Radverkehr im Fokus: 80 Maßnahmen identifiziert

Gelnhausen
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In sieben Befahrungen hat die AG Mobilität der Gelnhäuser People for Future (P4F) gemeinsam mit der ADFC-Ortsgruppe im Herbst 2020 ca. 80 Maßnahmen identifiziert, für die nach Ihrer Ansicht überwiegend kurzfristig Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit von RadfahrerInnen in Gelnhausen besteht.



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Der von Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner (FDP) angeregte Runde Tisch zu diesem Thema kam wegen der Corona-Beschränkungen nicht zustande. Stattdessen gab es im Vorfeld der Kommunalwahlen mit den Parteien Gespräche, die zu einem Konsens in der Stadtverordnetenversammlung führten. Der Maßnahmenkatalog wurde in einem überparteilichen Antrag voll umfänglich unterstützt.

Da etwa ein Drittel der Maßnahmen Veränderungen am Fernradweg R 3 betreffen, hat die Gruppe den Radverkehrsbeauftragten für den Main-Kinzig-Kreis bei HessenMobil kontaktiert, der seine Unterstützung signalisierte. Daraufhin kam es Mitte April zu einem ersten Gespräch mit Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner (FDP), dem Leiter des Ordnungsamtes Bastian Metzler und Vertretern des Bauamts der Barbarossastadt sowie Andreas Hlasseck und Harald Geib von P4F. Zunächst wurden die Maßnahmen an der Route des R 3 besprochen und von der Stadt die Erweiterung der „Tempo 30-Zone" für den gesamten Uferweg sowie die Verbindungsstraße Haitz-Höchst zugesagt. Ob Lohmühlen- und Bollenweg als Fahrradzone ausgewiesen werden können, soll geprüft werden. Auch bestätigte die Stadt, auszuloten, wie der R 3 über den Parkplatz Bleiche hinaus, entlang der Kinzig bis nach Roth verlegt werden kann. Hierfür hat die Stadt bereits eine Fläche im Bereich westlich der Bahnlinie nach Büdingen erworben. Die Radwegesituation entlang der Barbarossastraße zwischen Himmelauer Mühle und Am Solbad soll überprüft werden, während die Maßnahmen entlang der Frankfurter Straße mit Hessen mobil koordiniert werden müssen.

Notwendige, vereinzelte Bordsteinabsenkungen auf der Strecke wurden zwischenzeitlich von der Stadt Gelnhausen umgesetzt. Die ursprünglich nahe der Zehntscheune aufgestellten Fahrradgaragen mit Ladestationen werden, wie auch von der AG gefordert, an die Einfahrt zur Müllerwiese/Im Ziegelhaus versetzt, die anderen Fahrradboxen wurden nahe dem Triangulum/Busbahnhof aufgebaut. Die AG wies die Stadt auf preiswerte Möglichkeiten für Rotmarkierungen von Fahrradquerungen hin und erhielt die Zusage, dass auch erforderliche Beschilderungen „Radfahrer kreuzen" angebracht werden.

In einem zweiten Gespräch Ende Mai wurden die Maßnahmen abseits des Fernradweges gemeinsam fortgesetzt. Harald Geib berichtet wie folgt darüber: „Zunächst wurde vereinbart, dass der ADFC zu der jährlich stattfindenden Verkehrsschau eingeladen wird. Die Radwegeführung an der Bushaltestelle in Hailer ist bereits im Herbst verbessert und zuletzt auch die Einfahrt An der Burgmühle für RadfahrInnen verbreitert worden. Bei mehreren Maßnahmen verwies die Stadt jedoch auf die Zuständigkeit des Baulastträgers Hessen mobil oder auf anstehende Baumaßnahmen rund um das Joh-Areal bzw. die geplanten Baumaßnahmen der Deutsche Bahn AG. Bordsteinabsenkungen am Kleinbahnweg in Meerholz/Hailer wurden aber bereits veranlasst, geprüft wird noch die Reduzierung und Verbreiterung der Drängelgitter Am Viadukt, so dass auch Fahrräder mit Anhänger diese passieren können.“

Ende Juni trafen sich die Vertreter von Stadt und P4F auf dem Bahnhofsvorplatz erneut zu einem Ortstermin, um sich die Einbahnstraßenproblematik für Radfahrende vor Augen zu führen und Lösungen dafür zu suchen. Ebenso wurde die Radfahrsituation in der Altenhaßlauer Straße zwischen Bahnunterführung und Kreuzung in Augenschein genommen, um sich die dortige Gefahrensituation zu vergegenwärtigen.

„Zusammengefasst waren es sachliche und konstruktive Gespräche, die vereinzelt schon zu Verbesserungen für die Radfahrenden geführt haben. Da in den vergangenen Jahrzehnten dem KFZ meist Vorfahrt gegeben wurde, gibt es jedoch noch viel zu tun. Verkehrsforschende sprechen in diesem Zusammenhang vom induzierten Verkehr. So wie jeder PKW-Stellplatz und jede KFZ-Straße ressourcen- und energieintensiven Verkehr erzeugt, so erzeugen auch Radstellplätze und Radwege ressourcenschonende und klimafreundliche Mobilität. Nicht nur die Nachfrage, sondern auch das Angebot bestimmen die Musik im Straßenverkehr, und damit auch über die Lebensqualität in unserer Stadt“ konstatiert Hlasseck.

„Losgelöst von der P4F-Initiative wurden von der Stadt im Rahmen unserer kontinuierlichen Erneuerungs- und Unterhaltungsarbeiten an den Fahrradwegen, Maßnahmen zur Verbesserung der Rad-Infrastruktur umgesetzt. Vor kurzem haben wir eine 100 Meter lange neue Fahrbahndecke des R 3 im Bereich des Bahnübergangs von Roth kommend zur Straße Am Galgenfeld, sowie eine neue 650 Meter lange Fahrbahndecke in Meerholz zum R 3 vom Bruchweg ab Anglerheim bis zur Kinzigbrücke erneuert. Man kann nicht alles von heute auf morgen, aber in kleinen Schritten bekommen wird das hin – dabei setze ich auch auf die Stadtverordneten, die im Haushalt die Mittel genehmigen müssen. Wir planen weitere Maßnahmen für die nächsten Jahre, um Gelnhausen zu einer fahrradfreundlichen Stadt umzubauen“, freut sich Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner.


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