Kulinarische Themenführung „Brötche, Bier un’ Bresskopp“

Gelnhausen
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Schon Hildegard von Bingen (1098-1179) empfahl Bier zu Regeneration der Seelenkräfte.

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Paracelsus (1493-1541) bezeichnete es gar als göttliche Medizin gegen Krankheit. Heute steht jede dritte Brauerei der Welt in Deutschland, es existieren 5000 verschiedene Biermarken in über 1200 Brauereien. Wollte man jeden Tag eine Sorte testen, benötigte man dafür mehr als 13 Jahre. Eine Exkursion durch die Geschichte des Bieres findet am Samstag, 19. Oktober, um 19 Uhr, statt. Treffpunkt ist am Philipp-Reis-Denkmal am Untermarkt. Karten für diese Kulinarische Themenführung unter dem Motto „Brötche, Bier un’ Bresskopp“ gibt es zum Preis von 10 Euro inklusive Imbiss im Vorverkauf bei der Tourist-Information am Obermarkt, Telefon 06051/830-301.

An verschiedenen Stationen in der Altstadt erfahren die Teilnehmer von alten Wirtshäusern, Brunnenwasser und dem Reinheitsgebot, Aberglauben und „Hexereien“ rund um das Bierbrauen und von der Grut. Dieses Gemisch aus allerlei Kräutern gab einst dem Bier die richtige Würze. Das so genannte Grutrecht war die rechtliche Basis jeder Brauerei und sicherte den Braumeistern ihre „Monopol“-Stellung. Unter anderem wanderten Wacholder, Gagel, Schlehe, Eichenrinde, Wermut, Kümmel, Anis, Lorbeer, Stechapfel, Enzian und Kiefernwurzel in die Grut.

Warum die Menschen im Mittelalter stets so heftig mit den Bierkrügen anstießen, bis der Inhalt überschwappte, erfahren die Teilnehmer der Kulinarischen Themenführung am 11. Juni ebenfalls. Und natürlich auch vom Umgang der Mönche mit dem Trank, der in den Fastenregeln eine besondere Stellung einnahm: Flüssiges bricht das Fasten nicht, lautete die Devise. Chronisten berichten, dass es Mönchen erlaubt war, fünf Liter Bier am Tag zu trinken. Die Klöster trieben ihre Bierbraukunst immer weiter voran und entwickelten sich zu Wirtschaftsbetrieben, die heute auf eine Jahrhunderte lange Tradition zurückblicken. Anno 1040 verlieh der Freisinger Bischof dem bayrischen Kloster Weihenstephan das Brau- und Schankrecht. Weihenstephan ist heute die älteste noch bestehende Brauerei.

Die Teilnehmer der Kulinarischen Themenführung können sich am Ende also getrost als wahre Bierexperten bezeichnen. Und weil so viele neue Erkenntnisse hungrig und durstig machen, gibt es zum Abschluss natürlich ein gepflegtes Bier – und einen Bresskopp-Weck. Weitere Informationen  erhalten Interessierte in der Tourist-Information unter den Telefonnummern 06051/830-300 und 06051/830-301.


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