Matratzen, Benzin, leere Flaschen: Meerholz von Müll befreit

Meerholz
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Es könnte angesichts der Coronavirus-Krise, die immer mehr Vorsichtsmaßnahmen im öffentlichen Leben erfordert, für ein paar Wochen eine der letzten Gemeinschaftlichen Aktionen im Main-Kinzig-Kreis gewesen sein: Meerholz putzt sich raus im Frühjahr. Die Zahl der Teilnehmer war in diesem Jahr etwas geringer, der Erfolg der Aktion aber so groß wie immer.

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„Seit ich als Ortsvorsteher die Flurreinigung organisiere, ist jedes Jahr etwas anderes“, seufzte Ortsvorsteher Klaus Brune bei der Begrüßung der rund 50 Teilnehmer am Samstag (14.3.). „Vor zwei Jahren hatten wir eine Sturmwarnung, letztes Jahr Neuschnee, und in diesem Jahr die sich ausbreitende Coronavirus-Erkrankung.“ Er freue sich daher über jeden Teilnehmer an diesem Tag, habe aber auch vollstes Verständnis für alle, die in der aktuellen Lage sich nicht haben beteiligen wollen.

Gekommen sind am Ende aber doch jeweils einige Vertreter des Tennisclubs Meerholz, des Turnvereins Meerholz, der Arbeiterwohlfahrt, der Evangelischen Kirche Meerholz-Hailer, des Geschichtsvereins, des Vogelschutzes und der Ysenburgschule Hailer/Meerholz. Der VfR 09 Meerholz, der Talhof und des Fördervereins Schlosskirche hatten kurzfristig ihre Teilnahme abgesagt. Vom VfR 09 Meerholz waren dann aber einige Mitglieder „auf eigene Faust“ gekommen, zudem halfen zahlreiche Einzelpersonen mit. In den Kinzigauen waren zudem Mitglieder des Angelsportvereins unterwegs.

Marc-André Kiwitz von der Arbeitsgemeinschaft der Meerholzer Vereine hatte die Laufrouten ausgewählt, Gerhard Brune von der Arbeiterwohlfahrt übernahm die Verteilung des Arbeitsgeräts: Handschuhe, Zangengreifer und Müllsäcke wurden an die einzelnen Gruppen verteilt. Zahlreiche Meerholzer Traktorfahrer übernahmen den Transport einzelner Gruppen oder holten den gesammelten Müll am Wegrand ab. „Insgesamt ist das Müllaufkommen erfreulicherweise geringer geworden“, so Ortsvorsteher Klaus Brune. Dennoch kamen einige unfassbare Fundstücke zusammen. Zu den schon fast obligatorischen Autoreifen gesellten sich in diesem Jahr ein gefüllter 20-Liter-Benzikanister, Matratzen, gebrauchte Gasgrills und eine unglaublich große Anzahl leerer Flaschen.

Nach knapp zwei Stunden kehrten die Müllsucher mit ihren Schätzen zum Vereinsheim des VfR 09 Meerholz zurück, wo zur Belohnung eine reichhaltige Tafel auf sie wartete. Um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, wurde an Zeltgarnituren im Freien gegessen, wobei die einzelnen Gruppen großzügig Abstand voneinander halten konnten. Aufgrund der zahlreichen Spenden war für jeden etwas dabei. Die Firma Vacuum Druschke kam für die Getränkekosten auf. Die Apotheke Petri stiftete den von der Schloßküche zubereiteten Erbseneintopf, zu dem Dank Edeka-Markt Jürgen Lauber auch Würstchen und Dank Bäckerei Jürgen Hänsel auch Brötchen gereicht werden konnten. Von Burgerking in Gelnhausen kamen leckere Whopper. Detlef Uhlig von der AXA-Versicherung hatte Schaumküsse besorgt, die Familien Schwinn und Ullmann ein paar selbstgebackene Kuchen beigesteuert.

In der Küche sorgten derweil Hannah Wegener, Birgit Wegener-Jakob und Ulla Pöllen für Ordnung, während Günther Pöllen die Gäste mit Getränken versorgte. „Wir hatten also wieder zahlreiche Helfer und Gönner, die die Müllsammlung zu einem runden Erlebnis für Meerholz gemacht haben“, freute sich Ortsvorsteher Brune abschließend.


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