Nachricht für die Nachwelt

Hailer
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Vor 141 Jahren verfasste Maurermeister Friedrich Spieker einen Bericht, der einiges über den Bau des Hailerer Schulgebäudes und die damaligen Verhältnisse verrät.

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Gefunden wurde das Schriftstück im Jahr 2000 bei Umbauarbeiten im ersten Stock des Gebäudes. Bauarbeiter stießen in einem Hohlraum der Wand auf das zusammengerollte Schriftstück, das kürzlich von Susanne Paul dem Archiv der Barbarossastadt Gelnhausen übergeben wurde.

1876/77 entstand hinter dem zwischen 1850 und 1877 als Schule genutzten Fachwerkhaus in der Heylstraße 51 ein großes steinernes Schulgebäude, dem heutigen Sitz der Firma Wolfgang Paul Heizungsbau in der Heegstraße 11. Der zuständige Maurermeister beschreibt in seinem „Zur Nachricht für die Nachwelt“ betitelten Bericht nicht nur den Bauverlauf, sondern nimmt Bezug auf wichtige Veränderungen seiner Zeit. Er gibt Auskunft über die sich verändernden Preise für Getreide und Nutzvieh durch die Währungsumstellung und die Verteuerung der Lohnkosten für seine Angestellten. Alltägliche Aussagen zu Schwankungen seiner Auftragslage wie auch ganz persönliche Hinweise zu seinem Familienstand machen den Bericht so wertvoll. Als Folge der Zugehörigkeit Hailers zum Königreich Preußen (seit 1867) musste Spieker 1871 mit dem „2. Garde-Regiment zu Fuß“ in den Krieg ziehen und kehrte 1873 zurück in seine Heimat. Ein preußischer Degen, der von Wolfgang Paul und seinem Sohn Jens hinter einer Verschalung auf dem Dachboden gefunden wurde, gibt Rätsel auf. Auch dieser wurde nun dem Archiv übergeben. Inwiefern es einen Zusammenhang mit dem Militärdienst Spiekers geben könnte, soll im nächsten Jahr von einem Waffenexperten überprüft werden.

Bürgermeister Daniel Christian Glöckner dankte Susanne Paul für die Fundstücke. „Ich hoffe, dass weitere Bürgerinnen und Bürger ihrem Beispiel folgen und geschichtliche Zeugnisse aus Gelnhausen, die sich in ihrem Privatbesitz befinden, unserem Stadtarchiv zur dauerhaften Verwahrung zur Verfügung stellen.  So können wir noch mehr über die Geschichte unserer Stadt erfahren und sie für nachfolgende Generationen bewahren“, so Glöckner.

Foto: Bürgermeister Daniel Christian Glöckner und Archivarin Anette Vinnen (stehend) freuen sich über die neuen Schätze, die Susanne Paul der Stadt zur Verwahrung überlasst.


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