VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### 
„Mit Erich Pipa verlieren wir einen engagierten Antifaschisten, der Nazis eben nicht verharmloste und klein redete, sondern sich ihnen couragiert entgegenstellte. Wenn die NPD, später die AfD, im Main-Kinzig-Kreis aufmarschierte, unterstützte Erich bei Gegenkundgebungen, viele davon führte er sogar in der ersten Reihe an.“
Mit diesen Worten hat Alexander Schopbach, 1. Vorsitzender von Hand aufs Herz e.V., am Ostermontag bei der regelmäßigen Mahnwache für Frieden und Demokratie vor dem Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen die Trauer des 70 Mitglieder zählenden Vereins über den Tod des ehemaligen Kreisoberhauptes zum Ausdruck gebracht.
Schopbach betonte: „Wir stehen für eine aufgeklärte, humanistische und verfassungstreue demokratische Gesellschaft, in der Rechte, Rassisten, Antidemokraten, Populisten und Verschwörungstheoretiker nichts zu melden haben. Einer, der diese Grundhaltung viele Jahrzehnte im Main-Kinzig-Kreis vorgelebt hat, ist jetzt für immer von uns gegangen.“ Erich Pipas starke Stimme gegen Rechts sei für immer verstummt. „Eine Stimme, die gerade heute wichtiger denn je wäre“, so der Hand-aufs-Herz-Vorsitzende.
Von seiner klarten Haltung hielten Erich Pipa auch Morddrohungen und Einschüchterungsversuche der Rechten nicht ab, die er als einer der ersten Kommunalpolitiker in Deutschland öffentlich machte - und damit ein Zeichen gegen Verharmlosung und falsches Schweigen setzte. Schopbach betonte: „Wenn Erich Pipa ‚Nazis raus‘ gerufen hat, hat er es aus tiefster Überzeugung gerufen. Ihm haben wir es zu verdanken, dass viele Menschen im Main-Kinzig-Kreis, vor allem auch Politiker:innen, ein sensibleres rechtes Auge entwickelt haben. Dafür werden wir ihm immer dankbar sein. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie. Möge er in Frieden ruhen und uns sein Andenken noch lange leuchtendes Vorbild sein.“
Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de
