Fachkräftemangel in sozialen Berufen entgegenwirken

Gelnhausen
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Im Rahmen ihrer Informationsbesuche an Schulen im Main-Kinzig-Kreis, besuchten Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker der SPD-Kreistagsfraktion kürzlich die Beruflichen Schulen in Gelnhausen.

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Begleitet wurden sie dabei vom bildungspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, der Bundestagsabgeordneten Bettina Müller, dem Vorsitzenden des Kreistages des Main-Kinzig-Kreises und Bürgermeister der Gemeinde Sinntal, Carsten Ullrich sowie der bildungspolitischen Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion, Uta Böckel.

Schulleiter Hartmut Bieber begrüßte die Gäste herzlich und betonte seine Freude über das Interesse und den gegenseitigen Austausch. Zu Beginn lieferte er einige Zahlen und Fakten zu den Beruflichen Schulen. Derzeit besuchen mehr als 3600 Schüler die Schule, die von 230 Lehrpersonen unterrichtet werden. 2100 davon sind im dualen System und machen ihre Berufsausbildung in insgesamt 32 verschiedenen Ausbildungsberufen. Schulleiter Bieber betonte, die regionale Bedeutung der Beruflichen Schulen: „Viele regionale Unternehmen profitieren davon, dass ihre Auszubildenden standortnah zur Berufsschule gehen können und nicht nach Hanau oder Frankfurt fahren müssen. Diese standortnahe Ausbildung ist auch ein Faktor, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Ein Problemfeld sei nach Irmgard Herget,  Abteilungsleiterin für Sozialwesen an der BSG, der eklatante Fachkräftemangel im sozialen Bereich. Politik und Bildungsstätten müssen hier gemeinsam Lösungen finden, damit die Attraktivität der Ausbildung in der Erziehung, sowie in Gesundheit und Pflege steigt und so mehr Menschen diese Berufe erlernen und ausüben.

In der Erzieher/innen-Ausbildung hat sich hier bereits etwas getan. War es früher üblich, dass die Ausbildung insgesamt gut 5 Jahre weitgehend unbezahlt dauerte, so gibt es an den Beruflichen Schulen nun ein Teilzeit-Ausbildungsmodell. An zwei Tagen erfolgt die Ausbildung in der Praxis, beispielsweise in einer KiTa einer Kommune und an drei Tagen die schulische Ausbildung. Attraktiv wird dieses Modell auch dadurch, dass nun eine Vergütung nach gültigen Tarifverträgen stattfindet und die Ausbildung somit nicht mehr unbezahlt ist. Einig war man sich, dass das Bundesprogramm zur Fachkräfteoffensive von Familienministerin Franziska Giffey hier der Schritt in die richtige Richtung ist.

Wichtig wird sein, dass diese Neuerungen in der Ausbildung auch öffentlich kommuniziert werden. Hier sieht Bundestagsabgeordnete Bettina Müller auch die Kommunen, welche die Teilzeitstellen ausschreiben, als wichtige Multiplikatoren. Schulleiter Hartmut Bieber betonte auch die wichtige Zusammenarbeit, insbesondere mit der Kreisrealschule und der Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen. Dabei legt man viel Wert darauf, Aufklärungsarbeit an den allgemeinbildenden Schulen darüber zu leisten, welche verschiedenen Ausbildungsberufe es gibt und welche Möglichkeiten man später mit diesen noch hat. „Dies ist eine Win-Win-Situation, so werden einerseits die allgemeinbildenden Schulen bei der Berufsorientierung unterstützt und andererseits wird neuer Nachwuchs für die Beruflichen Schulen geworben“, befand Landtagsabgeordneter Christoph Degen.

Ein wichtiges Thema der Gesprächsrunde war aber auch der zusätzliche Bedarf an Flächen an den Beruflichen Schulen. Die derzeitigen Kapazitäten an Unterrichtsräumen und Fachräumen reichen nicht aus und auch der hinzukommende Neubau wird nur den bereits bestehenden Bedarf abdecken. Wichtig wären auch Rückzugsräume und Arbeitsräume für Kleingruppen, über die die Beruflichen Schulen aufgrund des Platzmangels nur äußerst eingeschränkt bis gar nicht verfügen. Hier erhofft sich die Schulleitung auch Synergieeffekte durch die Kooperation mit der kommenden Akademie für Pflege und Gesundheit, weshalb man sich auch für den Standort Gelnhausen ausspricht.

Schulleiter Hartmut Bieber konnte von der derzeitigen Digitalausstattung der Schule berichten, die man in den letzten Jahren aus dem vom Main-Kinzig-Kreis bereitgestellten Schulbudget finanziert hat. So verfügt jeder Klassenraum über einen Computer mit Internetanschluss und W-Lan, sowie einen Beamer mit Auflichtkamera. Hinzu kommen einige PC-Räume. Somit ist es möglich, jedem Schüler eine gute Grundausbildung in Sachen Digitalisierung zu bieten. Dennoch sei es wichtig auch weiter zu denken, gerade Robotik und 3D-Druck sieht Bieber als Themen, mit denen sich die Schule insbesondere in der Berufsausbildung auseinandersetzen muss.

Foto: links Schulleiter Hartmut Bieber, fünfter von links Christoph Degen MdL, zweite von rechts Bettina Müller MdB, vierte von rechts Uta Böckel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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