Kulturelle Bildung für die Kleinsten

Gelnhausen
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Filmbildung in der Kita wird nun an mehreren Standorten in Hessen ermöglicht: Ausgesucht wurden drei Kitas, die kulturelle Bildung mit ihren Kindern leben wollen.

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Das Team der Kindertagesstätte „Abenteuerland“ in der Kinzigstraße in Gelnhausen hat sich erfolgreich beworben und so konnte kürzlich zum Auftakt des Projektes der erste Fortbildungstag in der Kita stattfinden.

Im Rahmen des Modellprojekts „KIKI – Kinder & Kino und der BEP“ von DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) entwickelt die Kita „Abenteuerland“ nun gemeinsam mit der Familie Schneevogl vom Kino Gelnhausen kindgerechte Angebote für die Kinderbetreuungseinrichtung vor Ort. Im Alltag des 21. Jahrhunderts sind bewegte Bilder allgegenwärtig. Filme bereichern das Leben der Kinder; sie regen sie an, mit Licht und Schatten, mit Farben und Formen zu experimentieren, Geschichten zu erfinden und sich neuen Welten zu nähern. Bei Besuchen im Kino oder Museum erweitern sich Horizont und Aktionsradius der Kinder: So erobern sie die Welt. Auf diesen Erkenntnissen baut das Modellprojekt „KIKI“ des DFF auf und will die kindlichen Erfahrungen vertiefen. Seit 2013 hat es gemeinsam mit seiner Partner-Kita „Grüne Soße“ des Sozialpädagogischen Vereins zur familienergänzenden Erziehung e.V. (SozPäd e.V.) die Erfahrung gemacht, wie wertvoll es ist, Film in alle Bildungsprozesse der Kinder einzubeziehen.

Die städtische Kindertagesstätte „Abenteuerland“ Gelnhausen konnte sich erfolgreich für die Teilnahme am Projekt bewerben und startet nun als eine von drei Partner-Kitas in die Zusammenarbeit. Als erster Schritt fand bereits ein Fortbildungstag statt, außerdem wird natürlich das örtliche Kino besucht und erkundet. Das DFF begleitet Kita und Kino anschließend zwei Jahre lang dabei, ko-konstruktiv Strategien und Konzepte kultureller Bildung mit dem Schwerpunkt Film zu entwickeln und umzusetzen und sich mit dem lokalen Kino zu vernetzen. „Ich freue mich sehr, dass die Bewerbung der Kita Abenteuerland erfolgreich war und wir neben einer Kita in Frankfurt und einer Einrichtung in Fulda in den Genuss dieses innovativen Modellprojektes kommen. Wir ermöglichen unserem Nachwuchs damit, schon im frühen Kindesalter spielerisch die Basis für die Bildung einer eigenen Medienkompetenz zu entwickeln“, zeigte sich Gelnhausens Bürgermeister Daniel Christian Glöckner begeistert vom Projektstart. „Es ist toll, dass wir vor Ort noch ein familiengeführtes Kinounternehmen haben, das sich erneut auch bei diesem Projekt aktiv ins städtische Leben einbringt“, dankte der Bürgermeister der Familie Schneevogl für ihr Engagement und die Unterstützung. „Kulturelle Bildung ist ein wichtiger Teil des pädagogischen Handels im Kindergartenalltag.  Die Mädchen und Jungen sind bei diesem innovativen Modellprojekt Akteure, die sich das Thema aktiv erschließen. Dank der Unterstützung der Familie Schneevogl geschieht das mit deren Fachkompetenz an einem spannenden Kulturort – dem Kino“, freut sich auch Heike Schmidt, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung, Familie und Seniorenarbeit der Stadt Gelnhausen über die Aufnahme in das Projekt.

Wegen der Corona-Krise hatte sich der Projektstart auch in Gelnhausen verzögert. Umso mehr freuten sich nun Stefanie Oppermann, die stellvertretende Leitung der Kita Abenteuerland, und ihr 14-köpfiges Team über den jetzt erfolgten Auftakt mit Hannah Schreier und Simona Trolio vom DFF sowie Bettina Marsden, Teamleitung und pädagogische Fachkraft beim Verein „Grüne Soße“. Neben Erzieherinnen und Praktikantinnen nimmt auch Vanessa Schneevogl vom Kino Gelnhausen an der Fortbildung teil. „Ich freue mich sehr, dass wir dabei sein dürfen und bin schon sehr gespannt, wie das Projekt läuft“, sagte sie. 

„Die in dem Projekt zu vermittelnden Fortbildungskompetenzen können aus meiner Sicht kulturelle Teilhabe im frühkindlichen Bereich, soziale Chancengleichheit und Stärkung der Kinderrechte auf Bildung und Teilhabe befördern. Es stärkt die Kinder hinsichtlich Selbstwirksamkeit, demokratischem Handeln, Resilienz, Toleranz sowie Kommunikations- und Ausdrucksmöglichkeiten. Wir werden den Verlauf der Modellstandorte evaluieren und sind gespannt, was konkret vor Ort in der Zusammenarbeit zwischen Kitas und zum Beispiel auch mit kommunalen Kinos, an Potential für eine qualitätsvoll gestaltete kreative Bildung entsteht. Kulturelle Bildung kann so in besonderer Weise dazu beitragen, einen nachhaltig und wirkungsvollen Beitrag für eine qualitätsvolle frühkindliche Bildung zu erreichen“, unterstrich Sozialminister Kai Klose die Bedeutung des Projektes für die frühkindliche Bildung. „Ich freue mich sehr, dass die seit Jahren wachsende Expertise des DFF in der frühkindlichen kulturellen Bildung nun in ein erstes Projekt mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration einfließen wird. Mit ‚KIKI – Kinder & Kino und der BEP‘“, können nun noch mehr Kinder in Hessen an Kultur, am kulturellen Erbe Film und an der Institution Kino teilhaben,“ sagte Ellen Harrington, Direktorin des DFF.

Im Fokus des Projekts steht die Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte, die Entwicklung von Handlungskonzepten, um Bildungsprozesse in der Beschäftigung mit Film in den Kitas zu stärken, und der Aufbau von Partnerschaften mit den regionalen Kinos -  selbstverständlich unter Einbeziehung der Eltern. Die teilnehmenden Kitas entdecken das Kino als niederschwelligen Kulturort und erarbeiten Möglichkeiten, die Kunstform Film mit den Kindern und ihren Familien zu erleben. So ist laut Informationen aus dem hessischen Sozialministerium gerade der Experimentalfilm für Kinder ab vier Jahren gut geeignet, da er häufig mit Farben und Formen spielt und das Bild auf besondere Weise mit Ton und Musik verknüpft, also alle Künste verbindet. Das Konzept orientiert sich an der Praxis: Die Kinder beschäftigen sich in der Kita – wie sonst mit Büchern – auch mit Fotoapparaten und Tablets (etwa zum Erstellen von Trickfilmen) und lernen historische Medien, wie Laterna Magica oder Camera Obscura, sowie den Ort Kino kennen. Dabei eignen sie sich selbstbestimmt das Medium Film an. So erwerben sie Medienkompetenz und erweitern ihre Ausdrucksfähigkeit. Das Prinzip dabei ist inklusiv, es nimmt alle Kinder mit, unabhängig von der Ausprägung ihrer Neigungen und Fähigkeiten. Das Modellprojekt begleitet und fördert die drei hessischen Kindertageseinrichtungen über einen Zeitraum von drei Jahren bis Oktober 2022. Es verbindet die Expertise pädagogischer Fachkräfte und Filmvermittler/innen, die in interdisziplinären Teams die Fortbildungstage gemeinsam durchführen.

Foto: Das Team vom Abenteuerland (vorne) mit der Familie Schneevogl (oben links) sowie den Vertreterinnen vom DFF und dem Verein „Grüne Soße“ (rechts oben).


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