Stadthalle: Neue Erkenntnisse müssen auf den Tisch

Gelnhausen
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"Alle warten sehnsüchtig darauf, dass es wieder losgeht. Allein, uns fehlt der Veranstaltungsort".



So beschreibt Yannick Dudene, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Gelnhäuser Stadtparlament, die derzeitige Situation. Noch immer gebe es keinen nennenswerten Fortschritt in Sachen Stadthalle Gelnhausen. Eine funktionierende Stadthalle sei aber, wie die Hallen in den Stadtteilen, für die Infrastruktur einer Stadt unverzichtbar, ergänzt SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Fraktionsgeschäftsführerin Susanne Turlach. Die Gelnhäuser Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fordern deshalb die Stadtverwaltung auf, die Stadtverordnetenversammlung über offensichtlich vorhandene neueste Erkenntnisse schnellstmöglich zu informieren.

Schließlich, so Susanne Turlach weiter, sei im Fall der Stadthalle die SPD-Fraktion gewesen, die nach der Begutachtung unter fachkundiger Begleitung eines Statikbüros im Februar 2020 beantragt habe, dass die Kosten verschiedener alternativer Lösungen gegenübergestellt werden. Dieser Antrag sei zusammen mit den Grünen und der FDP am 2. September 2020 verabschiedet und damit auf den Weg gebracht worden. Die Gelnhäuser Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten zeigen sich deshalb verwundert über die jüngste Pressemitteilung der CDU, die seinerzeit noch nicht einmal an der Begehung teilgenommen hat. Um den tatsächlichen Sanierungsbedarf der Stadthalle festzustellen, sei ein Statiker zwar notwendig, aber allein nicht ausreichend. Aus diesem Grund habe der Schwerpunkt des Beschlusses darauf gelegen, von einem qualifizierten Architekturbüro den tatsächlichen Sanierungsbedarf der Immobilie ermitteln zu lassen und dabei unterschiedliche Kostenvarianten gegenüberzustellen. Letztendlich müsse auch geklärt werden, ob das Objekt zu einem akzeptablen Kostenaufwand saniert werden könne.

Denn erst nach Vorliegen dieser Ergebnisse sei es den Stadtverordneten möglich, eine Entscheidung über die Frage zu treffen, ob die jetzige Halle sanierungsfähig sei oder ob ein Neubau erforderlich sein werde. Das seien die eigentlichen Fragen, die geklärt werden müssten. Nun gebe es wohl ein Gutachten zur Stadthalle, das dem bisherigen Magistrat im April 2021 zur Kenntnis gegeben wurde und das Ende Juni 2021 im neuen Magistrat behandelt werden solle. Dieses müsse unverzüglich den Stadtverordneten zur Verfügung gestellt werden, fordern die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. „Die Stadthalle ist am 1. Juli 2021 bereits seit zwei Jahren sanierungsbedingt geschlossen und wir hoffen sehr, dass die Zeit, in der wegen der Pandemie keine Veranstaltungen stattfinden konnten, intensiv genutzt wurde, diesen Zustand so schnell wie möglich zu beenden“, sind sich Yannick Dudene und Susanne Turlach einig. „Wir sind mit dem geplanten Ablauf der weiteren Behandlung nicht einverstanden“, so die beiden SPD-Stadtverordneten. „Aufgrund der Komplexität der Fragestellung glauben wir nicht daran, dass der Magistrat in einer einzigen Sitzung zu einer Beschlussempfehlung für die Stadtverordnetenversammlung gelangen wird. Wenn die Stadtverordneten dann die Empfehlung möglicherweise erst im Zuge der Haushaltsberatungen im Herbst erfahren und aller Wahrscheinlichkeit nach Erörterungsbedarf besteht, verlieren wir wieder wertvolle Zeit. Deshalb setzen wir uns dafür ein, das Gutachten ohne weitere Verzögerung an die Stadtverordneten zu geben.“

"Die Gelnhäuser Vereine warten dringend darauf, dass es endlich einen sichtbaren Fortschritt nicht nur in der Planung, sondern einen Baufortschritt gibt", ergänzt Yannick Dudene, der auch Vorsitzender des Geselligkeitsvereins "Die Schelme" ist. "Wenn die Corona-Pandemie durch die fortschreitenden Impfungen und die Testungen hoffentlich soweit im Griff ist, dass wir unsere Veranstaltungen wieder planen können, brauchen wir eine funktionierende Stadthalle. Zu einem Gemeinwesen gehört auch, dass die Stadtgesellschaft zusammen feiern kann. Noch sind wir eine Stadt mit einem funktionierenden Gemeinwesen. Damit das so bleibt, dafür braucht es Räume." Diese Räume, ergänzt Susanne Turlach, würden genauso in den Stadtteilen, insbesondere in Roth, Hailer und Haitz, benötigt. Auch hier müssten zeitnah die Ergebnisse der Überprüfungen vorgelegt werden, damit diese Hallen künftig wieder ganzjährig genutzt werden können.

Auch das Veranstaltungsprogramm der Stadt, so Susanne Turlach, habe eine treue und begeisterte Fangemeinde. Die Stadthalle sei insbesondere zu Theateraufführungen immer rappelvoll gewesen. " Viele Menschen warten sehnsüchtig darauf, dass es wieder losgeht. Deshalb müssen auch alle, die Verantwortung tragen, in der Verwaltung und den politischen Gremien, jetzt zügig dafür Sorge tragen, dass sämtliche Veranstaltungsorte in der Kernstadt und den Stadtteilen wieder zur Verfügung stehen. Wir alle vermissen unsere gewachsene Veranstaltungskultur", so Susanne Turlach und Yannick Dudene.


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