinzig-Kreis im vergangenen Jahr aufgenommen, aktuell werden wöchentlich bis zu 150 Personen zugewiesen. Nicht alle bleiben im Kreisgebiet, mit dem Aufbau weiterer Gemeinschaftsunterkünfte in Erlensee (Fliegerhorst) und Maintal (Gewerbegebiet Ost) wird der Kreis dann bis zu 2.000 Betten für Geflüchtete vorhalten inklusive mehrerer Notunterkünfte, die die Kommunen entlasten sollen. „Menschen-Tetris“ nennt dies der Freigerichter Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (SPD), nicht nur in seiner Gemeinde sind die Unterbringungsmöglichkeiten längst erschöpft. Auch wenn der Kreis die Unterkunft in Altenmittlau betreibt, werden 56 dieser Plätze seiner Kommune angerechnet, die in diesem Jahr fast 200 Personen aufnehmen soll.

„Ohne diesen Puffer wären die Kommunen einem noch größeren Druck ausgesetzt, Wohnraum zu akquirieren und neu zu schaffen“, erklärt Landrat Thorsten Stolz (SPD) die durchaus kostspieligen Investitionen. Denn inzwischen ist der Kreis dazu übergegangen, die Container, aus denen sich die Unterkünfte meist zusammensetzen, zu kaufen. Knapp eine Millionen Euro wurde für die Notunterkunft in Gelnhausen investiert, ein weiterer hoher sechsstelliger Betrag kommt für den Aufbau in Altenmittlau hinzu. Der Kreistag hatte für die Unterbringung von Geflüchteten einen Gesamtbetrag von sechs Millionen Euro genehmigt. Die Container in Altenmittlau können in bis zu vier Bereiche aufgeteilt und dementsprechend auch an anderen Orten wieder aufgestellt werden.

Verhindert werden soll mit den neuen Unterbringungsmöglichkeiten auch, dass Turnhallen oder Gemeinschaftshäuser genutzt werden müssen und bereits bestehende Unterkünfte wieder zurückgebaut werden können. Bereits Ende Januar soll die Turnhalle in Birstein wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt werden, auch in Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach sollen in diesem Frühjahr die Betten abgebaut werden. Weitere Notunterkünfte sind aktuell noch in Bad Soden-Salmünster und auf dem Underwood-Kasernengelände in Hanau geplant.

Die Gemeinschaftseinrichtung im Freigerichter Ortsteil Altenmittlau ist binnen acht Wochen aufgebaut und für den Betrieb eingerichtet worden. Sie besteht zweigeschossig aus 46 Raumcontainern, 10 Container für Sanitäranlagen, Hausanschlüsse, Technik und Waschmaschinen sowie dazugehörigen Flurcontainern. Neben dem Wohnbereich befindet sich ein Verwaltungs- und Aufenthaltsbereich, dafür werden sieben Container vorgehalten. Anders als die Notunterkunft in Gelnhausen betreibt der Kreis eigenständig die Einrichtung, ein Standortleiter plus eine Assistenzkraft sowie ein Sozialarbeiter werden wochentags vor Ort sein. Die Bewohner sollen aufgefordert werden, sich auch selbst an der Instandhaltung zu beteiligen und Aufgaben wie Putzen, Rasenmähen oder Müllentsorgung übernehmen.

Da es beim Aufbau bereits zu rassistischen Schmierereien an den Container kam, wurde nach Anweisung des Staatsschutzes ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Nachts und am Wochenende sind Sicherheitsmitarbeiter vor Ort, außerdem wurde unter anderem ein Beleuchtungskonzept erarbeitet. Bürgermeister Eitz hofft zudem, dass die geflüchteten Menschen von Vereinen und ehrenamtlichen Helfern schnell integriert werden. Der Betrieb der Freigericht-Halle und des angrenzenden Sportgeländes des SV Altenmittlau soll nicht beeinträchtigt werden, auch ein Festzelt zu Jubiläumsfeierlichkeiten von ortsansässigen Vereinen soll im Frühjahr wie geplant direkt neben der Unterkunft aufgestellt werden können. Für die Überquerung der Landesstraße zu den unweiten Einkaufsmöglichkeiten fordert Eitz noch entsprechende Querungshilfen.

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