Bürgerpreis für ehrenamtliche Sozialarbeit für Marlies Brandt

Marlies Brandt (2.v.r.) wurde mit dem Bürgerpreis der Gemeinde Freigericht für ehrenamtliche Sozialarbeit ausgezeichnet. Es gratulieren Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (links), Laudator Helmut Kaiser (2.v.l.) und der Gemeindevertretervorsitzende Hugo Klein (rechts).

Horbach
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Marlies Brandt aus Horbach wurde kürzlich im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus der Bürgerpreis der Gemeinde Freigericht für ehrenamtliche Sozialarbeit verliehen.

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Damit kam die ehemalige Rathausmitarbeiterin zurück an ihre langjährige Wirkungsstelle, denn sie war 1976 bis 2007 im Rathaus tätig, darunter auch als Vorzimmermitarbeiterin von Bürgermeister Franz Schilling und im Bürgerbüro.

1947 kam sie in Jülich als Maria-Elizabet Kurtz zur Welt. Ihren beruflichen Lebensweg begann sie mit einer Ausbildung in einer Kernforschungsanlage und arbeitete bis 1968 dort als Sekretärin. Trotz Familienzeit und eines schweren Schicksalsschlags packte sie dennoch fröhlich und optimistisch an, wo Menschen unverschuldet in Not geraten waren. Dieses würdigte Laudator Helmut Kaiser – über mehr als vier Jahrzehnte langjähriger Kollege und Freund – in sehr persönlichen Worten. Kreativ, gesellig, spontan, positiv denkend mit sehr hoher Toleranzgrenze anderen gegenüber, authentisch, in sich gefestigt, mit rheinischer Frohnatur – so lauteten die treffenden Attribute, mit denen die Preisträgerin bedacht wurde. 1981 hatten Kaiser und Brandt mit dem Seidenmalen angefangen, gaben Kurse in der Erwachsenenbildung, erweiterten ihre künstlerischen Aspekte in Richtung der dialogischen Malerei, nahmen an Kunstausstellungen teil und organisierten sie, wie seit 2008 den „Tapetenwechsel“. Es wurden Weihnachtsartikel zugunsten des Behindertenwerks Altenhasslau verkauft und später der Kuchenverkauf im Rathaus parallel zum Weihnachtsmarkt für denselben guten Zweck ausgeweitet.

Als Elternbeirätin der Beruflichen Schulen in Gelnhausen hatte sie gemeinsam mit Lehrer Günter Fischer den Verein „VUS“ gegründet, eine Aktivengruppe zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, die Veranstaltungen, Treffen, Ausflüge und Reisen organisiert. Durch Ayurvedakuren seit 2000 baute Marlies Brandt sehr enge Kontakte zur Bevölkerung in Indien und Sri Lanka auf. Helmut Kaiser: „Die Not anderer geht niemals an ihr vorüber, ohne dass sie alles versucht, um abzuhelfen“. Sie kaufte Nähmaschinen, nähte mit einheimischen Frauen aus Resten Stofftaschen, die im Bekanntenkreis und auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden. Kofferweise Spielsachen nach Indien zu bringen, war ihr eine Ehrensache. Sie hat ein Großteil ihres Einkommens und ihrer Ersparnisse aufgebraucht, um andere vor dem Verhungern zu retten oder erforderliche ärztliche Hilfe zu finanzieren, ohne die ein Überleben nicht möglich gewesen wäre. „Man kann ihr Leben als Gesamtkunstwerk bezeichnen“ schloss Kaiser in der Feierstunde vor Unterstützern, Freunden und Familie und offiziellen Gratulanten. „Mit Schönem Gutes tun“: so freute sich auch Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz und bedankte sich mit der Übergabe von Urkunde und Präsent über das auszeichnungs- und nachahmungswürdige Engagement von Marlies Brandt. Sie sei eine Mutmacherin, die einen eigenen, persönlichen Beitrag leiste, alles etwas besser zu machen und damit ein leuchtendes Vorbild sei. Auch der Vorsitzende der Gemeindevertretung Hugo Klein zollte ihr hohe Wertschätzung, was auch die Gästeschar ausdrücke. Es sei im parteiübergreifenden Konsens ein einstimmiger Beschluss gefasst worden, ihr diese besondere Ehrung zukommen zu lassen, was ein Motivationsschub sein könnte, im Sozialengagement nicht nachzulassen. Das sah auch der Erste Beigeordnete Heinrich Höfler so. Frau Brandt sei Vorbild für andere und gebe Anstoß dazu, selbst etwas in die Wege zu leiten: „Vorbilder sucht man, hat sie selten, aber wir in Freigericht haben sie“. Die Preisträgerin dankte ihren Gratulanten. Es sei keine Pflichterfüllung, keine Arbeit: „Ich kann es, wenn ich es will“, denn Hilfsbereitschaft sei eben ansteckend. Mit ihrer Frauenpower hatte sie anfangs vier Dörfer und 12 Familien unterstützt, sowie eine Schule gebaut. Ihr größter Wunsch ist nun der Bau einer IT-Schule, um Zukunftsperspektiven zu schaffen und freut sich auf Sponsoren, die ihr neuestes Projekt unterstützen möchten.

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Marlies Brandt (2.v.r.) wurde mit dem Bürgerpreis der Gemeinde Freigericht für ehrenamtliche Sozialarbeit ausgezeichnet. Es gratulieren Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (links), Laudator Helmut Kaiser (2.v.l.) und der Gemeindevertretervorsitzende Hugo Klein (rechts).


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