60 Jahre Amnesty International

Gelnhausen
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60 Jahre Amnesty International - aus diesem Anlass präsentiert die Amnesty-Gruppe in Gelnhausen in großem Format auf dem Obermarkt eine Freiluftausstellung, die in eindrucksvollen Bildern und Texten AMNESTY INTERNATIONAL vorstellt:



„WER WIR SIND - WIE WIR ARBEITEN - WAS WIR ZUSAMMEN ERREICHEN“. Die offizielle Eröffnung am Obermarkt in Gelnhausen findet am Sonntag, den 05. September um 15.00 Uhr statt. Es wird Redebeiträge des Bürgermeisters von Gelnhausen Daniel Glöckner, der Fridays for Future-Aktivistin Clara vom Endt sowie des Generalsekretärs der deutschen Sektion von Amnesty International in Berlin, Markus N. Beeko geben. Für die Musikbegleitung sorgen Mrs. Linda & Mr. Hell, bekannt als feste Größen der Bluesszene Rhein-Main. Der Weltladen Gelnhausen verkauft Getränke. Teilnehmer an der Veranstaltung sind verpflichtet, sich an die aktuell gültigen Corona-Regeln zu halten. Die Ausstellung bleibt bis zum 26. September installiert und ist in diesem Zeitraum frei zugänglich. Sie eignet sich auch gut als außerschulischer Lernort, dessen Besuch z.B. von Lehrpersonen in Unterrichtsmodule integriert werden kann.

Ein Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Organisation zeigt eindrücklich, wie aus kleinen Aktivitäten große Bewegungen entstehen können.

Am Anfang stand zunächst ein wenig spektakuläres Ereignis:

1961 –zu Zeiten der Militärdiktatur in Portugal – stießen zwei Studenten in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Sie wurden daraufhin festgenommen und zu mehreren Jahren Gefängnisstrafe verurteilt.

Was darauf folgte war in seiner Wirkung überwältigend:

Als der britische Anwalt Peter Benenson von dem Vorfall Kenntnis erhielt, blieb er nicht tatenlos und erhob im „Observer“ in einem Zeitungsartikel mit dem Titel „The Forgotten Prisoners“ seine Stimme für die politischen Gefangenen weltweit und rief dazu auf, mit Appellschreiben deren Freilassung zu fordern.

Er war sich sicher:

„Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen“

Der „Appeal for Amnesty“ wurde in dreißig Zeitungen nachgedruckt und von über tausend Menschen gelesen. Eine Welle der Solidarität kam so in Bewegung und wurde zur Geburtsstunde von Amnesty International. Wenig später erfolgte die Gründung der deutschen Amnesty Sektion u.a. von Carola Stern und Gerd Ruge. In diesen ersten Jahren verstand sich Amnesty hauptsächlich als Gefangenen-Hilfsorganisation und setzte sich für mehrere „Gewissensgefangene“ ein.

Seit 1973 betätigt sich Amnesty in sog. Eilaktionen (Urgent Actions) immer dann, wenn Menschen willkürliche Verhaftungen erfahren oder ihnen Ermordung, Folter und Hinrichtung drohen. Durch öffentlichen Druck auf die verantwortlichen Stellen konnten so über die Jahre viele Menschen gerettet werden. Etwa ein Drittel der Urgent Actions führt zu positiven Ergebnissen.

1977 erhielt Amnesty den Friedensnobelpreis.

Heute ist Amnesty International die größte unabhängige Menschenrechtsorganisation der Welt, die sich in über 150 Ländern für die Durchsetzung der Menschenrechte auf verschiedensten Ebenen und in vielfältigen Aktionsformen engagiert. Von zentraler Bedeutung im Vorfeld der Durchführung von Kampagnen und Aktivitäten jeder Art ist die genaue Recherche von Menschenrechtsverletzungen weltweit vor Ort durch die von Amnesty entsandten Researcher sowie die Analyse und mehrfache Überprüfung von ermittelten Fakten.

Dabei finanziert sich AI ausschließlich über Spendengelder und Mitgliedsbeiträge, um unabhängig von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen zu bleiben.

Die deutsche Sektion hat ihren Vereinssitz in Berlin. Dort koordinieren die hauptamtlichen Mitarbeiter die bundesweite Arbeit der Organisation und setzen sich gemeinsam mit den über 600 ehrenamtlichen Gruppen in Deutschland auf verschiedensten Ebenen für die Erreichung der Vereinsziele ein. In Anbetracht der in vielen Teilen der Welt immer noch defizitären humanitären Lage wird nach dem 60. Jahrestag der Menschenrechtsorganisation dieses Engagement auch weiterhin sehr notwendig sein, damit in ferner Zukunft, so die Hoffnung, alle Menschen ihre Rechte in Freiheit genießen können. Im Internet sind Informationen zu Amnesty Deutschland unter https://www.amnesty.de und zur Gruppe Gelnhausen unter https://amnesty-gelnhausen.de zu finden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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