Horbach holt dreimal Gold in Griechenland

Horbach
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Noch ist der Alltag nicht eingekehrt bei den Horbacher Chören – zu intensiv waren die Eindrücke, die man in Griechenland gewann.

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Freigerichts Bürgermeister Albrecht Eitz (SPD) hatte mit seinen Glückwünschen sofort reagiert.  Klaus Ritter, Ehrenvorsitzender des Chorverbandes Main-Kinzig, schwärmt von der »bestmöglichen Werbung für den Chorgesang«. Befreundete Vereine und Dirigenten gratulierten auf  Facebook zum Erfolg der Horbacher Chöre beim dritten internationalen Chorwettbewerb in Kalamata in Griechenland.

Beim diesem Chorfest waren 37 Chöre aus 14 Ländern dabei. Die Punktewertung der Juroren entsprach dem »Musica-Mundi«-Wertungssystem, das eine Bandbreite von 0 bis 30 Punkten umfasst. Bewertet werden unter anderem die Tonreinheit, die Dynamik und die Schwierigkeit der Vorträge. Bis 10,49 Punkte wird das bronzene Diplom vergeben, ab 10,5 Punkte das silberne und ab 20,5 Punkten das Golddiplom. Der Frauenchor Horbach erreichte im sakralen Wettbewerb 24,85 Punkte und im weltlichen Wettbewerb 23,60 Punkte. Der Männerchor erreichte in seiner Kategorie 25,33 Punkte. Horbach erzielte mit seinem Dirigenten Ernie Rhein also die maximal mögliche „Ausbeute“ von drei goldenen Diplomen. Der Gesamtsieger des Festivals, der norwegische Frauenchor »Viva«, erreichte in derselben Kategorie, in der auch die Männer antraten, 25,84 Punkte. Der geringe Abstand als Sensation empfunden. Abgerundet wurde der Horbacher Erfolg mit dem Preis für den besten Dirigenten des gesamten Festivals, der an Ernie Rhein vergeben wurde.

Für den Männerchor war es nach Riva del Garda (1993) und Calella (2013) die dritte (und mit Abstand erfolgreichste) Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Der Frauenchor hatte nach Calella/Barcelona seinen zweiten internationalen Auftritt. Der Männerchor konnte mit 46 seiner insgesamt 57 Chormitglieder anreisen, der Frauenchor mit 45 seiner 60. Mit Fans summierte sich die Reisegruppe auf 124 Personen. Beide Chöre zählten in Kalamata zu den großen Teilnehmerchören. Der Männerchor war der einzige Männerchor des gesamten Wettbewerbs. In der Kategorie »Chöre gleicher Stimmen, Schwierigkeitsstufe eins« traf der Chor erstmals auf den späteren Gesamtsieger des Wettbewerbs, den Frauenchor »Viva« aus Norwegen, sowie den Frauenchor »Belcantes« aus Griechenland. Dass Horbachs Männer letztlich nur 0,5 Punkte hinter den norwegischen Frauen eingestuft wurden, war eine der echten Überraschungen.

Überhaupt hatte die Jury von Beginn an Gefallen an den Männern gefunden: Bereits vor der Veranstaltung wurde der Männerchor (aufgrund von eingesandten Choraufnahmen) von den Wertungsrichtern zu einem Gala-Konzert eingeladen. Dass man sich letztlich sogar zum Großpreis-Singen der sieben besten Chöre qualifiziert hatte, geht zweifellos in die Vereinsgeschichte ein. Und auch das wurde anerkannt: Die Beiträge des Frauenchores beim sakralen Wettbewerb waren wahrscheinlich qualitativ das Beste, das der Chor seit seiner Gründung vor 31 Jahren auf die Bühne gebracht hat.

In Gesprächen mit Wertungsrichtern, Dirigenten und Zuhörern ergab sich ein klares Bild: Gelobt wurde die Qualität der Horbacher Chöre und die extrem abwechslungsreiche Programmgestaltung. Mächtige Chorale, eine kurios-witzige Ringelnatz-Vertonung (von der »Hochseekuh«), zarte Liebeslieder oder auch einen Kriegsgesang frei nach »Game of Thrones« –  Ernie Rhein deckte mit seinen Akteuren fast jeden Bereich ab. Insgesamt dirigierte er 20 Chorstücke  –alle ohne Noten, alle (dank absolutem Gehör) ohne Stimmgabel bei der Tonangabe. Das machte Eindruck.  Sein Preis für den besten Dirigenten des Festivals wurde nicht nur im Lager der Horbacher bejubelt. Ernie Rheins These hat sich bewahrheitet: »Nichts ist für Publikum und Jury langweiliger, als ein Lied wie das andere zu singen.«

Foto: Der Männerchor beim Großpreissingen in Kalamata.

Foto: Der Frauenchor beim sakralen Wettbewerb in Kalamata.


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