Veritas AG: Grüne lehnen Verkauf an Investor ab

Gelnhausen
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Am 5.3. haben sich die Gelnhäuser Grünen in ihrer Mitgliederversammlung mit dem in Schieflage geratenen Traditionsunternehmen Veritas AG beschäftigt.



Dabei wurde nicht nur mit einzelnen Mitarbeitern gesprochen, sondern durch den Vorstand des Ortsverbandes auch Kontakt zu den Eigentümern aufgenommen, um sich über die aktuelle Lage zu informieren. "Sicher kommt ein so großes Unternehmen nicht nur durch ein Problem in schwieriges Fahrwasser. Auch bei der Veritas AG ist es eine Gemengelage von vielen Faktoren, die zur aktuell schwierigen Lage geführt haben. Als erstes ist es der Dieselskandal, hausgemacht von der Deutschen Automobilindustrie, unter welcher nun der Zulieferer unverschuldet leidet. Weitere Punkte sind neben dem sowieso ruinösen Geschäften mit der Automobilindustrie, die Einführung eines neuen ERP-Systems, welches schon viele Unternehmen aus dem Tritt gebracht hat und das traditionelle Festhalten an vielen Arbeitsplätzen am Fertigungsstandort Gelnhausen, welche auf Grund des Kostendrucks schon früher hätte verlagert werden müssen, vielleicht ein Fehler des Managements. Sicherlich haben die Mitarbeiter seit Jahren durch Verzicht ihren Beitrag geleistet und der begonnene Stellenabbau in Gelnhausen wurde so sozialverträglich wie möglich durchgeführt. Ein weiterer Stellenabbau am Standort Gelnhausen in den kommenden drei Jahren ist schmerzlich aber vermutlich unumgänglich, um den Standort Gelnhausen zu sichern", heißt es in einer Pressemitteilung.

Und weiter: "Wir Grünen unterstützen den Betriebsrat, welcher die Forderungen des geplanten zukünftigen Investors ablehnt. Dem grünen Vorstand wurde von den Eigentümern versichert, man habe das Tal durchschritten und sei auf dem richtigen Weg, um wieder in die Gewinnzone zu kommen. Wohl kaum ist es angemessen, eine Firma, welche nun ca. 170 Jahre erfolgreich war, an ein paar Jahren, welche nicht so gut gelaufen sind, fest zu machen. An dem aktuellen Dissens mit den Banken haben die kommunalen Politiker wenig Möglichkeiten der Einflussnahme, aber Zusagen für zukünftige Bürgschaften könnten an den Verbleib der Aktien in Familienhand gebunden werden, was ein klares Signal an die Banken wäre. Sicherlich hat ein amerikanischer Investor wenig Interesse an den Werten und der Verbundenheit der Firma Veritas AG mit den Bürgern in Gelnhausen, sicher hingegen bürgen die seit über 100 Jahre gewachsene Verflechtung der Eigentümerfamilie mit unserer Heimat dafür, dass dieses Unternehmen uns noch lange erhalten bleibt. Im Interesse der ganzen Region rund um Gelnhausen fordern wir Gelnhäuser Grüne, den geplanten Verkauf an einen ortsfremden Investor Abstand zu nehmen. Wichtig erscheint uns eine Verbesserung der Zukunftsperspektiven für die Veritas AG in Gelnhausen, schließlich hängt gut jeder zehnte Arbeitsplatz in unserer Heimat an diesem Unternehmen."


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