Kaufhaus Joh: Jetzt soll es schnell gehen

Gelnhausen
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Im September 2013 schloss das Kaufhaus JOH in Gelnhausen für immer seine Toren, seitdem wurde vergeblich nach einer Folgenutzung für das Areal in der Innenstadt direkt an der Kinzig gesucht. Doch nach mehreren vergeblichen Anläufen kann es jetzt offensichtlich nicht schnell genug gehen: Die Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung stimmte am Mittwochabend einstimmig für die Aufnahme von Verhandlungen, an deren Ende der Main-Kinzig-Kreis und die Kreissparkasse Gelnhausen das Gelände übernehmen und entwickeln sollen. Erste Ergebnisse werden bereits in drei Monaten erwartet.



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Zunächst soll demnach ein Abriss erfolgen und danach der neue geschaffene Gebäudekomplex von Teilen der Kreisverwaltung und der angrenzenden Beruflichen Schulen genutzt werden, auch eine Ansiedlung der vom Kreis geplanten Gesundheitsakademie soll überprüft werden. In der unteren Etage sind zudem Einzelhandelsgeschäfte angedacht. Landrat Thorsten Stolz (SPD), vormals Bürgermeister von Gelnhausen und Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse, hatte dies vorgeschlagen und damit bei den Stadtverordneten offene Türen eingerannt. In den vergangenen Jahren konnten diese sich nur schwer auf eine gemeinsame Zukunftsvision einigen, lange wurde an einem Konzept für ein „City-Outlet“ festgehalten, das sich allerdings nicht realisieren ließ.

Einstimmig wurde nun die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) beauftragt, über einen Verkauf des Areals inklusive Parkplätze an die Kreissparkasse zu verhandeln. Über das Ergebnis soll in der Stadtverordnetensitzung am 28. August berichtet werden. Sollte der Verkauf scheitern, wäre eine verbindliche Anmietung von Flächen durch den Main-Kinzig-Kreis – bei einem dann wohl neuen Bauträger – eine Alternative. Die Kreissparkasse Gelnhausen plant im Falle eines Ankaufes, das Areal durch die OFB Projektentwicklung GmbH aus Frankfurt, einer Tochtergesellschaft der Helaba Immobiliengruppe, entwickeln zu lassen.

Vorerst kein Teil der Pläne ist das so genannte „Ditzel-Haus“, das direkt an das JOH-Gebäude angrenzt und im Innenbereich teilweise direkt verbunden war. Erworben hatte dies 2016 der einstige Outlet-Prophet Jan Dieter Leuze, dessen Firma auch weiterhin Eigentümer ist. Die Stadt Gelnhausen hatte sich damals vertraglich ein Rückraufrecht einräumen lassen, will dieses aber nur wahrnehmen, falls die Kreissparkasse das „Ditzel-Haus“ für die Umsetzung ihrer Pläne benötigt. Andernfalls sollen beide Gebäude durch eine Brandwand getrennt werden.

Viel Diskussionsbedarf gab es in der Stadtverordnetenversammlung über die neue Entwicklung übrigens nicht: Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) versprach, dass er die Abgeordneten regelmäßig informieren werde, der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Litzinger sprach von einem guten Tag für die Stadt. Nur Bernd Wietzorek (Grüne) hatte auf eine Generaldebatte gehofft. „Das ist ein gewaltiger Schritt vorwärts und macht die Stadt moderner“, forderte er allerdings, dass ein Teil des neu geschaffenen Gebäudekomplexes als Wohnbereich genutzt wird.

Foto: Ein Foto aus 2013: Links das gelbe „Ditzel-Haus“, das an das JOH-Gebäude angrenzt und im Inneren teilweise auch direkt mit den Verkaufsflächen verbunden war.


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