Gelnhausen und Kautschuk: Lange Geschichte mit vielen Facetten

Gelnhausen
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Ohne Gummi würde die Weltindustrie stillstehen. Und auch Gelnhausen würde heute anders aussehen ohne die Gummiindustrie, die hier seit 1876 ansässig ist.

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Welche Rolle hat die Faire Stadt Gelnhausen gespielt? Den Ursprung legte der Fabrikant Carl Eduard Bergeon, als er seine in Frankfurt gegründete „Fabrik technischer und chirurgischer Gummiwaaren“ in die ehemalige Papiermühle an der Kinzig nach Gelnhausen verlegte. Diese ist heute als Veritas AG, mit weltweiten Verbindungen, bekannt. Weitere Firmen folgten. In der Stadt ist auch die Fachschule Kautschuk- und Kunststofftechnik angesiedelt.

40 % des Gummis weltweit ist Naturkautschuk. Er wird von Menschen gewonnen, die dafür tagtäglich vor dem Morgengrauen Bäume anritzen und den Saft der Gummibäume auffangen und weiterverarbeiten. Unter welchen Bedingungen findet diese Arbeit statt? Welche Umstände ermöglichen die Gewinnung von Kautschuk in so großem Ausmaß, dass der weltweit riesige Bedarf gedeckt werden kann? Wer trägt die teils versteckten Kosten?

Bei der Rundfahrt entlang der Gelnhäuser Gummi-Produktionsstätten wird die wechselvolle Geschichte der Kautschukgewinnung und -verarbeitung dargestellt. Von dem Kautschukboom im Amazonasgebiet über den britischen und französischen Plantagenanbau in Südostasien bis zur Herstellung von synthetischem Kautschuk und dessen Bedeutung in der Kriegsführung des 2. Weltkriegs wird die Rolle Gelnhausens innerhalb der globalen Entwicklungen beleuchtet.

Nach einem Blick auf die aktuellen Entwicklungen wird der Beitrag erörtert, den „Fairer Kautschuk“ für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Primärerzeugern des Gummis und für eine umweltschonende Produktion leisten kann. Exemplarisch werden Produkte aus „Fairem Kautschuk“ vorgestellt, die es im Weltladen Gelnhausen zu kaufen gibt, womit sich der Kreis schließt.

Die Rundfahrt von ca. 5 km Länge mit 5-6 Stopps startet am Sonntag, 3. 10. 2021, 11 Uhr vor dem Main-Kinzig-Forum, Barbarossastr. 16-24, in Gelnhausen und endet nach etwa zwei Stunden vor dem Weltladen Gelnhausen, Langgasse 27. Die Teilnahme ist kostenfrei, der Weltladen Gelnhausen freut sich jedoch über eine Spende.


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