„Wir helfen in Afrika“ stockt Soforthilfe für Kenia auf

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Nyamvula Rai hockt an der Feuerstelle ihrer kleinen Lehmhütte. Kein Feuer brennt, denn sie hat keine Lebensmittel zum Kochen mehr.



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Die Mutter von sechs Kindern hat alle Vorräte bereits verbraucht. Als Peter Musomba vom Höchster Verein „Wir helfen in Afrika“ die Witwe besucht, bleibt ihr nur wildes Gemüse. „Wir haben sofort reagiert und der Familie einige Shilling Soforthilfe zugesteckt“, berichtet das Vereinsmitglied. Wenige Tage später erhält die Familie ein großes Lebensmittelpaket. Immer noch laufen die Verteilaktionen. Denn die Not ist groß in Corona-Zeiten in Kenia. Eine Verbesserung ist nicht in Sicht.

„Wir haben die Lieferungen stetig erhöht“, berichtet Helmut Günther, Vorsitzender des Vereins. „Am Wochenende des 14. und 15. August haben wir fast 20 Tonnen Lebensmittel verteilt.“ Inzwischen sind es insgesamt fast 100 Tonnen Hilfsgüter. Auch für Mitte September ist wieder eine Aktion geplant. Denn Kenia verharrt in einem strengen Lockdown. Die Schulen sind weiterhin im gesamten Land geschlossen, lediglich Reisen zwischen den einzelnen Regionen des Landes sind langsam wieder erlaubt. Dabei steigen die Fallzahlen in Kenia weiter – auch aufgrund immer mehr Testkapazitäten. Eine genaue Einschätzung der tatsächlichen Lage aber ist weiterhin nicht möglich. Zu schwach ist das Gesundheitssystem.

Leidtragende sind Menschen wie Nyamvula Rai und ihre Kinder Anzazi (18), Chidodo (13), Chizi (12), Kanga (10) sowie die vierjährigen Zwillinge Mdune und Malombo. Die drei mittleren gehen eigentlich zur Schule, erhalten dort ein warmes Mittagessen als Hauptmahlzeit. Doch die Schule ist geschlossen. Gleichzeitig verdorrt vor der kleinen Hütte der Familie das Korn. Seitdem ihr Mann Kiozo gestorben ist, ernährt Myamvula Rai ihre Familie ausschließlich über die eigene Scholle. Wenn wie nun die Ernte nahezu ausfällt, müssen alle sieben hungern. „Manchmal habe ich früher auf anderen Farmen gearbeitet, um ab und zu etwas Geld zu verdienen“, berichtet sie. Doch überall in der Region um Mamba Village fallen derzeit die Ernten aus, darum gibt es keine Arbeit.

„Wir sehen daher unsere Aufgabe der akuten Soforthilfe noch lange nicht als beendet an“, sagt Helmut Günther. Auch wenn die anderen Projekte des Vereins weiterlaufen, stehe die sich anbahnende Hungersnot im Zentrum der Aktivitäten. „Als Niamvula Rai unser Hilfspaket erhalten hat, haben wir sofort die aufkeimende neue Hoffnung gespürt, die die ganze Familie ergriffen hat“, berichtet Peter Musomba. Auch wenn viele Sorgen bleiben, so ist doch die akute Not gelindert. „Die Gedanken der Mutter können sich nun um eine mögliche Perspektive drehen. Sie kann etwas durchatmen, ohne jede Minute ausschließlich daran zu denken, wie sie ihre Kinder heute satt bekommt.“ Und so ist nach einer Tasse Milch und etwas frisch gekochtem Ugali – der Maisbrei ist das Grundnahrungsmittel in Ostafrika – auch wieder Kinderlachen zu hören auf dem Hof der Familie Rai. Wenn auch die Sorgen weiter groß sind, die Not ist zumindest für einige Stunden vergessen.

„Hier bei uns ist es das Kurzarbeitergeld, das vielen Menschen Hoffnung gibt in dieser auch in Deutschland schwierigen Zeit. In Kenia retten wir mit den Hilfspaketen Leben“, so Helmut Günther. Nicht nur bei den großen Verteilaktionen, sondern auch jeden Tag im Kleinen. So verteilt Ordensschwester Magdaline in der Krankenstation des Vereins in Lunga Lunga an jeden Patienten drei Kilogramm Lebensmittel – jeden Tag seit vielen Wochen schon. Denn wenn zu Lockdown und schlechter Ernte noch Krankheit dazukommt, potenziert sich die Gefahr des Hungerns. „Dem treten wir entgegen. Jeden Tag, jede Woche. Noch halten wir den Staffelstab dieses Marathons der Soforthilfe fest in der Hand. Doch nur mit Hilfe all unserer Freunde und Unterstützer schaffen wir das auch in Zukunft“, sagt Helmut Günther.

Alle, die den Staffelstab mit dem Verein gemeinsam tragen wollen, können dies mit einer Spende auf das Konto mit der Iban DE59506616390007330073. Erstspender werden gebeten, ihre Post- oder E-Mailadresse mit anzugeben. Mehr im Internet: www.wirhelfeninafrika.de


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