Wegen Langer-Areal: CDU blickt neidisch nach Schlüchtern

Gelnhausen
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„Wer wissen will, wie eine Stadt auch an schwierigen Herausforderungen wachsen kann, der kann in diesen Tagen durchaus ein wenig neidisch nach Schlüchtern blicken“, konstatiert der Gelnhäuser CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Litzinger.

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Während die Gelnhäuser Rathausspitze – erst unter Ex-Bürgermeister Thorsten Stolz, jetzt unter dessen Nachfolger Daniel Glöckner – bei der Suche nach einem Investor für das seit mittlerweile fünf Jahre leerstehende ehemalige Kaufhaus Joh zielsicher von einem Fettnäpfchen ins nächste trete, zeigten die Nachbarn aus der Bergwinkelstadt, wie es besser gehe.

Am Montag hatte die Schlüchterner Stadtverordnetenversammlung mit breiter Mehrheit den Ankauf des ehemaligen Kaufhaus Langer-Areals beschlossen. In den nächsten Jahren sollen dort unter anderem ein Kultur- und Begegnungszentrum inklusive einer Sprachkita entstehen, auch Handel und Wohnen sind vorgesehen. Finanziert wird das Vorhaben u.a. dank Fördermitteln in Millionenhöhe aus Wiesbaden, Berlin und Brüssel.

„So sieht das also aus, wenn ein Bürgermeister und seine Verwaltung gemeinsam mit den politischen Parteien nach der besten Lösung für die Stadt streben. Davon können sich die Verantwortlichen in Gelnhausen mehr als eine Scheibe abschneiden. Es ist geradezu peinlich, dass Gelnhausen im Vergleich mit Schlüchtern, aber auch mit Blick auf unsere Nachbarn in Hanau, in Sachen Stadtumbau nichts Zählbares auf die Reihe bekommt“, so Litzinger weiter.

Während in Schlüchtern offenbar parteiübergreifend nach einer Lösung gesucht worden sei, sei die Suche nach einem Investor in Gelnhausen von Beginn an von Intransparenz und Geheimniskrämerei geprägt gewesen. So habe der CDU nach wie vor niemand plausibel erklären können, warum die Rathausspitze die Investoren-Vorauswahl zunächst auf Herrn Leuze, später auf die Herren Wolf und Winkler beschränkt habe. „Wenn ich nun sehe, dass Herr Stolz gönnerhaft Unterstützung für das Projekt in Schlüchtern ankündigt, dann frage ich mich ernsthaft, warum er in seiner Heimatstadt Gelnhausen, für die er angeblich so ein großes Herz hat, nicht auch von Anfang an mit offenen Karten gespielt hat.“

Die CDU weise erneut darauf hin, dass sie schon vor fünf Jahren einen Ideenwettbewerb für die Südstadt gefordert habe – angesichts der SPD/BG-Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung leider ohne Erfolg. „Am Ende eines solchen Prozesses hätte dann durchaus ein ähnliches Ergebnis wie heute in Schlüchtern stehen können.“ Stattdessen hätten die Mehrheitsfraktionen alles auf die Karte „Einkaufen“ gesetzt – „und das, obwohl wir alle wissen, dass der stationäre Einzelhandel ohnehin schweren Zeiten entgegensieht“, bedauert Litzinger.


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