Fahrradfreundlichkeit: "People for Future" sehen Nachholbedarf

Gelnhausen
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„Zuletzt hielt ich eine Postkarte in der Hand. Sie zeigte einen traurigen, gebeutelten Planeten Erde, neben ihm schwebte ein Virus. ‚Danke für die Pause‘ sagte die Erde. Darauf antwortete das Virus: ‚Glaubst du, sie haben es begriffen?‘“, berichtet Andreas Hlasseck, Sprecher der People for Future Gelnhausen.



Einmal mehr werde ihm bewusst, wie eindimensional über die Coronakrise berichtet und gesprochen wird. Wie können Infektionsketten unterbrochen und die Wirtschaft wieder ankurbelt werden, seien die einzigen Fragen, die breit diskutiert werden. Fragen nach den Ursachen der aktuellen Krise (und vieler weiterer) sowie die Frage, wie Gesellschaft, wie auch Gelnhausen widerstands- und zukunftsfähig werden kann, blieben außen vor.

Die People for Future Gelnhausen sehen in Punkto Fahrradfreundlichkeit großen Nachholbedarf in Gelnhausen und werden von nun an einen Fokus auf den Sektor Mobilität legen. „Das Straßenverkehrsnetz in Gelnhausen ist, vorsichtig ausgedrückt, äußerst autofreundlich“ stellt Marjorie Vannieu, Co-Initiatorin der People for Future Gelnhausen fest. Dies führe zu vielen negativen Folgewirkungen auf die Stadtqualität. Weiter führt sie aus: „Zu Fuß gehende sowie Radfahrende fühlen sich unsicher. Lärm- und Schadstoffemissionen mindern die Luftqualität. Die Instandhaltung von Straßen verschlingen Unmengen an Steuergeldern. Es werden wertvolle Flächen verschwendet, die den Bürgerrinnen und Bürgern, dem Natur- und Umweltschutz oder der Anpassung an die Folgen der Klimaerhitzung dienen könnten. Zudem führt Bewegungsmangel zu zahlreichen Erkrankungen, die das Gesundheitssystem belasten. Und nicht zuletzt bedeuten mehr Stickoxide und Feinstäube in der Luft mehr Tote infolge einer Coronainfektion.“

Handlungsdruck sei also ausreichend vorhanden, und auch die Bevölkerung wisse Politik und Verwaltung hinter sich. 73 % aller Hessen wünschen sich mehr Radwege, auch auf Kosten von Fahrspuren für Autos. Dies sei ein eindeutiges Signal an die Entscheider der hessischen Kommunen, den Ausbau des Radverkehrs voranzutreiben. Vor dieser Entwicklung die Augen zu verschließen könne sich niemand mehr erlauben. „Aus diesem Grund haben wir eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die ehrenamtlich einen Beitrag für nachhaltige Mobilität in Gelnhausen leisten möchte. Sicher gibt es in Politik und Verwaltung viele, die sich für eine Verbesserung des Radverkehrs und für neue Mobilitätskonzepte einsetzen wollen. Wir stärken ihnen den Rücken.“, so Harald Geib, Leiter der neu gegründeten Arbeitsgruppe Mobilität.

Die Mobilitätsherausforderungen können von Kommune zu Kommune höchst unterschiedlich sein. Die bundesweite Umfrage „ADFC-Fahrradklima-Test“ ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern die Beurteilung des Radklimas in ihren Städten und Gemeinden. „Wir freuen uns, wenn aus Gelnhausen viele Menschen mitmachen. Jede Stimme zählt.“ wirbt Heike Winterstein, Mitglied der AG Mobilität und Vorstandsmitglied des BUND Gelnhausen, für die Umfrage. Unter dem Stichwort #radklima ist die Umfrage leicht im Internet zu finden.


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