Naturschutz total und intensiv: Exkursion der Naturschutz-Gebietsbetreuer

Meerholz
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Das Forstamt hatte eingeladen: Am Dienstagabend, den 24.August um 17:00 Uhr trafen sich die Gebietsbetreuer der Naturschutz- und FFH-Gebiete im Bereich des Forstamtes Hanau-Wolfgang zu einem Informationstreffen mit Meinungsaustausch im Naturschutzgebiet “Tongrube von Meerholz“.

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Gebietsbetreuer sind engagierte Naturschützer, die bereit sind sich ehrenamtlich um Naturschutz- und FFH (Fauna,Flora,Habitat) Gebiete zu kümmern, zu betreuen und regelmäßig nach dem Rechten zu schauen. Mit ihrer Hilfe betreut Forstamtmann Michael Heilmann in enger Zusammenarbeit mit der Oberen Naturschutzbehörde, dem Regierungspräsidium Darmstadt, und der Unteren Naturschutzbehörde in Hanau inzwischen 31 Schutzgebiete im Forstamtsbereich. Heilmann folgt Herrn Forstamtsrat Günter Hunold als Funktionsbeamter Naturschutz, der seit 2005 diese Funktionsstelle inne hatte und in diesen 16 Jahren sehr viel bewirken konnte.

Förster Heilmann stellte zunächst das Naturschutzgebiet vor: Die Tongrube von Meerholz entstand, wie der Name schon vermuten lässt, durch den Abbau von Ton. Die “Deutsche Klinker- und Ziegelwerke A.G. Meerholz“ bestand von 1905 bis 1968. Dadurch entstand der Grubenweiher mit einer Größe von 1500 m². Des Weiteren hatten sich mehrere kleine Tümpel gebildet, so dass sich in dem Gebiet viele Amphibien und Reptilien einfanden. Weiterhin besteht das 6 ha große Gebiet aus einem aus der Nutzung genommenen naturnahen Buchen-Eichenwald mit etwas Nadelholz und Erlenbruchwald. Schließlich sind noch vier Wiesen vorhanden, die aus einer Feuchtwiese und weiteren bedeutsamen sogenannten mageren Flachlandmähwiesen bestehen. So wurde das Gebiet im Sommer 1982 zum Naturschutzgebiet erklärt. Bei einer der interessanten mageren Flachlandmähwiesen befand sich seit 2007 der Europamittelpunkt, als Polen und Bulgarien zur EU hinzukamen. Dummerweise (für diesen Europamittelpunkt) kamen weitere Länder dazu, so dass der Europamittelpunkt hier in Meerholz nicht mehr besteht.

Beim folgenden Exkursionsrundgang konnten die Gebietsbetreuer den Grubenweiher und die Tümpel besichtigen, wobei ein Tümpel stark unter einem Fadenalgenbewuchs litt. Da sich z. Zt. in den Fadenalgen bei genauerer Untersuchung jede Menge Jungmolche befanden, sollen die Algen erst im Spätherbst entfernt werden, um zu verhindern, dass sich nach Absterben der Fadenalgen kein Faulschlamm bildet. Neben den Jungmolchen waren jede Menge Wasserfrösche vorhanden, die man zwischendurch auch als kleines Froschkonzert hören konnte. Schließlich besichtigte man ein ehemaliges Trafohäuschen, dass völlig zerfallen war, aber durch die Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz-Hailer e.V. wiederhergerichtet wurde und heute zahlreiche Fledermäuse beher-bergt. Überhaupt ist diese Naturschutzgruppe unter Leitung von Herrn Günter Pöllen und Werner Köhler sehr aktiv in diesem Gebiet.

Eine weitere Besonderheit in diesem Gebiet stellt der Kammmolch dar, der früher hier heimisch war. In diesem Herbst sind Maßnahmen geplant, um direkt am Grubenweiher ein Feuchtbiotop zu entbuschen und zu renaturieren und wieder “kammmolchtauglich“ zu machen. Damit hofft man, dass der Kammmolch sich hier wieder einfindet. Nach Rundgang und intensiven Gesprächen fand man sich wieder bei den Biertischgarnituren ein. Dort wurden die Gebietsbetreuer zum Abschluss vom Forstamt zu einer zünftigen Brotzeit mit alkoholfreiem Pils und Apfelschorle eingeladen. Bei tollem Wetter und in einer außergewöhnlichen Naturschutzgebietsatmosphäre fand diese Exkursion ein gelungenes Ende.


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