Wenn am Dienstag, den 17. November die Dunkelheit einsetzt, lohnt sich ein Blick auf die Marienkirche in Gelnhausen ganz besonders. Denn an diesem Tag wird das besondere Wahrzeichen der Stadt in lilafarbenem Licht erstrahlen. Auf Initiative des Perinatalzentrums an den Main-Kinzig-Kliniken in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Marienkirche Gelnhausen beteiligt sich die Barbarossastadt damit an der weltweiten Aktion „Purple for Preemies“.
Diese Aktion stellt ein besonderes Ereignis dar, um die Öffentlichkeit für die Situation der Frühgeborenen und ihrer Familien zu sensibilisieren. Weltweit werden bedeutende Gebäude und Naturdenkmäler in Lila – der Farbe der Frühgeborenen – angestrahlt. Das lilafarbene Licht zieht sich somit wie ein langes Band rund um den Globus. „Wir freuen uns, dass auch wir uns in diesem Jahr wieder an dieser solidarischen Aktion beteiligen können“, so Dr. Manuel Wilhelm, Oberarzt der Kinderklinik und leitender Neonatologe am Perinatalzentrum, dem es gelungen ist, die eindrucksvolle Marienkirche hierfür zu gewinnen. Ein besonderer Dank gilt auch Florian Weber von der Firma sevendays, der das prächtige Bauwerk farbenfroh in Szene setzen wird, sowie den Stadtwerken Gelnhausen für die Kooperation.
Die Evangelische Kirchengemeinde Marienkirche Gelnhausen unterstützt die Beleuchtungsaktion im Rahmen des Welt-Frühgeborenen-Tages von ganzem Herzen. „Es stand für den Kirchenvorstand außer Frage, die Marienkirche als herausragendes Gebäude in Gelnhausen und als nationales Kulturdenkmal für diese Aktion zur Verfügung zu stellen“, schildert Pfarrer Rainer Schomburg die Bereitschaft in der Kirchengemeinde. „Die Würde des Menschen und insbesondere der zu früh geborenen Kinder ist für Christen ein hohes Gut und unbedingt zu schützen und zu achten. Schon im neuen Testament wird erzählt, wie Jesus die Kinder in die Mitte stellte und sie segnete“, so der Pfarrer. Er hofft, dass die violett angestrahlte Kirche von vielen Menschen wahrgenommen wird und so auf die gefährdete Situation der Frühgeborenen hingewiesen wird. „Wir sind unendlich dankbar für das, was Ärztinnen und Ärzte zusammen mit dem Pflegepersonal für den Lebensschutz in diesen kritischen Momenten vollbringen.“
Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation kann das inzwischen schon traditionelle Familienfest in den Räumlichkeiten der Main-Kinzig-Kliniken leider nicht stattfinden, wie Dr. Wilhelm und das gesamte Team sehr bedauern. Dennoch soll am „Frühchentag“ verdeutlicht werden, dass hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse dieser Kinder innerhalb des deutschen Gesundheitssystems erheblicher Handlungsbedarf besteht. In Deutschland erblicken jährlich rund 60.000 Babies vorzeitig das Licht der Welt, so Dr. Wilhelm: „Es gibt noch viel zu tun, was die Strukturen angeht. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, die Frühgeborenenversorgung auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.“
Die Aktion findet auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Landrat Thorsten Stolz (SPD) statt, der die hohe Bedeutung der Frühgeborenenversorgung im Kreis betont. Die Früh- und Neugeborenen-Intensivstation wird aktuell umgebaut, deutlich erweitert und auf den modernsten Stand der Technik gebracht. „Diese Erweiterung im Sinne der Kinder und ihrer Eltern ist dem Main-Kinzig-Kreis als Träger der Kliniken eine absolute Herzensangelegenheit“, so der Landrat. Gemeinsam mit Pfarrer Schomburg und Dr. Wilhelm lädt er herzlich dazu ein, sich am kommenden Dienstag die nächtlich lilafarbene Außenfassade der Marienkirche anzuschauen und damit ein Zeichen der Verbundenheit um den Erdball zu schicken.
Foto (von links): Pfarrer Rainer Schomburg, Oberarzt Dr. Manuel Wilhelm, Landrat Thorsten Stolz.
