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Weiße Wolken auf Blau sind durch die Baumkronen ab und zu sichtbar und die Sonne zeichnet ihr Lichtspiele auf den  Waldboden. Rolf Böge vom Spessartbund Gelnhausen hat diesen Tag ausgewählt, um seine Markierungsarbeiten wieder einmal auszuüben. Er führt einen kleinen Rucksack mit Verpflegung und eine olivfarbene Leinentasche mit sich, gefüllt mit seinen Markierungswerkzeugen: Handsäge, Hammer, Zange, Bürste, Astschere, Wischtuch. Seine Ehefrau Marianne hat ihn mit dem Auto zum Ausgangspunkt der Wegstrecke gefahren.

Heute braucht sie ihn am Ende seiner Arbeit nicht wieder abholen, denn die aktuelle Tour endet in seinem Wohnort Lützelhausen. Er wird seine Markierungstätigkeiten für den Spessartbund – wie immer – still und hinter den Kulissen und ohne Öffentlichkeitsrummel ausführen. „Wir geben den Wegen keine neuen Namen, sondern markieren teilweise uralte Wege mit  fünf offiziellen Wanderzeichen, damit die Wanderer*innen ihre individuellen Wege und Ziele mit Unterstützung der Wanderkarte selbst finden können“, sagt Rolf Böge.

Für seine Markierungen stehen ihm fünf unterschiedliche Schilder oder Klebefolien des Spessartbundes mit roten Zeichen auf weißem Grund zu Verfügung, die er bei Bedarf in Aschaffenburg bestellt. Manchmal muss Rolf Böge auch kreativ sein und Schilder aufmalen oder sprühen. Auf schon ausgezeichneten Wegen werden beschädigte Schilder ersetzt, bestehende gereinigt oder frei geschnitten wenn Sträucher und Äste den Blick darauf verstellen.

Er ist rund 20 mal pro Jahr für mehrere Stunden – manchmal auf für ganze Tage – ehrenamtlich unterwegs und hat vom gesamten Wegenetz des Spessarts, das sich auf ca. 6600 km erstreckt ,116 km in der Region zwischen Gelnhausen, Günthersmühle, Eidengesäß, Lanzigen, Bieber Hirschbachtal und Frohnbügel zu pflegen. Damit ist er auch ein Grenzgänger zu Bayern und im Ausflugslokal „Frohnbügel“ kehrt er auch mal ein. Er verwendet für das Anbringen der Schilder Alunägel, die aber nicht ganz in das Holz eingeschlagen werden dürfen, „denn der Baum wächst und da muss Luft zwischen Rinde und Schild sein“, so Rolf Böge weiter. In seinem Revier markiert er nicht nur die Waldwege, sondern auch die hessischen Fernwanderwege: die Hessenwege 2, 9 und 11, den Waldenserweg und die Birkenhainer Straße.

Für seine ehrenamtliche Arbeit erhält er vom Spessartbund eine  Aufwandsentschädigung von 2,50 Euro pro Kilometer und ein Fahrtgeld von 0,30 Euro pro Kilometer, die er ab und zu auch an den gemeinnützigen Spessartbund zurück spendet, denn er hält die Organisation als Interessenvertretung für die Menschen und die Natur für wichtig. Seine Tätigkeit ist für Rolf Böge, der auch dem Vorstand der Ortsgruppe Gelnhausen des Spessartbund ist, keine Last; er liebt das Begehen der Wege im Einklang mit der Natur und dem Wetter. Kritisch sieht er, die heutige Überzeichnung mancher Kreuzungen und Wege im Spessart mit unterschiedlichen Wanderwegnamen, „die die Wanderinnen und Wanderer verwirren könnten“. Rolf Böge ist mit dem Markieren schon fünf Jahre „on Tour“.

Nach Angaben des für das Wegenetzt verantwortlichen Vorstandsmitgliedes des Spessartbund, Helmut Schuster, sind auf den 6.600 km jährlich rund 350 Markierer*innen und Helfer*innen im Einsatz, die zusammen 8.200 Stunden ehrenamtliche Leistungen erbringen. Sie werden in speziellen Seminaren und Tagungen für ihre Markierungsarbeiten geschult.

Foto: Markierungsarbeiten am ehemaligen Mittelpunkt der Europäischen Union bei Meerholz.

Foto: Rolf Böge beim Ersetzen eines beschädigten Schildes.


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