Kampf um Hausarztversorgung vor Ort

Gelnhausen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Hausarztversorgung in den Gelnhäuser Stadtteilen Hailer und Meerholz hat sich durch Ruhestands- und nicht geglückte Nachfolgeregelungen dramatisch verschlechtert.



hausarztmeerh.jpg

„In Hailer und Meerholz leben etwa 8 000 Menschen, aber es gibt nur noch eine Hausärztin vor Ort. Deshalb müssen wir gemeinsam die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) auffordern, von ihren Vorgaben bei der Vergabe von Kassensitzen abzurücken und dem aktuellen Bedarf gerecht zu werden“, will Bürgermeister Daniel Christian Glöckner die Situation nicht kampflos hinnehmen. In Absprache mit dem Magistrat und gemeinsam mit den Ortsbeiräten in Hailer und Meerholz startet nun eine Unterschriftenaktion in den Stadtteilen. Am Freitagnachmittag, 26. Oktober, und Samstag, 27. Oktober, will Glöckner persönlich vor dem Edeka-Markt Lauber in Meerholz mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Am Samstag wird ihn dabei der Meerholzer Ortsvorsteher Klaus Brune unterstützen. Die Unterschriftenlisten liegen im Stadtteilbüro Jahnstraße 7, in den Einzelhandelsgeschäften und den Kitas aus. Darüber hinaus können über die eigens bei der Stadt eingerichtete E-Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! weitere Listen angefordert werden.

„Dass nur noch eine Hausärztin für über 8 000 Menschen in den beiden Stadtteilen zuständig ist, das ist eine unzumutbare Situation für die Bürgerinnen und Bürger – aber auch für die Medizinerin“, so Daniel Christian Glöckner. Zumal auch die anderen Hausärzte im Stadtgebiet schon seit Jahren hoffnungslos überlastet seien. Gelnhausen lebe vom Zuzug junger Familien. Ein großes Baugebiet mit etwa 400 Einwohnern sei in jüngster Vergangenheit am Meerholzer Ortsrand entstanden und diese Menschen könnten nun nicht vor Ort hausärztlich versorgt werden, sondern müssten teilweise in weiter entfernte Kommunen fahren. Das sei vor allem auch für ältere Menschen schwierig. In diesem Zusammenhang weist Glöckner auf das Altenpflegezentrum im Meerholzer Schloss mit seinen drei Außenstellen hin. Eine verlässliche Betreuung sei unabdingbar.

Bereits im Mai dieses Jahres wurde die Kassenärztliche Vereinigung (KV) schriftlich darum gebeten, die Hausarztversorgung im gesamten Stadtgebiet Gelnhausens, besonders aber in Hailer und Meerholz kritisch zu prüfen und neue Kassenärzte zuzulassen. In ihrem Antwortschreiben legte die KV Ende Mai 2018 ihre Berechnungsmodalitäten ausführlich dar, errechnete für das gesamte Stadtgebiet bei einer zugrunde gelegten Einwohnerzahl von 23 107 in Relation zu den niedergelassenen Ärzten eine fiktive Überversorgung und sieht die Stadtteile Hailer und Meerholz aufgrund ihrer Entfernung zur Gelnhäuser Innenstadt und unter Berücksichtigung des Verkehrsnetzes und des ÖPNV als sichergestellt an. Sie zeigt auch die Möglichkeit auf, Ärzte zur Verlegung ihrer Praxen von der Stadtmitte in den Stadtteil zu motivieren.

„Die Statistik geht aber an der Lebenswirklichkeit unserer Bürgerinnen und Bürger vorbei“, so Glöckner. Nachdem Bürgermeister, Magistrat und Ortsbeiräte ihre Forderungen nach einer Gesundheitsversorgung vor Ort durch weitere Kassenzulassungen bislang nicht durchsetzen konnten, soll eine breit angelegte Unterschriftenaktion den Druck auf die KV verstärken. „Bitte beteiligen Sie sich an der Unterschriftenaktion: je mehr, umso vehementer ist unser Auftritt gegenüber der KV. Es geht um unsere Gesundheit!“, appelliert der Bürgermeister an die Bevölkerung.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2