Schlüsselübergabe mit Symbolik

Gelnhausen
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Leere Räume, fleißige Handwerker und große Pläne: Noch keine drei Monate sind vergangen, seit die Beratungsstelle der Caritas aus der Holzgasse in den Herzbachweg 65 umgezogen ist.



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Seitdem laufen die Renovierungsarbeiten im ehemaligen Deutschordenshaus auf Hochtouren. Denn hier soll in Kürze das zentrale Pfarrbüro der neuen Pfarrei St. Raphael entstehen. Bei einem Besuch vor Ort blickten Vertreter*innen des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, Pfarrer Markus Günther und Verwaltungsleiterin Regina Saase auf die erlebnisreiche gemeinsame Zeit zurück. Robert Flörchinger, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, hatte außerdem den Hausschlüssel zur Holzgasse dabei, den er bei dieser Gelegenheit offiziell an die langjährigen Vermieter zurückgab.

Es ist ein kleiner und eher unauffälliger Schlüssel. Und doch sind viele Erinnerungen mit ihm verbunden: „19 Jahre habe ich diesen Schlüssel an meinem Schlüsselbund getragen“, verrät Flörchinger. Die Rückgabe beende nun ein langes und ereignisreiches Kapitel für den Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis. Dieses habe dabei schon kurz nach Kriegsende begonnen, als die Beratungsstelle in Gelnhausen die Arbeit aufnahm. Damals noch mit nur einem einzigen Mitarbeiter vor Ort. „Die Caritas ist immer mehr gewachsen“, erinnert sich auch Ingo Bischoff, Fachbereichsleiter für die Beratungsdienste des Caritas-Verbandes. Entsprechend größer wurde auch der Raumbedarf, was auch Regina Saase, Verwaltungsleiterin der Pfarrei St. Raphael, mit einem Schmunzeln bestätigt: „Es finden sich diverse Zusätze im Mietvertrag.“ Viele Räume sind dabei über lange Zeiten von beiden Seiten genutzt worden, und auch wenn es Angebote wie den „Miniclub“ so nicht mehr gibt: In den Raumplänen ist diese Bezeichnung auch bei der Nutzung durch die Fachambulanz für Suchtkranke erhalten geblieben. Die Anekdoten, die sich im Laufe der Jahrzehnte gesammelt haben, sind zahlreich. Vor allem aber die gute Kooperation und Zusammenarbeit zwischen Pfarrei und Caritas-Verband ist es wohl, die bei allen Anwesenden für etwas Wehmut zum Abschied sorgt. „Ein bisschen Bedauern ist schon da, dass die Caritas uns verlässt“, sagt Pfarrer Markus Günther. Nach so langer Zeit sei dies direkt eine historische Zäsur. Dennoch kann auch die katholische Kirchengemeinde die dadurch frei gewordenen Räumlichkeiten aktuell sehr gut gebrauchen.

Seit Januar 2021 bilden die Kirchorte Sankt Peter Gelnhausen, Sankt Wendelin Höchst, Maria Königin Meerholz-Hailer, Christkönig Gründau-Rothenbergen und Sankt Johannes Apostel Linsengericht-Altenhaßlau die neue Pfarrei St. Raphael. Im ehemaligen Deutschordenshaus soll nun das zentrale Pfarrbüro für die neue Pfarrei entstehen. Direkt nach dem Auszug der ehemaligen Mieter haben deshalb die Umbauarbeiten begonnen. Nun sind die Elektroarbeiten so gut wie abgeschlossen, die Wände frisch gestrichen und ein neuer Fußboden wird verlegt. Alles soll etwas heller und freundlicher werden, wie Verwaltungsleiterin Regina Saase verrät. Schon bis Ostern sollen die ersten der insgesamt elf Mitarbeiter*innen einziehen. „Wir warten jetzt eigentlich nur noch auf die Telekommunikation.“ Sie freut sich schon sehr auf die enge Zusammenarbeit mit ihren Kolleg*innen vor Ort und die vielen positiven Effekte des gemeinsamen Arbeitsplatzes. „Ich hoffe, dass wir so noch enger zusammen arbeiten werden und einfach auch als Team gut zusammenwachsen.“ Aber natürlich soll künftig nicht nur Verwaltung im zentralen Pfarrbüro stattfinden: „Es soll auch ein Ort pastoralen Lebens werden“, unterstreicht Pfarrer Günther. Überlegungen, wie dieses konkret aussehen könnte, laufen bereits.

Und auch die Zusammenarbeit von Pfarrei und Caritas soll weitergehen, wie sich alle Beteiligten einig sind. „Für uns ist die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Gemeinden sehr wichtig“, betont Karin Glöckner von der Fachstelle Caritas im Netzwerk. Hier gebe es viele Möglichkeiten, auch weiter gemeinsam und lebendig Kirche zu sein. Auch im neuen Caritas-Zentrum im Herzbachweg sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Hier steht noch der Ausbau des Dachgeschosses an, in dem zwei Büroräume und ein großer Gruppenraum entstehen sollen. „Die Planung steht und wir hoffen in ein paar Monaten den vollen Betrieb mit Fortbildungsveranstaltungen, Gremiensitzungen und auch ansprechenden kulturellen Ereignissen aufnehmen zu können“, sagt Ingo Bischoff.

Cosima Goncalves Silva, die Teamleiterin der Fachambulanz für Suchtkranke, bedankt sich deshalb herzlich bei Pfarrer Günter und Regina Saase für die Gastfreundschaft, die der Caritas-Verband auch nach dem Auszug weiter genießt. Aus Platzgründen finden hier weiterhin die Gruppenangebote der Ambulanten Therapie und die Nachsorgegruppen der Fachambulanz für Suchtkranke statt. Aber auch Aktionen wie ein Stand der Caritas auf dem Pfarrfest oder gemeinsame Ideen für die Belebung des neuen Caritas-Zentrums sollen die Zusammengehörigkeit von Pfarrei und ihrer Caritas weiterhin nach außen sichtbar machen. Und so blickt Caritas-Geschäftsführer Robert Flörchinger noch einmal auf die Symbolik des kleinen Schlüssels für die Holzgasse 17: „Auf der einen Seite beendet dies etwas“, stellt er fest. „Auf der anderen Seite öffnet es aber vielleicht auch die Tür zu etwas Neuem.“

Foto: Symbolische Schlüsselrückgabe (von links): Cosima Goncalves Silva, Teamleiterin der Fachambulanz für Suchtkranke, Karin Glöckner von der Fachstelle Caritas im Netzwerk, Verwaltungsleiterin Regina Saase, Pfarrer Markus Günther, Caritas-Geschäftsführer Robert Flörchinger und Ingo Bischoff, Leiter des Fachbereichs Beratungsdienste vor dem ehemaligen Deutschordenshaus in der Holzgasse. 


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