Glöckner kontert Müll-Kritik: Wiegesystem nicht geplant

Gelnhausen
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Die Kritik der SPD Gelnhausen an der Einführung des neuen Identifikationssystems für Abfallgefäße, das zum 1. Januar 2020 aktiviert wird, weist Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (FDP) in weiten Teilen zurück.

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„Bei der Einführung des Identifikationssystems und der Übernahme der Abfallgefäße in das Eigentum der Stadt Gelnhausen, geht es schlussendlich um mehr Gebührengerechtigkeit und das Einsparen von Steuergeldern – nicht deren Verschwendung“, so der Rathauschef. Glöckner, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der SPD-Mitteilung im Urlaub weilte, räumt nach seiner Rückkehr unumwunden ein, den korrekten Informationsweg durch die zuständigen Gremien nicht eingehalten zu haben. „Ich habe einen Fehler gemacht. Diesen habe ich in der gestrigen Magistratssitzung auch so eingeräumt und den Sachverhalt aufgeklärt.“

Die Einführung des Identifikationssystems hat viele Fragen auch hinsichtlich der Kosten aufgeworfen. „Wir wissen an manchen Stellen weder wem oder wohin die jeweiligen Abfallbehälter gehören, noch, ob für alle Gefäße die fälligen Gebühren gezahlt werden. Gerade an Sammelstellen gibt es immer wieder Probleme“, so der Bürgermeister. Die jetzt installierte Technik soll Abhilfe schaffen. Zumal die Kosten für die Umrüstung der Abfallbehälter das Entsorgungsunternehmen Weisgerber übernehme. Denn: Die Stadt Gelnhausen kaufe die bereits fertig aufgerüsteten Abfallbehälter, die zum 1. Januar 2020 in das Eigentum der Stadt übergingen. „Derzeit zahlen wir Miete für die Tonnen. Der Kauf wird sich innerhalb von drei Jahren amortisieren. Die Tonnen sind von guter Qualität und haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 30 Jahren“, erläutert Glöckner.  Der Vertrag mit dem jetzigen Entsorger laufe zum 31. Dezember 2019 aus. „Dadurch, dass die Bewerber die Investition der Anschaffung von etwa 20 000 Mülltonnen nicht mit einkalkulieren müssen, könnte sich der Bewerberkreis erweitern. Das Behältermanagement hingegen wird mit ausgeschrieben. Somit wird sich kein Unternehmen bewerben, dass diese Leistung nicht anbieten kann. Das war bei der letzten Ausschreibung auch so“, klärt der Bürgermeister auf. Die Verwaltung der Müllgefäße durch die Stadt sei aus Platz- und Personalgründen nicht zu stemmen.

Die Abfallbehälter, klärt Glöckner weiter auf, würden auch nach dem Kauf durch die Stadt Gelnhausen die Namen ihres Vorbesitzers, des jetzigen Entsorgungsunternehmens Weisgerber, tragen. „Wir wollen nicht unnötig Geld für die Änderung der Beschriftung ausgeben. Wenn wir Tonnen ersetzen oder zusätzliche Behälter anschaffen, erhalten diese den Aufdruck ‚Stadt Gelnhausen‘“.

Die Wahl des Zeitpunktes für den Beginn der Umrüstungsmaßnahme hatten einige Bürgerinnen und Bürger kritisiert. „Dass die Aktion zu Beginn der Sommerferien startete, konnten wir nicht beeinflussen, da der komplette Prozess an Ausschreibungs- und Vertragsfristen gebunden ist. Allen Bürgern, die verhindert waren, wurden Nachbearbeitungstermine angeboten. Sollte es darüber hinaus Probleme geben, ist unsere Abteilung Abfallwirtschaft der richtige Ansprechpartner“, so Daniel Christian Glöckner. Die Mutmaßung der SPD, der Bürgermeister bereite mit dem Identifikationssystem ein neues Gebührenmodell vor, weist Glöckner ebenfalls zurück. „Die Einführung des Wiegesystems steht definitiv nicht im Raum.“


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